Vorab

Henna ist ein natürliches Haarfärbemittel, das nicht blondieren kann. Es wird aus den Laubblättern der Hennapflanze (Lawsonia inermis) gewonnen. Die einzige natürliche Färbung, die man mit reinem Henna erzielen kann, ist Rot. Hierbei gilt: Man kann seine Haarfarbe nur dunkler oder knalliger färben. Es gibt auch Hennaprodukte, mit denen man Braun- und Schwarztöne erzielen kann. Hier sollte man sich jedoch gut informieren, welche Zusätze zum roten Hennapulver beigemischt wurden, um einen Braun- oder Schwarzton zu erhalten. Sind synthetische Inhaltsstoffe wie para-Phenylendiamin (PPD) oder gar Wasserstoffperoxid in der Mischung, so ist die Färbung nicht mehr auf natürlicher Basis und ebenso schädlich wie eine herkömmliche Farbe. Ein natürlicher Zusatz wäre Indigo, das aus den Blättern der Indigopflanze (Indigofera) gewonnen wird. Vermischt mit rotem Hennapulver kann man dunkelbraune oder schwarze Farbtöne erzielen.

Ist Henna besser als herkömmliche Haarfärbemittel?

Wenn es ums Haarefärben geht, kann man zwischen synthetischen Substanzen und natürlichen Substanzen wählen. Der Unterschied zwischen Synthetik und Natur ist, dass die natürliche Färbung der Haare, zum Beispiel mit Henna, um einiges schonender ist und das Haar mit Mineralien versorgt. Henna umhüllt das Haar mit Farbpigmenten und reagiert mit den Proteinen, während synthetische Haarfärbemittel bis ins Innere des Haars eindringen und die Haarstruktur angreifen. Auf Dauer wird das Haar so anfälliger für Brüchigkeit und Spliss und dagegen hilft dann nur noch abschneiden.

Dadurch, dass Hennapulver aus zermahlenen Pflanzenblättern besteht, sind natürliche Mineralien vorhanden, die Haar und Kopfhaut versorgen. Auch die Umwelt zieht ihren Vorteil vom Färben mit der Natur. Denn beim Abwaschen der Paste fließen keine giftigen, chemischen Substanzen den Abfluss herab auf dem Weg in die Weltmeere, sondern zermahlene Pflanzenblätter. Win-win für dich und uns alle, würden wir sagen.

Was du unbedingt vorher beachten solltest

Färbe niemals einfach drauf los. Schnapp dir deine Haarbürste und entferne die sich darin gesammelten Haare. Wirf sie nicht weg. Verwende diesen Haarabfall, um die Hennafarbe an deinem natürlichen Haar zu testen. So kannst du das Färbergebnis vorab an deiner individuellen Haarfarbe testen und dir ansehen, ob dir die neue Farbe wirklich gefällt. Vor allem, wenn deine Haare (teilweise) grau sind. Henna deckt graue Haare nicht komplett ab, sondern färbt diese in hellere Strähnchen. Mach diesen Farbtest also, um sicher zu sein, ob du auch wirklich mit dieser neuen Haarfarbe herumlaufen möchtest.

Wie funktioniert das Haarefärben mit Henna?

  1. Haare waschen und trocknen. Farbe “haftet“ am besten auf frischgewaschenem Haar.
  2. Das Henna nach Anleitung vorbereiten: In der Regel vermischt man das Hennapulver mit etwas kochendem Wasser oder heißem Tee, zum Beispiel Kamille, um eine schöne cremige Paste zu erzeugen, die man dann, Strähne für Strähne, Scheitel für Scheitel, aufträgt.
  3. Die Haarpracht hochstecken und mit einer Duschhaube abdecken oder in Frischhaltefolie einwickeln. Wozu? Die Hennapaste trocknet sehr schnell an und ist angetrocknet sehr aufwendig herauszuwaschen. Die Feuchtigkeit trägt außerdem zur Intensivität des Farbtons bei. Darum, Mädels: Haare feucht halten!
  4. Einwirkzeit beginnt ab mindestens eine Stunde. Je länger man die Paste im Haar einwirken lässt, desto intensiver wird die Färbung. Empfohlen sind etwa drei oder vier Stunden, daher lassen viele Hennafans die Masse über Nacht einwirken. Doch hier gilt: Hülle dein Kissen in Handtücher ein, um permanente Flecken auf deiner Bettwäsche zu vermeiden.
  5. Nach der Einwirkszeit die Masse gut mit Wasser auswaschen. Fönen. Fertig.

Anmerkung: Jedes Hennaprodukt kann in der Anleitung abweichen, darum empfiehlt sich für ein optimales Ergebnis, immer die Anleitung genau durchzulesen und zu befolgen.

Was brauche ich zum Färben mit Henna?

Deine beste Freundin! Haarefärben macht am meisten Spaß, wenn sie dir jemand färbt, mit dem du dabei den Spaß deines Lebens haben kannst. Handschuhe! Damit du dir nicht die Hände mitfärbst. Ein Gefäß, in dem du dein Hennapulver mit Wasser vermischen kannst. Am besten verwendest du dafür einen alten Kunststoffbehälter, der sowieso in den Müll gelandet wäre. Einen Pinsel, als deinen kleinen Helfer. Damit lässt sich die Hennamasse besser auf dein Haar auftragen. Frischhaltefolie, um dein Haar damit einzuwickeln. Das behält die Feuchtigkeit bei und lässt sich nach der Färbaktion ganz easy wieder herauswaschen. Handtücher oder Zeitungen! Haarefärben ist eine dreckige Angelegenheit. Um einer Sauerei vorzubeugen, lege Waschbecken, Boden und dich selber mit dunklen Handtüchern oder alten Zeitungen aus. Vaseline: Creme damit deine Haaransätze im Bereich Nacken und Gesicht sowie deine Ohren ein für einen sauber gefärbten Ansatz. Alternativ kann man auch Kokosöl verwenden oder alles was fettet und nicht zu flüssig ist.

Woher bekomme ich Henna?

Henna kannst du im Internet, in der Apotheke oder in ausgewählten Shops mit Naturkosmetik kaufen. Achte beim Kauf darauf, dass auch wirklich nur Henna oder natürliche Inhaltsstoffe aufgelistet sind. Namen, die schwer auszusprechen sind, sind meist synthetisch. Lass deine Finger davon! Falls ein schwarzer oder brauner Farbton gewünscht ist, achte darauf, dass natürliches Indigo in der Packung ist, so kannst du sicher gehen, dass du nicht versehentlich zu einem synthetisch angereicherten Mittel greifst. Stichworte, auf die du bei Verpackungen achten solltest sind 100 % pflanzlich, Bio und Fair-trade. Rein pflanzliche Hennaprodukte erhältst du beispielsweise von Sante Naturkosmetik, Logona Naturkosmetik oder bei LUSH Cosmetics.

Geschrieben von Assunta Giordano