1. Einschätzen

Betrachte dein Zuhause mit den Augen eines neutralen Beobachters. Stelle fest, welche Dinge dir am Herzen liegen und welche nur Platz wegnehmen. Überlege, in welchem Raum du dich am wohlsten fühlst. Vielleicht gibt es einen Raum, den du gar nicht nutzt? Was siehst du als erstes, wenn du morgens die Augen aufschlägst? Was siehst du als erstes, wenn du dein Haus oder deine Wohnung betrittst? Besitzt du Gegenstände, die schon lange nicht mehr die Person, die du bist, widerspiegeln, denen du entwachsen bist? Mach keine Liste – merke dir einfach nur die intensivsten Eindrücke und versuche, Inspiration zu finden. Oft ist es nämlich ein Schmuck- oder Kleidungsstück, ein Bild oder ein kleines Nachtkästchen, das wirklich deinen Stil repräsentiert.

2. Befreien

Entledige dich aller Dinge, die...

… Staub ansetzen: Garagen, Keller, Dachböden sind voll von Kram, von dem man jahrelang denkt, man könnte ihn irgendwann wieder brauchen. Gehe mit kritischem Blick in deine Rumpelkammer und entsorge alles, an dem dein Herz nicht schmerzlich hängt. Und mit „schmerzlich hängt“ meinen wir die Wiege deines Kindes oder deine Hochzeitsschuhe. Nicht einen Stapel alter Krimis oder den alten Kühlschrank, der ja noch funktioniert, aber wahrscheinlich nie wieder einen Platz in deiner Küche haben wird. Du musst nicht alles wegschmeißen – in vielen großen und kleineren Städten kannst du alte Möbel, Elektrogeräte, Geschirr und Kleidung an einen Secondhand-Laden spenden und dir sicher sein, dass sich jemand darüber freuen wird.

… unangenehme Gefühle hervorrufen: Auch wenn sie vielleicht wertvoll sein könnte – die Art Deco Kommode deiner ständig an dir, deiner Figur und deinem Lebenswandel rumnörgelnden Großtante gehört auf keinen Fall in dein Zuhause. Du hängst ja auch keine Fotos von Menschen auf, die du nicht magst, oder?

… nicht mehr funktionieren: Ist es irreparabel beschädigt? So überholt, dass es total nutzlos ist? Oder aufgetragen, abgetragen und zerschlissen, so dass du es nicht mal mehr für die Gartenarbeit anziehen würdest? Weg damit!

… ungemütlich sind: Kratzige Wolldecken, unbequeme Stühle, zu enge Hosen -wir hoffen alle, da irgendwann wieder reinzupassen, aber in neun von zehn Fällen passiert das leider nicht, Kissen mit zerfledderter Füllung: Alles muss raus, um Platz für neue Dinge zu machen, die dir helfen, dich zu entspannen und nicht neuen Stress verursachen.

Behalte alle Dinge, die...

… du liebst: Und ja, du musst sie wirklich lieben! Jedes einzelne Kleidungsstück, jeden Stuhl, Hocker, Beistelltisch, jedes Buch, jede Lampe, jede Kaffeetasse, jeden Bilderrahmen (inklusive Bild) und jeden Nippes. Alles, womit du dich Zuhause umgibst, seien es die Gemälde an den Wänden oder die Handtücher im Badezimmer, muss dich glücklich machen.

3. Reinigen

Sobald du dich entschieden hast, was geht und was bleibt, ist es an der Zeit, wirklich sauber zu machen. Also ran an Staubsauger, Wischmopp, Lappen und Möbelpolitur, Dampfreiniger und Bügeleisen. Kümmere dich um dein Zuhause! Reiß die Fenster weit auf, wechsle kaputte Glühbirnen aus, wende deine Matratze und bring endlich die monatelang aufgeschobenen Reparaturen hinter dich. Während du deine vier Wände von dem sichtbaren Schmutz befreist, reinigst du gleichzeitig die Atmosphäre in den Räumen. Gibt es ein Zimmer, in dem du Schmerz und Verlust erfahren hast? Zünde Salbei in diesem Raum an (ein indianischer Brauch) und gönne auch deiner Seele einen Frühjahrsputz.

4. Träumen

Jetzt, da du dich der Vergangenheit entledigt hast, ist es Zeit, nach vorne zu schauen. Frage dich, wer du bist und wer du sein willst. Probiere Neues aus – besuche neue Restaurants und Cafés, erkunde neue Orte, an denen du noch nie gewesen bist. Hierbei geht es um Inspiration! Es ist hilfreich, ein Memo-Board anzulegen, auf das du Bilder, Zeitungsausschnitte und Stoffproben klebst, die dir ein gutes Gefühl geben und Assoziationen hervorrufen, mit denen du dich identifizieren kannst und verbunden fühlst. Finger weg von Hochglanz-Fotos riesiger Häuser am Strand von Malibu. Die wecken nur unrealistische Sehnsüchte, die ein Gefühl der Minderwertigkeit deinem Zuhause gegenüber zurücklassen.

5. Entdecken

Lass deine Träume Wirklichkeit werden! Stöbere in Katalogen, Online-Shops wie DaWanda oder Etsy, auf eBay und Flohmärkten. Brich aus der Einrichtungs-Routine aus und sei offen für ungewohnte Eindrücke.

6. Erschaffen

Natürlich gibt dein Budget den Rahmen der Hausverschönerungsmaßnahmen vor. Aber selbst kleinste Veränderungen machen einen großen Unterschied darin, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen. Stell die Möbel im Wohnzimmer um, damit es einladender und gemütlicher auf Freunde wirkt, die zufällig vorbeikommen und spontan bleiben, um die ganze Nacht mit dir zu quatschen. Stell deinen Schreibtisch vor ein Fenster. Wenn du schon immer einen Sternenhimmel über dem Bett oder einen Kronleuchter im Badezimmer wolltest – jetzt ist die Zeit dafür! Lass dich nicht von den Meinungen selbsternannter Einrichtungs-Experten verwirren. Es geht hierbei darum, dein Zuhause wirklich dein zu machen.

7. Feiern

Gib deinem neuen alten Zuhause den finalen Schliff. Frische Blumen in einer Vase, einen Spritzer Wohlfühlduft, deine Lieblingsmusik. Und jetzt: Lade Leute ein, um die Verwandlung zu feiern, wenn wer weiß – vielleicht inspirierst du auch jemand anderen zu kleinen oder großen Veränderungen...