In den vergangen Jahren war er durch seine vielseitige Arbeit als TV-Satiriker, Kolumnist, Buchautor, Schauspieler und Synchronautor und -sprecher in unzählige Projekte involviert, wie u.a. „Epic 3D“, „Garfield II“ oder „Megamind“ und heimste zahlreiche deutsche Preise wie den „Adolf-Grimme-Preis“ oder den „Deutschen Comedypreis“ für Kalkofes Mattscheibe (Tele 5) ein.

In Disneys 3D-Abenteuer PLANES (Kinostart 29. August 2013) leiht Oliver Kalkofe dem lustig-schizophrenen Lokalmatadoren Franz Fliegenhosen, einem deutschen Auto, das sich famoserweise in ein Flugzeug verwandeln kann, sowohl im englischen Original, als auch in der deutschen Fassung seine Stimme.

1. Was hast du heute Morgen im Spiegel gesehen?

Einen ziemlich müden, aufgequollenen, dicken alten Mann, der mich sehr erschreckt hat, aber ich mag ihn trotzdem irgendwie. Ich bin kein In-den-Spiegel-Gucker muss ich dazu sagen. Das war ich aber auch noch nie. Ich sage nicht unbedingt: „Mann, ich kann diese doofe Fresse nicht mehr sehen!“, aber auch nicht:  „Verdammt, sehe ich heute wieder fantastisch aus!“ Ich mache immer nur einen schnellen Kontrollblick, ob alles insoweit okay ist, damit die Leute nicht schreien und keine Kinder weinen, wenn ich auf die Straße gehe und dann ist es in Ordnung. Das reicht mir.

2. Was ist deine tägliche Herausforderung?

In gewisser Weise ist das In-den-Spiegel-gucken auch eine tägliche Herausforderung. Mein morgendliches Spiegelbild möchte ich nirgendwo veröffentlicht sehen, da ich da nicht so sehr in Richtung George Clooney gehe, sondern eher Monster von Frankenstein nach einer durchzechten Nacht. Ich bin kein guter Aufsteher und möchte früh morgens eigentlich noch niemanden sehen, nicht einmal mich im Spiegel.

3. Was bringt dich ins Schwitzen?

Vor allem Hitze plus Bewegung verbunden mit unbequemen Klamotten. Da gerate ich dann richtig ins Schwitzen. Deshalb sitze ich wenn möglich auch immer schön am Ventilator, so wie heute. Denn bei dieser momentanen Hitze bin ich ein wirklicher Schnell-Schwitzer. Sind meine Haare dann auch nur einen Zentimeter zu lang, matscht es an den Seiten an, oben kringelt es sich und ich sehe aus wie ein flüchtiger Geisteskranker. Ich bin gestern extra noch zum Friseur gegangen, weil ich wusste, bei der Hitze bekommt das keine Maske in den Griff.

4. Was inspiriert dich?

Fast alles kann inspirierend sein. Einfach ein bisschen Zeit für sich haben, Ruhe zulassen und sich umschauen und die Augen aufmachen: Dann ist man eigentlich schon immer inspiriert. Um richtig kreativ zu sein und Ideen fließen zu lassen, liebe ich es, mich massieren zu lassen. Viele sagen ja, sie haben die besten Ideen auf dem Klo. Bei mir ist es die Massage. Wenn ich da liege und mich entspanne, dabei einfach nur Ruhe und leise Musik, dann kann ich die Gedanken einfach so fließen lassen. Die besten Ideen, egal ob für Texte oder neue Projekte, die ich machen will, kommen mir dann. Das ist meine Art von Meditation, da ich nichts machen muss, außer den Geist fliegen zu lassen. Leider komme ich nur selten dazu, aber eine Massage gönne ich mir, wann immer ich kann. Wenn ich in Hotels bin und ich noch zwei Stunden Zeit habe, buche ich meist schon eine von zu Hause aus vor. Und im Urlaub findet man mich fast nur auf der Massageliege.

5. Was ist dein Lieblingsgeräusch?

Das saubere Entkorken einer Rotweinflasche am Abend und dazu Regen, der ans Fenster prasselt, während man drinnen im Trockenen sitzt. Ich liebe auch Gewitter. Gerade vorgestern hatten wir in Berlin ein mächtiges Gewitter – dann Zeit für etwas Ruhe und ein Glas Rotwein, das ist perfekt.

6. Was musst du immer dabei haben?

Was ich wirklich fast immer dabei habe und meine Frau sehr zum Lachen bringt, ist eine Bürste. Meine Haare sind eben so widerspenstig. Sobald ich anfange zu schwitzen, werden sie zu einem explodierten Vogelnest. Dann bürste ich mit drei, vier Strichen einmal drüber und es ist wieder gut.
Sonst habe ich immer was zu Schreiben mit dabei und in letzter Zeit habe ich mir angewöhnt, immer meinen Kindle mitzunehmen. Den habe ich mir vor einiger Zeit gegönnt und bin total begeistert, da ich dadurch wieder viel mehr lese,  denn ich habe ihn überall dabei. Ich bin niemand, der seinen Computer überall mit hat, sondern nur, wenn ich arbeiten muss. Aber wenn ich jetzt nur kurz unterwegs bin, habe ich eine Tasche dabei. In der ist sind dann Schreibzeug, mein Handy, der Kindle und eine Bürste.

7. Was macht dich an?

Alles, was mich nicht ausmacht. Sagen wir es mal so: Alles, was mich interessiert und was ich spannend finde. Da gibt es viele Dinge. Ich bin, glaube ich, leicht anzumachen, und jetzt nicht im sexuellen Sinne, sondern ganz allgemein, weil ich viel Interesse an allem habe und irgendwie dann doch neugierig bin.

8. Was ist dir völlig egal?

Sport und Technik. Auch wenn viele Leute sich sehr für Sport begeistern können, geht es mir absolut am Arsch vorbei. Aktiv Sport machen finde ich furchtbar, nicht nur wegen der körperlichen Anstrengung, sondern vor allem weil es mich so unendlich langweilt. Laufband oder Crosser klappt nur, wenn ich dabei einen Film gucken kann, und dabei nicht merke, dass ich mich bewege.
Deswegen interessiert mich auch Sport als Zuschauer nur wenig, außer Fußball, wenn EM oder WM ist und ich dabei mitfiebern kann. Aber es gibt für mich nichts Stinklangweiligeres als z.B. Motorsport oder Radrennen. Da zischen Leute vorbei, von denen ich gar nicht weiß, wer das ist und wer gerade warum vorne ist, und meist geht es nur um Bruchteile von Sekunden, das wird einfach behauptet ohne dass ich es wirklich sehen und miterleben kann. Total schwachsinnige Zeitverschwendung, wenn man mich fragt.

9. Was hält dich nachts wach?

Leider fast alles, denn ich bin ein absoluter Nachtmensch. Meine Eltern erzählen gerne, dass ich sie schon als Baby nie nachts habe schlafen lassen. Meine normale Tagesabschluss-Zeit ist eigentlich drei Uhr. Ich schreibe und arbeite auch fast nur nachts, was mir derzeit echte Probleme bereitet, überhaupt irgendwann ins Bett zu finden, da bin ich auch gern mal bis fünf Uhr oder sechs Uhr wach. Und das merke ich inzwischen, weil es körperlich sehr anstrengend ist. Zusätzlich kommt man völlig aus dem Rhythmus der restlichen Welt.

10. Was liegt dir am Herzen?

Mir liegt am Herzen, dass die Menschen ein bisschen öfter versuchen, ihren Kopf einzuschalten, ihren Verstand und ihr Herz. Dass sie zuerst ein wenig nachdenken, bei dem, was sie tun, und nicht so oft auf das Laute und Plumpe hereinfallen. Viele überspielen ihre Unsicherheit mit gespielter Coolheit und tun so, als wäre Nachdenken gesundheitsschädlich. Es gibt nicht für alle Fragen eine einfache und klare Antwort, die meisten Probleme der Welt sind nun mal viel komplexer und nur mit Ruhe und Besonnenheit lösbar, nicht durch Lautstärke und Ignoranz. Wenn ich mir dazu noch anschaue, wie die Menschen im Fernsehen heutzutage vorgeführt und zum Vollidioten gemacht werden und welches Weltbild uns dort vermittelt wird, dann wird mir zusätzlich übel. Es werden kaum noch Programme gemacht, die sich die Verantwortlichen selber freiwillig anschauen würden, Herz und Spaß an der Sache verschwinden immer mehr. Es wäre schön, wenn hier langsam ein Umdenken stattfinden würde und wieder mal ein Hauch von Verantwortungsgefühl dem Publikum gegenüber spürbar wäre.