Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen der Welt. Bei Frauen sind ganz bestimmte Krebsarten die häufigsten und mit steigendem Alter wird die Wahrscheinlichkeit einer Tumorbildung immer höher. Deswegen sind Vorsorgeuntersuchungen unerlässlich, denn je früher Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Noch wichtiger ist es, sich mit seinem eigenen Körper vertraut zu machen und auf Warnsignale zu achten. Deshalb informieren wir nicht nur über die üblichen Untersuchungen und Behandlungen, sondern vor allem auch über die Ursachen und Symptome.

Das National Cancer Institute fand heraus, dass etwa ab dem 40. Lebensjahr die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung stetig steigt. In jüngeren Jahren braucht man keine Angst vor Krebs zu haben, da lediglich 2,2% bis 39 Jahren an Krebs erkranken. Vorsorgeuntersuchungen sind sicherheitshalber trotzdem wichtig und werden von Krankenkassen auch schon vor dem "Gefahrenalter" übernommen.

1. Brustkrebs

Ursachen und Symptome

Brustkrebs (Mammakarzinom) ist eine Tumorbildung der Brustdrüsen und die häufigste Todesursache von Frauen zwischen 30 und 60 Jahren. Die Ursache für Brustkrebs ist bis heute unergründet. Auch deshalb ist die Vorsorge so wichtig, da jede betroffen sein kann. Brustkrebs wird häufig von den Betroffenen selbst durch Veränderung und Verhärtungen an der Brust oder unter den Achseln entdeckt. Das selbständige Abtasten der Brüste ist deshalb genauso sinnvoll, wie die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Arzt.

Früherkennung und Untersuchung

Aufgrund der Schwere und Häufigkeit von Brustkrebs wird bereits ab 30 Jahren die jährliche Tastuntersuchungen der Brüste empfohlen. Viele Krankenkassen übernehmen Tastuntersuchungen jedoch schon viele Jahre vorher. Dies ist eine Chance zur Früherkennung, die unbedingt genutzt werden sollte. Außerdem gibt es durch das Projekt Discovering Hands in einigen Kliniken das Angebot, sich von Blinden, den Medizinischen Tastuntersucherinnen (MTU), abtasten zu lassen. Da deren Tastsinn um einiges empfindlicher ist als der von Sehenden und diese mehr Zeit für die Untersuchung haben, werden hierbei schon kleine Knoten erkannt, die normalerweise unentdeckt blieben. Leider steht diese Art der Früherkennung in ihren Anfangsjahren und ist bisher kostenpflichtig (ca. 45-50 Euro). Für Frauen von 50 bis 69 Jahren wird die Mammografie, eine Röntgenuntersuchung der Brüste, von den Krankenkassen übernommen. Frauen in jüngeren Jahren wird von den meisten Ärzten keine Mammografie empfohlen, da sich in dieser Altersgruppe zu viele falsch-positive Ergebnisse gezeigt haben. Das heißt, dass harmlose Knoten für Krebs gehalten und unnötige Operationen vorgenommen werden. Für die Altergruppe 50+ ist eine Mammographie jedoch ratsam.

Behandlung und Therapie

Die traditionellen Krebstherapien Operation, Bestrahlung und Chemotherapie werden auch bei Brustkrebs eingesetzt. Sehr häufig werden auch mildere Therapien eingesetzt. Wächst der Tumor auf Grund von Östrogen, wird dessen Wachstum mit Antikörpern bekämpft. Bei Frauen nach der Menopause kommt meistens eine antihormonelle Therapie in Frage. Nur in seltenen Fällen muss die Brust durch eine Operation entfernt werden.

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2. Darmkrebs

Ursachen und Symptome

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen. In fast allen Fällen entsteht Darmkrebs durch Darmpolypen, die zunächst gutartig sind, sich aber zu Darmkrebs weiterentwickeln. Darmpolypen sind unbeschwerlich und werden daher von den Betroffenen nicht wahrgenommen. Symptome für Darmkrebs sind veränderter, blutiger oder schleimiger Stuhl, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit, Appetitlosigkeit und zwanghafter Stuhldrang.

Früherkennung und Untersuchung

Gute Heilungschancen gibt es nur, wenn der Krebs frühzeitig entdeckt wird, weshalb die Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen wird. Dabei wird der Enddarm abgetastet und der Stuhl untersucht. Ab 55 Jahren werden zusätzlich Darmspiegelungen von den Krankenkassen getragen. Vor allem bei erblich-bedingter Erkrankung kann Darmkrebs schon viel früher auftreten. Wer einen solchen Fall in der Familie hat, sollte selbstständig auf Symptome achten und beim Arzt oder der Krankenkasse nachfragen, welche Untersuchungen schon vor dem 50. Lebensjahr gemacht werden können.

Behandlung und Therapie

Ist Darmkrebs diagnostiziert stehen, abhängig vom Krebs, Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie als Behandlung zur Auswahl. Ist der Krebs frühzeitig entdeckt worden, wird er operiert und als geheilt betrachtet. Ist die Krankheit weiter fortgeschritten, gibt es zwar noch Heilungschancen, aber eher schlechte. Ausführliche Informationen und Unterstützung zu Darmkrebs gibt es von der Felix Burda Stiftung unter www.darmkrebs.de.

3. Lungenkrebs

Ursachen und Symptome

Über die Hälfte der an Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) erkrankten waren Raucher. Nikotin ist ein krebserregender Giftstoff. Nichtraucher können jedoch genauso an Lunkenkrebs erkranken, allerdings ist das zehn Mal seltener der Fall. Neben Nikotin wird Lungenkrebs auch durch radioaktive Strahlung und ganz allgemein durch Luftverschmutzung herbeigeführt. Obwohl die Ursachen für Lungenkrebs meist äußere Umstände sind, ist es eine der häufigsten Krebserkrankungen – trotz aller Anti-Raucher-Kampagnen. Symptome von Lungenkrebs kreisen alle um den Brustkorb: (Blut-) Husten, Atembeschwerden, Lähmungen der Nerven im Zwerchfell und Kehlkopf und Schmerzen in der Brust.

Früherkennung und Untersuchung

Um Lungenkrebs zu diagnostizieren wird auf verschiedenem Wege geröntgt. Zusätzlich werden Gewebeproben von der Brustwand und dem Brustfell entnommen und eine Bronchoskopie (Spiegelung der Atemwege) durchgeführt. Sogar der Auswurf vom Husten wird auf Tumorzellen untersucht. Eine gezielte Vorsorge gegen Lungenkrebs gibt es nicht. Lungenkrebs kann durch die Anamnese des Arztes vermutet und deshalb gezielt untersucht werden, aber Vorsorge kann man das nicht nennen. Leider ist es sehr schwer, Lungenkrebs sicher am eigenen Körper zu erkennen, da Husten schon das erste ernstzunehmende Symptom ist. Hustet man Blut, ist der Krebs schon sehr weit fortgeschritten.

Behandlung und Therapie

Die Häufigste Behandlung gegen Lungenkrebs ist die Chemotherapie. Eine Operation wird nur dann gemacht, wenn der Krebs noch sehr klein und daher vollständig entfernbar ist. Unter Umständen kann auch ein größerer operativ entfernt und der Rest mit einer Chemotherapie behandelt werden. Eine Strahlentherapie kommt in Frage, wenn der Krebs an weiter abgelegene Stellen metastasiert hat.

4. Gebärmutterkrebs

Ursachen und Symptome

Die genaue Ursache des sogenannten Gebärmutterschleimhautkrebs (Endometriumkarzinom) ist nicht geklärt. Bei manchen Frauen spielt das Hormon Östrogen eine zentrale Rolle. Ein hoher Östrogenspiegel kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an Gebärmutterkrebs zu erkranken. Auch wenn Östrogen über eine besonders lange Zeit im Körper wirkt (durch eine frühzeitige Pubertät oder spät eintreffende Menopause), kann das einen krebsfördernden Einfluss haben. Östrogen sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut wächst, damit sich bei einer Befruchtung die Eizelle einnisten kann. Da die Gebärmutter jeden Monat neu zum Wachsen angeregt wird, erhöht sich auf Dauer das Krebsrisiko, da Krebs selbst eine Gewebeneubildung ist. Deswegen sind vor allem Frauen in den Wechseljahren gefährdet, da bei ihnen keine Abstoßung der überschüssigen Schleimhaut mehr stattfindet. Wer die Anti-Baby-Pille nimmt, sei beruhigt: In den Präparaten ist zwar Östrogen enthalten, aber auch das Hormon Gestagen. Das sogenannte Gelbkörperhormon schützt und kann sogar das Risiko von Gebärmutterkrebs senken. Es gibt aber auch Fälle, bei denen Östrogen definitiv nicht die Ursache der Krebserkrankung ist.

Die Symptome des Gebärmutterkrebes sind periodenähnliche Blutungen, Schmerzen im Beckenbereich, chronische Blasenentzündungen und Schmerzen im Rücken – fast alles Merkmale, die erst nach Eintreten der Menopause auffällig sind.

Früherkennung und Untersuchung

Da die Symptome unauffällig sind, verzichten viele Frauen darauf, zum Frauenarzt zu gehen. Dabei ist die eigenständige Beobachtung des Körpers in diesem Fall besonders wichtig, denn es gibt keine regelte Vorsorgemaßnahme wie für viele andere Krebsarten, obwohl Gebärmutterkrebs vergleichsweise häufig vorkommt. Trotzdem helfen die regelmäßigen Besuche beim Arzt, Gebärmutterkrebs zu entdecken. Frauenärzte fragen bei Vorsorgeuntersuchungen gezielt nach Symptomen von Gebärmutterkrebs, gerade bei Frauen ab 60 Jahren. Gibt es den Verdacht einer Erkrankung, wird anhand von Ultraschall und Ausschabung der Schleimhaut festgestellt, ob wirklich Krebs vorliegt. Zur vollständigen Absicherung erfolgen noch Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT).

Behandlung und Therapie

Die gängige und erfolgreichste Behandlung gegen Gebärmutterkrebs ist die Operation. Aber es werden auch Strahlen- oder Chemo- sowie Hormontherapien eingesetzt. Wird Gebärmutterkrebs früh erkannt, gibt es sehr gute Heilungschancen, da die Symptome jedoch unauffällig sind, erfolgt der Besuch beim Arzt häufig spät.