Pille

Die Antibabypille, kurz "Pille" genannt, ist die beliebteste Verhütungsmethode. Sie ist einfach einzunehmen (täglich zur selben Uhrzeit, mit einer monatlichen 7-Tage-Pause) und wirkt durch eine Kombination aus Östrogen und Gestagen wodurch der Eisprung unterdrückt wird. Durch die tägliche Einnahme ist die Pille besonders flexibel und kann jeder Zeit abgesetzt werden. Auch kann der Zyklus bei jungen Frauen und Mädchen stabilisiert sowie Schmerzen und Blutungen gelindert werden. Allerdings gehen mit den Hormonen oft Stimmungsschwankungen, Spannungsgefühle in der Brust, Übelkeit, Kopfschmerzen und Gewichtsschwankungen einher. Wenn Zwischenblutungen auftreten, ist die Pille wahrscheinlich zu schwach dosiert. Sie verhütet auch, wenn man sie mal vergisst – vorausgesetzt man holt es in den nächsten 12 Stunden nach. Manchen hilft sie sogar gegen unreine Haut. Die Pille birgt allerdings das Risiko für hohen Blutdruck und ist für Raucher, Übergewichtige, Diabetiker und Frauen mit Gefäßproblemen und Thromboserisiko sowie Lebererkrankungen nicht geeignet. Besonders Raucherinnen unterschätzen oft das erhöhte Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts. Bei hohem Fieber, Durchfall oder Erbrechen sollte zusätzlich mit einem Kondom oder im Zweifelsfall mit der Pille danach verhütet werden, da die Wirkung der Pille eingeschränkt sein kann. Dies gilt auch, wenn man gleichzeitig Antibiotika nimmt. Die Pille ist ein Medikament mit extrem vielen möglichen Nebenwirkungen. Sie erhöht auf Dauer das Risiko für Brustkrebs und wenn man sie absetzt, kann es sehr lange dauern bis sich der Zyklus normalisiert und man wieder schwanger werden kann.

- Pearl Index: 0,1 bis 0,9 - Kosten (ab 21 J.) für eine 6-Monate-Packung ca. 60 € -

Minipille

Die Minipille ist - wie ihr Name schon sagt - die normale Pille in kleinerer Ausführung. Im Gegensatz zur Pille ist sie kein Kombipräparat, sondern gibt nur das Hormon Gestagen ab. Da sie ganz ohne Östrogen funktioniert, hat sie einige Vorteile. Die Nebenwirkungen - wie Kopfschmerzen, Brustspannen, Übelkeit, Stimmungsschwankungen und Akne - fallen geringer aus. Einige Frauen vertragen kein Östrogen oder wollen verhüten während sie stillen. Für beides ist die Minipille bestens geeignet. Ihre Anwendung ist dieselbe wie bei der normalen Pille, mit dem Unterschied dass sie ohne Pause und jeden Tag zum selben Zeitpunkt eingenommen werden muss, da die Verhütung sonst nicht mehr sicher ist.

Pearl Index: 0,5 bis 3 - Kosten (ab 21 J.) für eine 3-Monate-Packung ca. 30 €

Kondom

Kondome schützen als einziges Verhütungsmittel nicht nur vor Schwangerschaften sondern auch vor Geschlechtskrankheiten und sind daher in der Vielfalt der Verhütungsmittel unverzichtbar. Wird es richtig verwendet, ist die Sicherheit sehr hoch. Unterlaufen Fehler, variiert die Sicherheit von Kondomen sehr stark. Fehler, die unbedingt vermieden werden sollten, sind kein abgelaufenes Kondom benutzen und immer nur eins auf einmal verwenden. Zieht man ein zweites drüber, reißen sie ein. Mit fettigen Mitteln wie Vaseline sollte nicht nachgeholfen werden, das macht das Latex porös. Gleitmittel auf Wasserbasis sind erlaubt. Für Latexallergiker werden extra latexfreie Kondome hergestellt. Der einzige Nachteil ist, dass zum Überziehen des Kondoms der Sex unterbrochen werden muss, weshalb vor allem Paare andere Mittel bevorzugen. Kondome können beim Sex platzen, das ist jedoch sehr selten. Ein weiterer Vorteil des Kondoms ist, dass es spontan verwendet werden kann.

Pearl Index: 2 bis 12 - Kosten für eine 10ner Packung ca. 10-15 €

Kupferspirale

Die Kupferspirale wird meistens bei Frauen eingesetzt, die schon Kinder haben, denn sie wirkt 3 Jahre. Aber anders als ihr nachgesagt wird, kann die Spirale auch bei Frauen, die noch keine Kinder bekommen haben, eingesetzt werden. Sie ist t-förmig und mit einem Kupferdraht umwickelt, der in regelmäßigen Abständen Kupfer abgibt, welches Spermien abtötet. Sie wird vom Arzt während der Blutungen eingesetzt, da der Gebärmutterhals zu der Zeit etwas geweitet ist. Da sie so lange in der Gebärmutter bleiben kann, braucht frau sich keine Gedanken mehr über die Verhütung machen. Alle 6 Monate wird vom Arzt kontrolliert ob die Spirale noch richtig sitzt. Auch wenn sie mal nicht richtig sitzt, schützt sie gut, da sie die Gebärmutterschleimhaut verändert und Eizellen sich dort nicht mehr einnisten können. Da sie keine Hormone abgibt, kann sie auch während der Stillzeit getragen werden. Die Kupferspirale birgt auch Nachteile, denn Blutungen können länger, stärker und schmerzhafter werden. In seltenen Fällen wird die Spirale während der Blutung vom Körper ausgestoßen und sie darf nicht getragen werden, wenn ein Krebsrisiko besteht, bei entzündetem Unterleib, oder einer Kupferallergie. Im Gegensatz zu Verhütungsmitteln, die durch Hormone wirken, schützt sie nicht vor Eileiterschwangerschaften, die jedoch sehr selten vorkommen.

Es gibt eine Alternative: Die Kupferkette ist eine Weiterentwicklung der Spirale. Sie hat kein t-förmiges Gerüst, sondern ist eine flexible Kette, die sich der Form der Gebärmutter anpasst. Dadurch ist sie im Gegensatz zur Kupferspirale für Frauen mit Gebärmutterwucherungen geeignet.

Pearl Index: 0,3 bis 0,8 - Kosten einmalig ca. 200 €

Hormonspirale

Die Hormonspirale funktioniert wie die Kupferspirale, mit dem Unterschied, dass sie Hormone in den Körper abgibt, nicht Kupfer. Im Vergleich zur Kupferspirale hat sie einige Vorteile, denn oftmals werden durch sie die Blutungen weniger und kürzer und die Schmerzen geringer. Sie ist auch für Frauen mit Östrogenunverträglichkeit geeignet, denn es wird nur Gestagen in den Körper abgegeben. Weitere Unterschiede sind, dass sie eher für Frauen geeignet ist, die schon Kinder bekommen haben und eine unregelmäßige Periode möglich ist, in manchen Fällen bleiben die Blutungen ganz aus. Bei vielen Frauen ist das zwar erwünscht, doch dadurch fällt die Periode als Kontrolle zur Schwangerschaft weg.

Pearl Index: 0,16 - Kosten einmalig ca. 300 €

Vaginalring

Der Vaginalring ist ein Gummiring, der von Frauen selbst wie ein Tampon eingeführt wird und direkt an Ort und Stelle Hormone abgibt. Der Ring unterliegt denselben Ausschlusskriterien wie die Pille. Sollte er mal rausrutschen, kann man ihn innerhalb von 3 Stunden wieder einsetzen, ohne dass die Verhütung gefährdet wird. Im Gegensatz zur Pille wird beim Vaginalring keine Einschränkung durch Antibiotika vermutet. Das ist jedoch noch nicht zu 100% erwiesen. Erwiesen ist aber, dass bei Erbrechen und Durchfall die Verhütung nicht gefährdet ist, da die Hormone, anders als bei der Pille, lokal abgegeben werden. Für Epileptiker ist der Vaginalring nicht zu empfehlen. Trotz der Sicherheit und weniger Nebenwirkungen als bei der Pille, wird der Vaginalring selten genutzt, da er etwas umständlicher anzuwenden ist.

Pearl Index: 0,4 bis 0,65 - Kosten ca. bis zu 50 €

Diaphragma

Ein Diaphragma wird frühestens 2 Stunden bevor man Sex hat eingeführt und auf den Muttermund gesetzt und versperrt Spermien den Weg. Wenn es einmal richtig sitzt, ist es eine sehr sichere Verhütungsmethode. Es braucht jedoch sehr viel Übung, um das Diaphragma richtig einzusetzen. Es gibt sie in verschiedenen Größen, wobei das größte, das man nicht spürt, die passende Größe ist. Zusätzlich muss ein Gel aufgetragen werden, das die Spermien lähmt. Wenn man das Gel wieder aufträgt, kann man es mehrmals verwenden. Nach 24 Stunden muss das Diaphragma spätestens raus. Da Diaphragmen weder Latex noch Hormone enthalten, kann es eine Alternative für Kondome oder die Pille sein.

Pearl Index: 1 bis 20 - Kosten ca. 50 €

Hormonpflaster

Das Hormonpflaster wirkt grundsätzlich wie die Pille. Der Unterschied ist, dass die Hormone über das Pflaster in die Blutbahn gerät und auf diese Weise verhütet. Das Pflaster wird drei Wochen getragen, wobei es jede Woche erneuert werden muss. Dann folgt eine Woche Pause. Das Hormonpflaster wurde ursprünglich für Frauen in den Wechseljahren verwendet, die darunter litten. Ein besonderer Nachteil ist, dass es die Haut irritiert und die Stelle ständig gewechselt werden muss.

Pearl Index: 0,72 bis 0,9 - Kosten ca. 15 € pro Monat

Hormonimplantat

Das Implantat ist ein kleines Stäbchen, das vom Frauenarzt in die Innenseite des Oberarms eingesetzt wird. Für die Wirkung der Verhütung muss das Stäbchen gut sitzen, weshalb der Arzt die Position noch einmal überprüfen sollte. Die Wirkung ist wie bei der Pille, das Stäbchen bleibt jedoch bis zu 3 Jahren im Körper. Da es wie die Pille wirkt, sind die Risiken ähnlich. Ärzte brauche Übung, um das Implantat richtig einzusetzen, denn ist es schon zu ungewollten Schwangerschaften gekommen, weil das Stäbchen nicht richtig saß.

Pearl Index: 0 bis 0,08 - Kosten einmalig ca. 300 €

3-Monats-Spritze

Die 3-Monats-Spritze wirkt hormonell wie die Pille, muss jedoch nur alle 3 Monate vom Arzt gespritzt werden. Frauen, die gerne mal die Pille vergessen würden, haben die Spritze als Alternative. Die möglichen Nebenwirkungen sind wie bei der Pille, doch zusätzlich wurde das Risiko für eine Verminderung der Mineralknochendichte entdeckt. Die 3-Monats-Spritze ist auch nicht für eine kurzfristige Verhütung wie die Pille geeignet, da der Zyklus bis zu einem Jahr brauchen kann, um sich zu normalisieren und sie ist auch nur für solche geeignet, die einen stabilen Zyklus haben.

Pearl Index: 0,3 bis 0,88 - Kosten ca. 30 €

Schaum, Gel, Spray

Chemische Verhütungsmittel – in welcher Form auch immer – werden meist lokal angewendet. Sie lähmen die Samen oder töten sie ab, wie andere Mittel auch, jedoch gilt ihre Wirkung als sehr unsicher. Zusätzlich sollten andere Verhütungsmittel verwendet werden, wie z.B. ein Kondom oder Diaphragma. Ist das chemische Mittel jedoch nicht auf Wasserbasis hergestellt, können Kondome spröde werden, wodurch sie einreißen. Die einzigen Vorteile sind, dass sie Hormonfrei wirken und ohne einen Arztbesuch oder Rezept erhältlich sind.

 Pearl Index: 3 bis 21 - Kosten ca. 10 €

Sterilisation

Die einzige Verhütungsmethode, die endgültig ist, ist die Sterilisation. Sie kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorgenommen werden. Die Entscheidung für eine Sterilisation sollte gut überlegt sein. Sie wird nur dann von Ärzten empfohlen, wenn die Familienplanung schon abgeschlossen und definitiv kein weiteres Kind mehr gewünscht ist. In der Regel raten Ärzte jüngeren Frauen und Männern davon ab, da sie die Entscheidung später bereuen könnten.

Der Eingriff bei Frauen ist deutlich aufwendiger. Bei der Operation werden die Eileiter verödet oder verschlossen, sodass Eizelle und Spermien nicht mehr aufeinander treffen. Eine Sterilisation bei Frauen kann wieder rückgängig gemacht werden, doch die Fruchtbarkeit kann danach sehr beeinträchtig sein.

Die Sterilisation beim Mann heißt Vasektomie und bedeutet, dass die Samenleiter durchtrennt werden, sodass die Samenflüssigkeit keine Spermien mehr enthält. Auch die Vasektomie kann wieder rückgängig gemacht werden, garantiert jedoch keine Fruchtbarkeit.

Pearl Index: 0,2 bis 0,3 - Kosten für Frauen einmalig ca. 1000 €; Kosten für Männer einmalig ca. 500 €

Temperaturmessung

Beim Eisprung steigt die Temperatur durch Hormone und ca. 2 Wochen später beginnt die Periode. Temperaturmessung ist eigentlich eine Methode zur Familienplanung und kein Verhütungsmittel. Trotzdem wird sie von wenigen als solches verstanden und angewandt. Praktisch ist das Temperaturmessen jedoch keine Verhütung, da weder der Eisprung noch die Dauer der Lebendigkeit der Spermien genau gemessen werden kann. Manche Spermien überleben 7 Tage – nicht wie von vielen vermutet 3 Tage. Das heißt, dass selbst wenn der Sex pausiert wird, weil demnächst der Eisprung kommt, es zu einer Schwangerschaft durch die immer noch lebendigen Spermien im Körper der Frau kommen kann. Außerdem lässt sich durch die Temperatur nie genau vorhersagen, wann der Eisprung stattfinden wird.

nicht sicher

Coitus interruptus

Auch als "Rückzieher" bekannt, bedeutet der Coitus interruptus das Rausziehen des Penis bevor es zum Samenerguss kommt. Bei dieser Technik kann höchstens von Methode, aber nicht von Verhütungsmethode die Rede sein, denn Sperma gelangt durch den sogenannten Liebestropfen meist schon vor dem Samenerguss in die Scheide. Der Liebestropfen ist fatal, denn Männer spüren ihn nicht und können daher auch nicht garantieren, mit dem Rausziehen "verhütet" zu haben.

nicht sicher