Kindergartenkinder erkälten sich bis zu zehn Mal im Jahr. Besonders in Krippe und Kita kommen die Kleinen mit über 200 unterschiedlichen Viren in Kontakt - da sind in den Jahren vor der Einschulung Schnupfen, Husten und Fieber nahezu regelmäßig an der Tagesordnung. In den meisten Fällen helfen natürliche Hausmittel gegen die Erkältungssymptome:

Honig

Für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr ist Honig oft ein besserer Hustenstiller als ein Saft aus der Apotheke. ½ bis 1 TL Honig leicht erwärmen und dem Kind abends vor dem Zähneputzen geben. Achtung: Bei Kleinkindern und Säuglingen unter einem Jahr kann Honig eine tödliche Krankheit, den Säuglingsbotulismus, hervorrufen. Soll es dennoch Hustensaft sein, so haben sich der sog. Fenchelhonig und Spitzwegerichfluidextrakt als sanfte Wirkstoffe bewährt. Auch ist der süße Geschmack oft hilfreich für die Einnahme – denn wie Mary Poppins so schön gesungen hat: „Wenn ein Löffelchen voll Zucker bittre Medizin versüßt, rutscht sie gleich nochmal so gut.“

Hühnersuppe

Studien haben bewiesen, dass Hühnersuppe tatsächlich Erkältungssymptome wie Gliederschmerzen, Müdigkeit, Fieber und Schnupfen lindert. Ob die Suppe selbst gekocht ist oder fertig aus dem Glas oder der Dose kommt, spielt dabei nur eine geringe Rolle. Wenn keine unnötigen Geschmacksverstärker eingesetzt wurden, müssen Eltern kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie zwischen Naseputzen, Medizin einflößen und Vorlesen nur noch Kraft zum Aufwärmen der Gesundmachmahlzeit finden.

Tee

Ungesüßter Fenchel- und Kamillentee tut hustenden Kindern sehr gut. Bei Fieber hat sich Lindenblütentee bewährt, denn dieser regt die natürliche Schweißproduktion des Körpers an und hilft dem Körper, sich abzukühlen.

Wasser, Wasser, Wasser

Neben Tee sollte das Kind möglichst viel Flüssigkeit in Form von stillem Wasser zu sich nehmen. Das ständige feuchthalten des Rachens lindert den Hustenreiz und die erhöhte Flüssigkeitszufuhr sorgt dafür, dass sich der Schleim in Bronchien und Nebenhöhlen verflüssigt und kann beim Naseputzen, -spülen und Husten besser abgehen.

Kochsalzlösung

Abschwellendes Nasenspray aus der Apotheke sollte bei Kindern möglichst nur vor dem Schlafengehen verwendet werden. Tagsüber sollte die Nase mit Kochsalzlösung gespült werden (bei kleineren Kindern am besten im Liegen mit einer Pipette, bei größeren mit einer Nasenspülkanne). So werden Krankheitserreger aus der Nase gespült und die Nase für einen bestimmten Zeitraum befreit.

Pellkartoffel-Brustwickel

Drei frisch gekochte Pellkartoffeln in Papiertücher und anschließend in ein Geschirrtuch wickeln, platt drücken und etwas abkühlen lassen. Sobald die Temperatur für zarte Kinderhaut erträglich ist (am eigenen Handgelenk testen), auf die Brust legen und liegen lassen, bis die Kartoffeln nur noch lauwarm sind.

Gurgeln mit Salbeitee oder Kochsalz-Natron-Lösung

Wenn das Kind schon in der Lage ist, zu Gurgeln, ohne sich zu verschlucken und tapfer auch etwas bittere Geschmäcker ertragen kann, sollte es bei Halsschmerzen mit sehr warmem Salbeitee oder einer Lösung aus 1 TL Salz und 1 TL Natron (gibt es in jedem Supermarkt in der Backabteilung) auf 1 l kochendes Wasser (vor dem Gurgeln etwas abkühlen lassen) gurgeln.

Rettich-Sirup

Einen schwarzen Rettich aushöhlen, das Innere möglichst klein schneiden und zu gleichen Teilen mit Honig vermischen und in den ausgehöhlten Rettich füllen. Mit einem kleinen Teller abdecken und mehrere Stunden ziehen lassen. Anschließend mit einem Löffel den Sirup (ohne Stückchen) rausholen und dem Kind geben.

Sollen sich Erwachsene bei Fieber möglichst warm anziehen, um das Fieber auszuschwitzen, gilt für Kinder das Gegenteil. Sie sollten leichte Baumwollkleidung tragen, nachts beim Schlafen am besten nur Unterwäsche.

Auch wenn Ansteckung droht – Liebe und körperliche Nähe sind für kranke Kinder besonders wichtig. Ausgiebige Kuscheleinheiten mit Vorlesen auf dem Sofa und ein Genesungs-Mittagsschlaf im Elternbett unterstützen den kleinen Körper dabei, sich selbst zu heilen.

Sollten die Symptome sich trotz viel Ruhe und der Behandlung mit Hausmitteln verschlimmern, ein Hautausschlag hinzukommen oder das Fieber nicht sinken, sollte in jedem Fall unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.