Wenn Feiertage anstehen, kommt in so manchem Hobbykoch der Wunsch auf, die Familie oder den Freundeskreis zum gemeinsamen Schlemmern einzuladen und ein Menü zu kochen. Echte Genussmenschen brauchen nicht einmal einen Feiertag als Ausrede, um sich so richtig in der Küche auszutoben und die Liebsten zu füttern. Doch wer noch nie ein ganzes Menü gekocht hat, ist schnell verunsichert. Was, wenn etwas schiefgeht? Und welche Gänge gibt es eigentlich?

Ein Menü ist eine Reihenfolge von zueinander passenden Gerichten. Italienisch, vegetarisch, herbstlich oder weihnachtlich – um auf einfache Weise einen roten Faden beizubehalten bietet es sich an, das Menü unter ein Motto zu stellen. Der Anlass, die Saison und die Gästeliste bestimmen das Thema, sobald es steht, stellt sich die Frage der Reihenfolge.

Ein Menü kann aus bis zu 14 Gängen bestehen:

  1. Hors d’oeuvre froid (kalte Vorspeise)
  2. Potage (Suppe)
  3. Hors d’oeuvre chaud (warme Vorspeise)
  4. Poisson (Fischgericht)
  5. Pièce de résistance (großer Fleischgang)
  6. Entrée chaude (warmes Zwischengericht)
  7. Entrée froide (kaltes Zwischengericht)
  8. Sorbet (geeister Schaumwein)
  9. Rôti oder Salade (Braten oder Salat)
  10. Entremet de douceur chaud (Gemüsegericht)
  11. Entrement de douceur froid oder glacée (kalte oder geeiste Süßspeise)
  12. Savoury (Würzbissen)
  13. Entremet de fromage (Käse)
  14. Dessert

Diese Menüfolge kann beliebig verkürzt werden. Eine Reihenfolge wäre z.B.

  1. Salat
  2. Suppe
  3. Hauptgang mit Fleisch, Fisch oder vegetarisch
  4. Dessert

Was auch immer du dir vorgenommen hast, es gibt bestimmte Punkte, die du bei der Vorbereitung beachten solltest. So wird dein Festessen zum Erfolg!

Überlege ganz genau, was du kochst

Ob du ein 14- oder "nur" ein 4-Gänge-Menü kochen willst, du solltest dir rechtzeitig überlegen, welche Gerichte es sein sollen, denn diese wollen geschmacklich aufeinander abgestimmt sein. Der Geldbeutel weiß es natürlich besonders zu schätzen, wenn die Mengen so gut kalkuliert werden, dass kaum etwas übrig bleibt. Da der Hunger der Gäste oft schlecht einzuschätzen ist, kann dies jedoch sehr schwer sein. Für das Wohl des Abends lohnt es sich daher, etwas mehr einzukaufen als unbedingt nötig. Wenn du Zutaten und Gerichte hast, die man aufwärmen kann oder aus denen sich am nächsten Tag neue Speisen zaubern lassen, dann hast du alles richtig gemacht.

Richtig Einkaufen

Rechtzeitiges Einkaufen ist das A und das O. Daher macht es Sinn, ca. 14 Tage vorher mit der Planung zu beginnen. Sobald die Reihenfolge feststeht, informiere dich darüber, ob du etwas frühzeitig besorgen musst. Du möchtest schließlich nicht riskieren, dass du die wichtigsten Zutaten nicht bekommst. Besondere Fleischsorten können bzw. müssen beim Schlachter vorbestellt werden. Rehrücken und Ähnliches gibt es nämlich nicht immer. Frische Zutaten werden frühestens am Tag vor der Feier besorgt, damit sie ihre knackige Frische behalten.

Erstelle einen Zeitplan

So manches muss ein paar Stunden in den Ofen, ja sogar ein paar Tage ziehen, oder kann am Tag zuvor vorbereitet werden, während anderes am besten frisch von der Pfanne auf den Teller kommt. Je mehr Gänge und Gäste du zu versorgen hast, desto unübersichtlicher und stressiger wird es. Erstelle dir am besten einen Zeitplan, der jede Mahlzeit berücksichtigt und bereite so viel wie möglich im Vorfeld vor, so kannst du sehr viel Stress vermeiden. Einige Salate lassen sich gut vorbereiten und in den Kühlschrank stellen, Suppe kann häufig aufgewärmt werden ohne an Qualität zu verlieren und während der Braten im Ofen schmort wird das Dessert vorbereitet.

Nimm dir ausreichend Zeit

Dein wahrer Feind beim Kochen eines aufwändigen Menüs ist die Zeit. Genauer gesagt zu wenig Zeit. Es gibt nichts unverzeihlicheres als seine Gäste hungernd warten zu lassen. Dass einem mal ein schwieriges Gericht nicht gelingt, passiert und ist halb so schlimm, denn sollte mal etwas schief gehen, zählt die Geste. Vor allem bei dem ganzen Aufwand, den du dir gemacht hast. Das weiß jeder Gast zu schätzen. Erstelle deinen Zeitplan also lieber mit etwas Pufferzeit, um schließlich pünktlich den ersten Gang zu servieren.

Zu guter Letzt: Setz die Erwartungen nicht zu hoch

… vor allem an dich selbst! Versuche zunächst deine Kochkünste realistisch einzuschätzen. Du darfst gerne etwas kochen, das du noch nie gemacht hast. Halte dich einfach strikt an die Rezeptvorgaben, dann sollte nichts schiefgehen, so lange du etwas gewählt hast, an das du dich heran trauen kannst. Und sollte doch mal etwas schiefgehen, nimm's mit Humor! Denn dann kannst du noch Jahre später darüber lachen, dass das Steak zäh wie eine Schuhsohle war und ihr spontan Pizza bestellt habt.

Geschrieben von LINDA SCHULZKI

Für Inspiration oder gleich zum Nachkochen, haben wir hier vier unterschiedliche Menüs zusammengestellt: