Fisch ist nicht nur aufgrund seines Geschmacks beliebt, sondern gilt auch als sehr gesund. Doch viele Fischarten sind von Überfischung betroffen oder bedroht. Wer, zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen, nicht auf Fisch verzichten und gleichzeitig auf Nachhaltigkeit achten möchte, befindet sich schnell in einer Zwickmühle. Der WWF hat zu diesem Thema einen Fischratgeber herausgegeben. Darin listet die Naturschutzorganisation alle üblichen Speisefische auf, zusammen mit einer Charakterisierung der Art, den ökologischen Auswirkungen von Wildfang und Zucht und detaillierten Verzehrempfehlungen. Nicht nur die Überfischung spielt dabei eine Rolle, sondern auch die Menge des Beifangs. Denn der macht bis zu 40 % des gesamten Fangs aus und so verenden Jahr für Jahr auch Tausende unerwünschte Tiere in den Netzen, darunter Haie, Delfine, Wale, Schildkröten und Seevögel.

Da die Nachfrage das Angebot regelt, haben wir als Kunden mit jedem Einkauf die Chance, einen positiven Einfluss auf die Überfischungssituation zu nehmen und uns gleichzeitig gesund zu ernähren. In einem ersten Schritt kann man auf die Siegel von Bioland, Naturland, MSC und ASC achten. Da diese jedoch teilweise auch Kritikpunkte beinhalten, orientiert man sich am besten zusätzlich an den Angaben zu Herkunft und Fangweise der Tiere.

Diese Fische sind eine gute Wahl:

Stand: aktualisiert am 12.08.2019

  • Austern, uneingeschränkt
  • Barramundi, Zucht aus geschlossenen Kreislaufanlagen
  • Eismeergarnele, Kaltwassershrimp
    • Gefleckte Tiefwassergarnele: Nordostpazifik, Kanada
    • Eismeerganele: Nordwestatlantik (Kanada)
  • Flusskrebs, Louisiana-Flusskrebs, Roter Sumpfkrebs, aus Zucht in den USA
  • Forelle, Regenbogenforelle
    • Zucht. Offene Netzgehege aus Finnland
    • Zucht. Kreislaufsysteme aus Dänemark
  • Garnelen
    • Zucht in Zero-Input Systemen aus Südostasien (außer Indien)
    • Bioaquakultur, weltweit
  • Heilbutt, Atlantischer, Pazifischer, Schwarzer
    • Atlantischer Heilbutt: Zucht. Durchflusssysteme, Europa
  • Hummer
    • Fallen, Kanada, USA (Nordwestatlantik)
  • Hering
    • Wildfang, Nordostatlantik (außer Keltische Meere westlich Irlands und Schottlands (ICES VIa, VIIb-c), Nordwestatlantik (USA)
    • Wildfang, Zentrale Ostsee
  • Jakobsmuschel, aus Zuchten in Japan, Südostasien und Westeuropa sowie aus dem Nordostatlantik per Handsammeln
  • Kabeljau, Pazifischer Kabeljau, Atlantischer Kabeljau, Dorsch
    • Nordostarktis, Stellnetze-Kiemennetze. Grundlangleinen
  • Kaisergranat/Scampi/Norwegischer Tiefseehummer, Körbe, Nordsee, Skagerrak, Kattegat (Nordostatlantik)
  • Karpfen aus europäischer Zucht
  • Lachs
    • Atlantischer Lachs: Bioaquakultur aus Europa
    • Pazifischer Lachs, aus Alaska und Kanada
  • Langusten
    • aus Kuba und den Bahamas durch Handsammeln gefangen
    • aus Australien (Indischer Ozean) mit Fallen gefangen
  • Mahi-Mahi, Goldmakrele aus Südafrika (Südost-Atlantik, westlicher Indischer Ozean) mit Handleinen gefangen
  • Makrele, aus dem Nordostatlantik mit Handleinen gefangen
  • Miesmuscheln, aus westeuropäischer Zucht mit Hänge- oder Pfahlkulturen
  • Nilbarsch/Viktoriabarsch, aus Ostafrika (Viktoriasee) mit Naturland-zertifiziertem Wildfang
  • Oktopus
    • Octopus vulgaris, aus Marokko, Senegal/Gambia (Östlicher Zentralatlantik) mit Handleinen und Angelleinen gefangen
    • Octopus maya, aus Mexiko (Westlicher Zentralatlantik) mit Handleinen und Angelleinen gefangen
  • Petersfisch von den Azoren (Nordostatlantik) mit Handleinen gefangen
  • Sardellen, aus Biskaya mit Ringwaden und pelagischen Scherbrettnetzen gefangen
  • Schellfisch
    • aus der Nordsee, dem Skagerrak und den keltischen Meeren westlich Schottlands (Nordostatlantik),Grundlangleinen
    • aus der Nordostarktis/Norwegische See (Nordostatlantik), Grundlangleinen, Stellnetze-Kiemennetze
  • Scholle/Goldbutt, aus der Nordsee und dem Skagerrak (ICES 3a,4) (Nordost-atlantik),Stellnetze-Kiemennetze
  • Schwertfisch, aus den USA und Kanada
    • aus den USA, Kanada (Nordwestatlantik) mit Handleinen, Harpunen gefangen
    • aus den Malediven (Indischer Ozean) und dem östlichen Indischen Ozean mit Angelleinen, Handleinen gefangen
  • Seehecht (Merluccius productus) aus den USA und Kanada (Nordost-pazifik) mit pelagischen Scherbrettnetzen gefangen
  • Seelachs/Köhler
    • Pollachius virens: Island (Nordostatlantik), Stellnetze-Kiemennetze, Grundlangleinen.
    • Pollachius virens: Nordostarktis, Norwegische See (ICES 1,2), Ringwaden
    • Pollachius pollachius: Keltische See, Ärmelkanal (ICES 6, 7) (Nordost-atlantik), Schleppangeln
  • Seezunge, aus europäischer Zucht mit geschlossenen Kreislaufanlagen
  • Sprotte, aus der Nordsee (Nordost-atlantik) mit pelagischen Scherbrettnetzen gefangen
  • Thunfisch:
    • Thunfisch, Echter Bonito, Skipjack: Westpazifik. Indischer Ozean, Indonesien (Indischer Ozean) mit Handleinen, Angelleinen gefangen
    • Gelbflossenthun: Westlicher Zentralpazifik mit Angelleinen und Handleinen gefangen
    • Großaugenthun, aus dem Indischen Ozean mit Angelleinen gefangen
    • Weißer Thun: aus dem Pazifik mit Schleppangeln gefangen, aus dem Nordpazifik mit Angelleinen gefangen
  • Tilapia, Zucht ausTeichen, Bio-Zertifizierung (Südostasien), Aquaponik (Europa)
  • Wels, Afrikanischer Wels, Europäischer Wels aus Deutschland, den Niederlanden und Polen aus Zucht in geschlossenen Kreislaufanlagen und Teichen
  • Zander, aus deutscher, niederländischer und dänischer Zucht sowie gefangen mit Handleinen und Angelleinen in der Schweiz

Der WWF unterscheidet in seinem Einkaufsratgeber zwischen den Kategorien "Erste Wahl", "Zweite Wahl" sowie "Lieber nicht". Die Liste gibt es auch als App für iOS und Android, sodass man die Infos beim Einkaufen immer zur Hand hat, und wird vom WWF andauernd aktualisiert.

Geschrieben von LINDA SCHULZKI