Wann Sex während der Schwangerschaft erlaubt ist

Sex während der Schwangerschaft ist ungefährlich, so lange die Schwangerschaft gesund und ohne Komplikationen verläuft. Es ist bewiesen, dass Sex weder Früh- noch Fehlgeburten auslöst. Auch das Eindringen des Penis ist ungefährlich. Alle Befürchtungen, dieser könnte so tief in die Frau eindringen, dass das ungeborene Kind berührt oder sogar verletzt wird, sind unbegründet, denn das Baby ist in der Fruchtblase und durch die dicke Gebärmutterwand und den fest verschlossenen Muttermund bestens geschützt. Beim Sex kommt es zu keinem Kontakt zwischen Baby und Penis. Auch die ruckartigen Bewegungen schaden dem Kind überhaupt nicht, denn es schwimmt, ohne Erschütterungen groß wahrzunehmen, im Fruchtwasser. Sex in der Schwangerschaft kann allerdings zu Nebenerscheinungen, wie kleinen Kontraktionen führen, da sich die Vagina beim Sex zusammenzieht und anspannt. Das ist aber kein Grund zur Sorge. Sex kann zwar richtige Wehen auslösen, aber nur wenn das Baby sowieso bald auf die Welt kommen soll. Ist der Geburtstermin noch weit entfernt, handelt es sich dabei nur um sogenannte Übungswehen. Sollten kleine Kontraktionen auftreten, hilft es, den Bauch zu massieren und sich einfach zu entspannen. Für Frauen, die schon über dem errechneten Geburtstermin sind, kann Sex sogar hilfreich sein, um Wehen einzuleiten. Denn Sperma enthält Prostaglandine, die den Muttermund weich machen und Wehen auslösen können. Dies geschieht allerdings nur, wenn das Baby auch wirklich schon bereit ist, auf die Welt zu kommen. Sorgen um eine Frühgeburt sind also auch hier völlig unbegründet. Es kann vorkommen, dass sich das Baby nach dem Sex deutlich regt. Das liegt daran, dass beim Orgasmus der Frau der Bauch hart wird und der Muttermund pulsiert. Außerdem reagiert es auf den erhöhten Herzschlag und Blutdruck der Mutter. Schaden tut nichts davon dem Kind, denn ist die Mutter glücklich, gibt sie dieses Gefühl auch an das Baby in ihrem Bauch weiter.

Wann Sex während der Schwangerschaft nicht erlaubt ist

Es gibt Situationen, in denen während einer Schwangerschaft unbedingt auf Sex verzichtet werden sollte. Schwangere sind wegen der veränderten Scheidenflora besonders anfällig für bakterielle Infektionen, denn der Säuregehalt der Scheide ist niedriger als normal, weshalb es Bakterien leichter haben zu überleben und bis zur Gebärmutter hochzuwandern. Keime, die durch den Muttermund kommen, können der Fruchtblase schaden und eine Frühgeburt auslösen. Um sich davor zu schützen, kann in der Regel ein Kondom verwendet werden. Am besten präventiv, das bedeutet, auch wenn alles im grünen Bereich ist. Besonders Blasenentzündungen können durch Sex hervorgerufen werden (übrigens auch bei nicht schwangeren Frauen). Um diese zu vermeiden, sollte man nach dem Sex auf die Toilette gehen, um die Bakterien auszuspülen.

Als Schwangere darf man keinen Sex haben, wenn eine Muttermundschwäche(Zervixinsuffizienz) vorliegt - das bedeutet, dass der Gebärmutterhals weicher und kürzer ist als üblich. Dadurch öffnet sich der Muttermund frühzeitig, weil das Gewicht des ungeborenen Babys darauf drückt. Ist der Muttermund geöffnet, ist der Weg zur Fruchtblase frei und das Risiko einer Frühgeburt zu hoch. Kommt es zum Platzen der Fruchtblase ist auch kein Sex für die werdenden Eltern erlaubt, denn in diesem Moment ist das Kind nicht einmal mehr durch die Fruchtblase geschützt und wird demnächst zur Welt kommen. Eine tiefer gelegte Plazenta(Plazenta praevia) stellt auch ein Problem dar, da der Mutterkuchen hierbei sehr nah oder komplett über dem Muttermund liegt und auf ihn drückt. Durch Sex kann die Plazenta anfangen zu bluten. Ist sie beschädigt, gibt es das Risiko einer Frühgeburt.

Treten Blutungen, vorzeitige Wehen oder Krämpfe im Bauch oder Unterleib auf, sollte auf Sex verzichtet werden. Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben und müssen vom Frauenarzt untersucht werden. Auch bei früheren Fehlgeburten und chronischen Erkrankungen (z.B. Diabetes) ist das Risiko, das Kind zu gefährden zu hoch und die werdenden Eltern sollten es beim zärtlichen Kuscheln belassen.

Soviel zur Theorie. Aber wie funktioniert Sex mit Babybauch?

Je größer und schwerer der Bauch wird, desto wichtiger ist die Stellung beim Sex. Besonders gut eignet sich die Löffelchen-Stellung, da der Bauch bequem auf der Seite liegen kann. Die Reiterstellung und A Tergo sind auch gut geeignet, da bei diesen weniger Gewicht auf die Gebärmutter drückt, als bei Stellungen, in denen der Mann über der Frau ist.

Wichtig: In jedem Fall sollte man Sex in der Schwangerschaft mit dem Frauenarzt absprechen, denn nur durch eine professionelle Beratung gibt es wirklich Sicherheit, ob es ungefährlich ist oder nicht. Wem der Sex völlig untersagt wird, muss aber nicht ganz verzichten. Eine gute Alternative ist Oralsex, denn dabei kann man sich gegenseitig befriedigen ohne sich oder das ungeborene Kind einer Gefahr auszusetzen.