Selbst als moderne Frauen sind wir stets auf der Suche nach dem einen Geheimrezept für unser Aussehen. Während einige Schönheitstricks tatsächlich wahre Goldgruben sind, halten sich andere seit Generationen und sind trotzdem völliger Quatsch.

Mythos 1

Vom Sitzen mit gekreuzten Beinen bekommt man Krampfadern

Mit überschlagenen Beinen zu sitzen ist eine typische Angewohnheit vieler Frauen. Kein Wunder, denn es sieht elegant aus, ist bequem und für Rockträgerinnen besonders praktisch. Doch schnell zwickt das schlechte Gewissen, denn immer wieder hört man Gerüchte, dass die beliebte Sitzhaltung Krampfadern verursachen soll. Wir geben Entwarnung: Die Sitzhaltung hat mit Krampfadern rein gar nichts zu tun. Einzige Ursache ist ein schwaches Bindegewebe und das wird vererbt. Wer gern mit überkreuzten Beinen sitzt, kann das ohne schlechtes Gewissen also weiterhin tun.

Mythos 2

Spliss kann man reparieren

Es gibt wohl kaum ein Shampoo, eine Spülung oder eine Haarkur, die nicht damit wirbt: Wie auf wundersame Weise soll Spliss repariert, die gespaltenen Enden wieder zusammengefügt und kaputte Stellen aufgefüllt werden. Leider lautet die Wahrheit aber: Was einmal kaputt ist, bleibt kaputt – und da hilft nur noch die Schere. Spliss kann man nicht reparieren, alles andere sind leere Behauptungen. Mit der richtigen Pflege vorzubeugen ist dagegen durchaus möglich. Wir empfehlen: Mindestens einmal wöchentlich eine reichhaltige Haarkur einwirken lassen, die Haare möglichst schonend trocknen lassen, selten mit Hitze stylen (ja, auch das Glätteisen richtet Schäden an) und regelmäßig die Spitzen abschneiden. Einzige Ausnahme der Anti-Hitze-Regel ist unser Geheimtipp: Eine Behandlung mit der heißen Schere. Die wird zwar nur von wenigen Friseursalons angeboten, doch die Suche lohnt sich. Durch die Hitze werden die Haarenden versiegelt und Spliss wird wirksam vorgebeugt.

Mythos 3

Cellulite entsteht durch Übergewicht

Mit dem Körpergewicht hat Cellulite rein gar nichts zu tun, die Ursache liegt nämlich, genau wie bei Krampfadern, in einem schwachen Bindegewebe. Das Unterhautfettgewebe kann auf diese Weise leicht bis in die oberen Schichten vordringen, die Folge sind unschöne Hubbel und Dellen. Tatsächlich aber sieht man die Orangenhaut bei übergewichtigen Frauen schneller, denn je mehr Fett vorhanden ist, desto eher werden die Dellen sichtbar. Abnehmen hilft dagegen wenig, besser sind Wechselduschen, Sport und eine salzarme Ernährung.

Mythos 4

Detox macht gesund und schön

Detox liegt im Trend. Kein Wunder, schließlich klingt es verlockend, den Körper mithilfe von Smoothies, Cremes oder sogar speziellen Pflastern quasi über Nacht zu entgiften. Unsinn: Über Niere, Darm, Lunge und Haut entledigt sich der gesunde Körper jeglicher Schlacken und Schadstoffe von selbst, und das ganz ohne unser Zutun. Detox-Tees, -Cremes oder -massagen schaden zwar nicht – aber helfen tun sie auch nicht.

Mythos 5

Durch regelmäßiges Schneiden wachsen die Haare schneller

Haare bestehen aus totem Material, dem Keratin. Was mit der Spitze passiert, bekommt der Rest des Haares daher nicht mit, erst Recht nicht die Haarwurzel, die das Wachstum beeinflusst. Ob die Haarpracht nun regelmäßig geschnitten wird oder nicht, bedeutet für das Wachstum keinerlei Unterschied. Allerdings kann die Mähne nach dem Schneiden tatsächlich gesünder und voller wirken, da die dünnen, abgeschliffenen Enden der Schere zum Opfer fallen.

Mythos 6

Wer sich zu häufig schminkt, schadet Haut und Wimpern

Der Mythos, dass häufiges Tragen von Foundation zu unreiner Haut führen könnte, besitzt einen wahren Kern. Zu Großmutters Zeiten wurde Make-up auf der Basis von Reismehl hergestellt, das auf der Haut aufquoll und die Poren verschloss. Heute ist das aber anders: Moderne Schminke pflegt die Haut sogar, wenn man sie regelmäßig verwendet.
Auch die Annahme, dass Mascara den Wimpern schaden könnte, ist falsch. Im Gegenteil enthalten die meisten Wimperntuschen heutzutage sogar pflegende Wachse, Öle und Protein, die die zarten Härchen zusätzlich pflegen. Trotzdem nicht das Abschminken über Nacht vergessen, denn dann können Wimpern wirklich abbrechen.

Mythos 7

Schokolade verursacht Pickel

Schokolade enthält jede Menge Zucker und Kalorien – und wer sie im Übermaß verzehrt, nimmt zu. Dass Schokolade zu unreiner oder fettiger Haut führt, konnte bisher jedoch nicht nachgewiesen werden. Dasselbe gilt übrigens für Chips. Der Mythos hält sich trotzdem hartnäckig...

Mythos 8

Vom Rasieren wachsen die Haare stärker nach

Dass sich die Haare nach der Rasur stoppeliger und kratziger anfühlen, stimmt, denn schließlich wird die weiche, abgeschliffene Spitze gerade abgeschnitten. Das nachwachsende Haar wirkt deshalb zunächst etwas kräftiger und dunkler. Trotzdem beeinflusst das Rasieren den Haarwuchs nicht, weder in der Dichte, noch im Tempo. Wem Epilieren oder Wachsen zu schmerzhaft ist, kann also getrost weiterhin zum Rasierer greifen.

Mythos 9

Nagellack trocknet schneller, wenn man ihn anpustet

Es wirkt paradox: Pustet man auf den frisch aufgetragenen Nagellack, braucht der sogar noch länger, um auszuhärten. Zum Trocknen muss nämlich das Lösungsmittel im Lack erst vollständig verdampfen. Die feuchte, warme Atemluft beim Pusten verlangsamt diesen Prozess und weicht den Lack eher wieder auf. Wer es eilig hat, sollte seine frisch lackierten Nägel lieber kurz in kaltes Wasser tauchen.

Mythos 10

Pflegeprodukte, die auf der Haut brennen, sind besonders effektiv

Der Irrglaube, dass ein Pflegeprodukt besonders wirksam sei, wenn es auf der Haut leicht brennt, kribbelt oder spannt, ist weit verbreitet – schließlich könne man regelrecht spüren, wie es "arbeitet". In Wirklichkeit bedeutet eine solche Reaktion der Haut einfach, dass sie gereizt auf die Inhaltsstoffe reagiert und das ist nie gut. Ursache ist oft zu viel Alkohol in den Pflegeprodukten, der die Haut auf Dauer austrocknet. Spürt man das Brennen oder Kribbeln regelmäßig nach der Pflege, sollte man das Produkt lieber wechseln.