Modemacher: Designerin Sophia Schneider-Esleben
Schaut man sich die Designs der gebürtigen Hamburgerin an, fällt sofort auf: Das ist Kindermode mit genau der richtigen Portion Bequemlichkeit und Schnickschnack. Das sind Kleider zum Toben und Tanzen!
Ihren Stil beschreibt Sophia selbst als "eine Verbindung von Klassik und Moderne". Das heißt klassische Schnitte kombiniert mit modernen Materialien - oder je nach Entwurf und Kollektion andersrum. Gerade bringt sie nach zwei weihnachtlichen ihre erste Frühjahr/Sommer-Kollektion auf den Markt. Alle verarbeiteten Materialien sind ökologisch, fair und GOTS-zertifiziert. Wir sind so entzückt, dass wir mit ihr den Anfang der amicella Modemacher-Reihe machen. Hier ist unser Interview...
Wurde dir die Liebe zu Mode schon in die Wiege gelegt?
Mir wurden Kunst und Design in die Wiege gelegt, da ich aus einer großen Künstler- und Designer-Familie komme. Die Faszination für Mode kam mit 16. Was ich erst später erfuhr: Meine Großmutter wollte auch Mode studieren, dies war aber zu Kriegszeiten nicht möglich.
Welches Kleidungsstück würdest du niemals aussortieren?
Ich habe ein paar Lieblingslabels, von denen ich Kleider, Hosen, Röcke und Shirts habe. Davon werde ich mich niemals trennen.
Beschreibe deinen Stil in drei Worten.
Klassisch, Romantisch, Modern.
Bist du Denker oder Macher?
Macher.
Rock oder Hose?
Rock.
Wird es irgendwann wieder richtig neue Trends geben – oder wiederholt sich alles einfach?
Es wird eigentlich nur noch kopiert und verschönert. Ich bin gespannt, wann und wie die Modeindustrie auf das High-Tech-Thema reagiert. Kleine Computer immer dabei zu haben ist Alltag, wann kommen die ersten Klamotten, die diese in sich tragen? Vielleicht auch mit Solarenergie? Oder Energie durch Reibung?
Glaubst du daran, dass sich der ökologisch-faire Gedanke dauerhaft in der Modewelt und auch in den Köpfen der Käufer etablieren wird?
Das hoffe ich sehr! Leider suggeriert die Werbeindustrie: Geiz ist Geil, alles jetzt, neu, kaputt, neu, Konsum, 24/7 erhältlich... Aber auch das Verhalten der Kaufhäuser und Fußgängerzonen trägt viel dazu bei. Wenn es eine größere Präsenz von kleinen, individuellen Labels, Läden, und Verkaufsständen gäbe, würden diese auch von der Gesellschaft mehr wahrgenommen werden. Bisher ist es so, dass diese keine Chance haben, in die großen Kaufhäuser und Läden für die Masse rein zu kommen, da die Store Manager Angst davor haben, junge Labels aufzunehmen und dann nicht zu verkaufen. Diese sind ein Nischenprodukt und sollen sich doch erstmal bitte eigenständig etablieren. Toll wäre mal eine Fußgängerzone nur mit kleinen Labels und Ateliers abseits des Mainstream. Dieses Thema ist sehr komplex, ich könnte noch viel mehr dazu sagen. Es müsste viel geändert werden.
Welcher Designer ist dein Idol?
Karl Lagerfeld. Er ist nicht nur Modemacher sondern auch Fotograf, Verleger, Karikateur, Interieur Designer, Parfumeur, Aussteller… Er beeindruckt mich als Person, in seiner Arbeit und Vielschichtigkeit.
Kannst du von deiner Kunst leben?
Ich stehe ja noch ganz am Anfang, in ein paar Jahren möchte ich von meiner Arbeit leben können!
Harald Glööckler oder Beate Uhse – für wen würdest du arbeiten, wenn du dich entscheiden müsstest?
Da beide Marken weder mein Geschmack, meine Zielgruppe noch meine Philosophie teilen, suche ich mir etwas, das besser zu mir passt.
Mehr zu Sophia und einen Online-Shop gibt es auf www.schneider-esleben.com