Die besten Quilts sind manchmal diejenigen, die eindrucksvoll wirken, der Näherin aber wenig abverlangen. Der Patina-Quilt wurde aus zu Streifen vernähten Rechtecken zusammengesetzt. So wie sich der Quilt aufbaut, das Muster zutage tritt, wirkt er eher wie ein Gemälde oder Webmuster als ein Quilt. Man muss nur akkurat zuschneiden und gleichmäßige Nahtzugaben einhalten, dann ist dieser Quilt eine Wucht!

Stoffe auswählen

Achte bei der Stoffauswahl darauf, dass du sieben Hauptstoffe in Abstufungen von Violett bis Blau und Grün nimmst, die den Gesamteindruck des Quilts bestimmen. Für die drei dunklen Stoffe, die um die mittleren Kreuze herum angeordnet sind, wurde im Beispiel das dunkelste Petrol, Marineblau und Violett genommen. Die dunklen Farben fungieren als Rahmen um die Kreuze in der Mitte.

Von den kleingeblümten Stoffen für die Kreuze wird am wenigsten benötigt – so mach was draus! Im Beispiel siehst du kleine Muster, die gut zu den meisten einfarbigen Stoffen in demselben Abschnitt des Quilt-Tops passen. Diese sind ebenso wie die sieben Uni-Stoffe farblich abgestuft. Die Farbauswahl und –anordnung sorgen für einen tollen Ombré-Effekt bei dem Patina-Quilt.

Größe des fertigen Quilts

188 x 208 cm

Stoffe

  • 30 cm einfarbiger Stoff, Fuchsia
  • 57 cm einfarbiger Stoff, Petunie
  • 103 cm einfarbiger Stoff, Dahlie
  • 114 cm einfarbiger Stoff, Taubenblau
  • 103 cm einfarbiger Stoff, Papageiengrün
  • 57 cm einfarbiger Stoff, Neon
  • 30 cm einfarbiger Stoff, Kiwi
  • 68,5 cm  einfarbiger Stoff, Aubergine
  • 57 cm einfarbiger Stoff, Tiefblau
  • 68,5 cm einfarbiger Stoff, Serpentine
  • 23 cm Blümchenstoff, Lavendel
  • 23 cm Blümchenstoff, Hellblau
  • 23 cm Blümchenstoff, Petrol

Unterseite, Binding und Füllung

4,5 m bei einer Stoffbreite von 102/107 cm oder 2,1 m bei einer Stoffbreite von 274 cm
61 cm für den Schrägstreifen, 833 x 6,5 cm
208 × 223,5 cm Füllung

Cut the Stoffs

1. Schneide aus den einfarbigen Stoffen in Fuchsia und Kiwi je 4 Streifen von 6,5 cm x Stoffbreite zu.Unterteile jedes Set aus 4 Streifen wie folgt:

  • 7 Rechtecke von je 6,5 × 26,5 cm
  • 12 Rechtecke von je 6,5 × 16,5 cm


2. Schneide aus den einfarbigen Stoffen in Petunie und Neon je 6 Streifen von 6,5 cm x Stoffbreite zu.

Unterteile jedes Set aus 6 Streifen wie folgt:

  • 31 Rechtecke von je 6,5 × 16,5 cm


3. Schneide aus den einfarbigen Stoffen in Dahlie und Papageiengrün je 14 Streifen von 2½" (6,5 cm) x Stoffbreite zu.

Unterteile jedes Set aus 14 Streifen wie folgt:

  • 12 Rechtecke von je 6,5 × 26,5 cm
  • 55 Rechtecke von je 6,5 × 16,5 cm


4. Schneide aus dem einfarbigen Stoff in Taubenblau 14 Streifen von 6,5 cm x Stoffbreite zu.

Unterteile jedes Set aus 14 Streifen wie folgt:

  • 14 Rechtecke von je 6,5 × 26,5 cm
  • 54 Rechtecke von je 6,5 × 16,5 cm


5. Schneide aus den einfarbigen Stoffen in Aubergine und Serpentine je 8 Streifen von 6,5 cm
x Stoffbreite zu.

Unterteile jedes Set aus 8 Streifen wie folgt:

  • 48 Rechtecke von je 6,5 × 16,5 cm


6. Schneide aus dem einfarbigen Stoff in Tiefblau 9 Streifen von 6,5 cm x Stoffbreite zu.

Unterteile jedes Set aus 9 Streifen wie folgt:

  • 50 Rechtecke von je 6,5 × 16,5 cm


7. Schneide aus den Blümchenstoffen in Lavendel und Petrol je 3 Streifen von 2½" (6,5 cm) x Stoffbreite zu.

Unterteile jedes Set aus 3 Streifen wie folgt:

  • 12 Quadrate von je 6,5 × 6,5 cm
  • 6 Rechtecke von je 6,5 × 16,5 cm


8. Schneide aus dem Blümchenstoff in Hellblau 3 Streifen von 6,5 cm x Stoffbreite zu.

Unterteile jedes Set aus 3 Streifen wie folgt:

  • 12 Quadrate von je 6,5 × 6,5 cm
  • 7 Rechtecke von je 6,5 × 16,5 cm

Säule A nähen (7 Stück)

Hinweis: Jede fertige Säule sollte etwa 6,5 × 209,5 cm groß sein.

9. Richte dich nach dem Schema für die Säule A und lege die 11 Stoffstücke in der richtigen Reihenfolge aus.

Fange am oberen Ende der Säule an, lege die ersten beiden Rechtecke rechts auf rechts aufeinander und nähe sie an den 6,5 cm langen Seiten zusammen.

10. Fahre so fort, die Rechtecke miteinander zu verbinden, bis die Säule fertig ist.

11. Wiederhole Schritt 9 und 10 für weitere 6 Säulen.

Tipp: Hefte die einzelnen Rechtecke der Säulen mit Stecknadeln zusammen. So kannst du sicher sein, dass sie gleichmäßig aneinanderliegen und dass leichte Unregelmäßigkeiten in der Länge aufgrund eines ungleichmäßigen Zuschnitts oder abweichender Nahtzugaben gleichmäßig über die Länge jeder Säule verteilt werden.

Säule B nähen (12 Stück)

12. Richte dich nach dem Schema für die Säule B und lege die 15 Stoffstücke in der richtigen Reihenfolge aus.

Fange am oberen Ende der Säule B an, lege 2 Rechtecke rechts auf rechts aufeinander und nähe sie an den 6,5 cm langen Seiten zusammen.

13. Fahre so fort, die Rechtecke miteinander zu verbinden, bis die Säule fertig ist.

14. Wiederhole Schritt 12 und 13 für weitere 11 Säulen B.

Säule C nähen (12 Stück)

15. Richte dich nach dem Schema für die Säule C und lege die 15 Stoffstücke in der richtigen Reihenfolge aus.

Fange am oberen Ende der Säule an, lege 2 Rechtecke rechts auf rechts aufeinander und nähe sie an den 6,5 cm langen Seiten zusammen.

16. Fahre so fort, die Rechtecke miteinander zu verbinden, bis die Säule fertig ist.

17. Wiederhole Schritt 15 und 16 für weitere 11 Säulen C.

Säule D nähen (6 Stück)

18. Richte dich nach dem Schema für die Säule D und lege die 12 Stoffstücke in der richtigen Reihenfolge aus.

Fange am oberen Ende der Säule an, lege 2 Rechtecke rechts auf rechts aufeinander und nähe sie an den 6,5 cm langen Seiten zusammen.

19. Fahre so fort, die Rechtecke miteinander zu verbinden, bis die Säule fertig ist.

20. Wiederhole Schritt 18 und 19 für weitere 5 Säulen D.

Das Quilt-Top zusammensetzen

21. Nähe die Säulen A, B, C und D von links nach rechts wie im Schema für die Patina dargestellt zusammen.

Die Unterseite zusammensetzen

22. Schneide die Webkanten vom 102/107 cm breiten Stoff für die Unterseite ab. Halbiere ihn dann, sodass du zwei Stücke von je 229 cm x Stoffbreite erhältst (Abbildung 1).

23. Lege die beiden Stoffstücke rechts auf rechts aufeinander und nähe sie an der 229 cm breiten
Kante zusammen (Abbildung 2).

Die Unterseite sollte etwa 208 x 229 cm groß sein.

Den Quilt fertigstellen

24. Bereite das Quilt-Top vor. Quilte mit geraden Linien. Fertige das Binding an.

Mit geraden Linien quilten

Manche Quilter meinen, dass sie für ihre Tops verschiedene Quiltmuster erlernen müssen. Das ist weit gefehlt. Wenn man ein paar grundlegende Techniken beherrscht und diese variiert, kann man damit wunderschöne Quilts anfertigen. Anstatt sich damit zu befassen, neue Quiltmuster zu erlernen, solltest du überlegen, wie du die bereits erlernten auf interessante Weise einsetzt!

Innerhalb des Blocks quilten

Der Stoff in der Blockmitte wurde mit diagonalen Linien hervorgehoben, die quasi darauf hinzeigen.
Das ist auch ein netter Kontrast zu dem Schnörkelmuster in den übrigen Bereichen.

Patina-Pfeile

Dieses Pfeilmuster ist wirklich ganz leicht zu quilten – du musst einfach von Punkt zu Punkt um den Block herum quilten. Es besteht nur aus diagonalen Linien! Wenn du einmal hängen bleibst, nimm dir einen Moment Zeit und überlege dir die nächsten Schritte. Du kannst an jeder Ecke des Blocks starten, ganz so wie es dir am besten erscheint.

Hinweis: Für dieses Muster betrachten wir die 5 Säulen, die die Mitte des Ombré-Design bilden, als einzelnen Block.

1. Beginne in der oberen linken Ecke der zweiten Säule und quilte eine diagonale Linie zur Mitte der
Oberkante der mittleren Blümchen-Säule. Quilte zurück zur obersten linken Ecke des Blocks und führe dabei eine Pfeilform aus (Abbildung 1)

2. Echoquilte die diagonale Linie, indem du einen kleinen Pfeil im oberen Bereich der mittleren
Säule des Blocks quiltest. Ende an der obersten rechten Ecke (Abbildung 2).

3. Quilte eine weitere diagonale Linie zur Mitte der Oberkante der mittleren Blümchensäule, sodass
die Form einer Pfeilspitze entsteht. Quilte dann noch eine Diagonale zur oberen rechten Ecke der vierten Säule und spiegele so die in Schritt 1 genähte Diagonale. Quilte zum Schluss noch eine
diagonale Linie zum rechten Blümchen-Stück (Abbildung 3).

4. Quilte eine diagonale Linie zur oberen rechten Ecke der letzten Säule und dann zurück zur Mitte
des kleinen Blümchen-Stücks in der vierten Säule (Abbildung 4).

5. Quilte ein kleines Dreieck in der Mitte der letzten Säule und kehre dann zur Mitte des kleinen Blümchen- Stücks zurück. Quilte eine diagonale Linie zur unteren rechten Ecke der letzten Säule und
dann weiter zur unteren linken Ecke des kleinen Blümchen-Stücks (Abbildung 5, Seite 123).

6. Fahre so fort, die Pfeil- und Rautenformen um die Bockmitte herumzuquilten und spiegele die Stiche aus den Schritten 1–5 (Abbildung 6).

Varianten der Patina-Pfeile

Wenn du gerne noch mehr quilten möchtest, kannst du Echolinien innerhalb einiger Pfeile nähen.

Lege Schnörkel darüber

Noch interessanter wirkt es, wenn du gerade Linien und freie Bewegungen miteinander verbindest. Auf den übrigen Patina-Blöcken wurde ein dichtes Schnörkelmuster gequiltet. Stattdessen kannst du auch ein Füllmuster auswählen, das einen hübschen Kontrast zu den geraden Linien bildet, wie etwa Kreise oder Blätter.

Echoquilten

Echoquilten geht ganz einfach und kann viele unterschiedliche Looks erzeugen. So kannst du zum
Beispiel nur eine Seite des Blocks echoquilten oder auch alle Seiten oder aus den Linien ein völlig anderes Muster entwickeln.

Hier wurden beim Echoquilten mehrere Blöcke zusammengefasst. So wird die Blockmitte eingefasst
und die rechteckigen Formen in dem Quilt hervorgehoben.

Dann wurde innerhalb der ersten Echolinie weitergearbeitet und alle Bereiche komplett ausgefüllt (Abbildung 7). Der Abstand betrug immer 3 mm, aber für ein weniger dichtes Muster kann er auch größer sein.

4 Tipps zum Echoquilten

Echoquilten kann etwas kniffelig sein, vor allem wenn du Anfänger bist. Aber man braucht dafür nicht sehr viel Übung. Hier sind ein paar Tipps für schönes Echoquilten.

1. Konzentriere dich lieber darauf, weiche als perfekte Linien zu quilten.

Beim Quilten kann es verführerisch sein, die Quiltlinie gerade zu halten, damit man einen perfekten Abstand einhält. Aber eine weiche Quiltlinie erscheint immer perfekt austariert, auch wenn sie es nicht ist!

2. Sieh auf die Umgebung der Stiche.

Blicke nicht nur auf die Nadel, sondern 2,5–5 cm darüber hinaus und vertraue darauf, dass deine Hände den Stoff in weicher Linienführung dahinbringen.

3. Benutze das Nähmaschinenfüßchen als Führung.

Um die Abstände möglichst gleichmäßig zu halten, richte den Nähmaschinenfuß an der zuvor gequilteten Naht aus. So wird der Abstand zwischen deinen Nähten weder zu klein noch zu groß.

4. Verspann dich nicht!

Manchmal glaubst du vielleicht, dass deine Quiltarbeit noch etwas besser gelingt, wenn du dich noch mehr konzentrierst oder intensiver daran arbeitest. Aber besser ist es, wenn du entspannst, durchatmest und loslegst.

Modernes Quilten

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Tula Pink und Angela Walters
ISBN 978-3-78435-509-2
LV.Buch