Gerade Einsteiger plagt oft der Gedanke, wie sie beim Joggen wirken, man schämt sich für die eigene Erscheinung. Dabei entstehen Barrieren im Kopf, die überwunden werden müssen. Joggen sollte nämlich absolut nicht peinlich sein. Niemandem.

Besonders Anfängern, die mit dem Laufen gegen Übergewicht ankämpfen wollen, schämen sich häufig für ihr Äußeres. Falls dies bei dir der Fall ist, denk daran: Das betrifft viele. Wenn es dir trotzdem so unangenehm ist, dass es dich vom Sport abhält, kannst du ein wenig in die Trickkiste greifen: Trage weite Sachen, denn so werden genaue Körperkonturen unsichtbar. Darunter kannst du eng anliegende, fürs Joggen besser geeignete, Funktionskleidung tragen. Diese hilft auch bei dem nächsten "Problem".

Dass man beim Sport schwitzt, ist völlig normal und wichtig für den Körper, um seine Temperatur zu regulieren. Jeder der seinen Körper durch Laufen trainiert schwitzt – einige Menschen mehr, andere weniger. Sollte es dir trotzdem peinlich sein, trage die eben erwähnte Funktionskleidung, denn sie ist schnelltrocknend. Schweißflecken haben mit diesen Stoffen keine Chance.

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Stört dich dein Alter (egal wie alt du bist), weil du keine anderen Jogger siehst, die so alt sind wie du? Denk daran, wer joggen geht, bleibt jung. Sich seine Jugendlichkeit zu bewahren ist sowohl in jungen als auch in älteren Jahren sinnvoll. Dann bist du halt das Vorbild für alle anderen deines Alters. Sollen die Anderen es dir nach machen.

Was auch hilft, ist ein Partner, mit dem das Joggen Spaß macht und der dich antreibt. Hast du eine beste Freundin, vor der dir nichts peinlich ist? Sie ist die beste Wahl, um dich zu motivieren und eventuelle kritische Blicke mit ihrem Lächeln wegzuzaubern.

Auch die Bewegung des Laufens an sich ist vielen unangenehm. Man muss sich unbedingt klarmachen, dass die richtige Lauftechnik nicht einfach von Anfang an da ist. Sie muss geübt werden. Wer keine Erfahrung hat, kann eben nicht aussehen wie ein jahrelang erprobter Jogger oder Langstreckenläufer. Und das ist auch gar nicht nötig.

Mit jedem Training, bei dem du auf deine Lauftechnik achtest, wird es einfacher werden. Und mit der Zeit wirst du fitter werden und dadurch auch sportlicher wirken!

Falls du dich trotz allem immer noch unwohl fühlst, denk daran: Die meisten Passanten, die dich sehen, werden dich eher bewundern, als verspotten. Denn im Gegensatz zu ihnen tust du gerade etwas für deinen Körper, während manch anderer an seinem Schweinehund scheitert. Mal angenommen andere denken, es sei peinlich, wenn du joggen gehst. Solche Denkweisen sind, im Gegensatz zu dir, wirklich peinlich. Also lass dich nicht einschüchtern. Viele der Leute, die gucken, denken wahrscheinlich nur: "Wie gern würde ich jetzt auch joggen". Solltest du das Gefühl haben, andere könnten etwas Abwertendes über dich denken, ruf dir in Erinnerung, dass sie keine Ahnung vom Joggen haben, denn:

Ein richtiger Laufprofi hat es nicht nötig andere runterzumachen, er würde sich eher für dich freuen.

Also bewerte kritische Blicke nicht über, du tust den Sport für dich und niemanden sonst. Erfahrene Läufer wissen, dass langsames Laufen nicht gleich Unsportlichkeit bedeutet, sondern seinen Grund hat. Am besten du lächelst Kritiker (von denen es weinger geben wird als du jetzt vielleicht denkst) einfach an und denkst dir deinen Teil dazu. Sobald du regelmäßig joggen gehst, wird deine Kondition immer besser und dir wird bald nichts mehr peinlich sein.

Wenn du dir einen Konter bei doofen Sprüchen nicht verkneifen kannst, sag einfach "Mach’s besser!" oder "Ich tu wenigstens was!". Und überleg mal: Wenn andere an dir vorbei joggen, denkst du auch nicht wie peinlich das sei, da du sie für ihre Mühe respektierst. Nur Menschen, die dich genauso respektieren, haben es verdient von dir überhaupt beachtet zu werden. Anstatt auf Blicke oder Kommentare zu reagieren, kannst du sie auch einfach ignorieren. Denn sie sind deiner nicht würdig.

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Versuche auch etwas unbefangener an die Sache heranzugehen. Lass dich von Vorbildern inspirieren statt einschüchtern. Wenn du im Park einen Läufer siehst, der scheinbar perfekt läuft und wirkt als würde er nie aus der Puste kommen, mach dir klar, dass auch er das nur durch Training geschafft hat. Und lenke deinen Blick auch auf diejenigen, die genauso wie du mit Schweiß und Anstrengung zu kämpfen haben. Denn auch diese Läufer wirst du in den Parks und auf den Straßen in deiner Umgebung antreffen. Weil sie sich trotz mangelnder Fitness, Übergewicht und Schweiß einen Schubs gegeben und sich getraut haben. Und anstatt dich von kritischen Blicken entmutigen zu lassen, achte auf die bewundernden. Die gibt es nämlich auch. Du hast sie nur noch nicht bemerkt.

Geschrieben von LINDA SCHULZKI