Alle Jahre wieder lassen wir uns genussvoll mit Glühwein volllaufen, essen Plätzchen, Stollen, Marzipankugeln, Lebkuchen, Braten und Kartoffelbrei. Eigentlich- denn alle Jahre wieder beginnt auch die Kalorienhysterie. Das muss ein Ende haben!

Ich gebe es ja gerne zu: Der Winter ist im Gegensatz zum Sommer eine eher bewegungsarme Jahreszeit. Statt im Freibad seine Bahnen zu ziehen, bewegt man sich in der Küche zwischen Theke und Ofen hin und her, um die ein oder andere süße Sünde herzustellen. Danach setzt man sich mit einem heißen Tee und den neuen Keksen auf die Couch. Wenn es hochkommt, ist noch eine Schlittenfahrt mit Freunden und/oder Kindern drin. Ansonsten war es das. Außer, man gehört zu den ganz hartgesottenen, die sich auch durch die Schneewehe kämpfen, um ins Fitnessstudio zu kommen, oder genug Disziplin aufbringen, um zu Hause ihr Workout zu absolvieren. Aber seien wir mal ehrlich: That´s not gonna happen!

Und wisst ihr was? Das ist ok! Zunächst einmal: Ja, während der Wintermonate und Feiertage nimmt man eventuell das ein oder andere Pfund zu. Das kommt in den meisten Fällen aber auch wieder runter. Wer eine ausgewogene Ernährung hat und sich während der Weihnachtszeit auch mal süße und herzhafte Kalorienbomben gönnt, wird im Januar nicht eine Kleidergröße größer dastehen. Sind erstmal alle Fress… äh Familientreffen beendet und auch die letzten Plätzchen aufgegessen, geht es ganz normal weiter. Dann purzeln die Pfunde wieder von alleine. Wenn dir das zu lange dauert, kannst du auch nach den Feiertagen dein Sportprogramm erhöhen. Von einer Diät ist allerdings abzuraten. Hier droht nämlich der altbekannte Jojo-Effekt.

Ganz abgesehen davon sollten wir alle mal in uns gehen und überlegen, weshalb wir eigentlich so einen Terz um unser schwankendes Gewicht machen. Warum muss man bei jedem Stück Lebkuchen erwähnen, dass der ja so dermaßen ungesund ist? Warum kann man auf keine Weihnachtsfeier mehr gehen, ohne dass jemand fragt, wo die Rohkostplatte steht? Weil es kein Entkommen gibt vor der Size-Zero-Mafia. Werbespots im Fernsehen vergleichen Frauen mit Mopshunden, um einen neuen Diätshake zu verkaufen. Magazine bewerben neue Modetrends neben Rezepten für saisonale Leckereien - trotzdem kann man sich sicher sein, dass die Models am Spekulatius-Soufflé höchstens mal riechen durften. Das ist paradox und wir alle wissen das. Wir sollten uns dem also nicht länger unterwerfen. Die Weihnachtszeit ist dazu da, sich mit seinen Liebsten zu treffen und wertzuschätzen, was man hat.

Wenn du das nächste Mal kalorienarme Plätzchen googelst, lass dir eins gesagt sein: Dein Sinn im Leben ist nicht, schlank zu sein. Die US-amerikanische Komikerin Sarah Silverman sagte mal: „Mother Theresa didn’t walk around complaining about her thighs. She had shit to do!“ Mutter Theresa hat sich nicht über ihre Schenkel beschwert, sie hatte verdammt viel zu tun. Und auch du hast bei Lichte betrachtet sicherlich etwas Besseres vor. Konzentriere dich auf die Menschen um dich herum, die dich mögen und Zeit mit dir verbringen möchten. Konzentriere dich auf alles, was dein Leben bereichert. Wie wirst du in 10 Jahren auf dieses Weihnachten zurückblicken? Wirst du dich daran erinnern, dass du in das blaue Kleid gepasst hast? Oder eher daran, dass es das erste Weihnachtsfest mit deinem Ehemann war? Oder das letzte mit deiner Oma? Im Leben gibt es Wichtigeres als dein Gewicht. Lass dir das nicht kaputt machen. Entspann dich und gönn dir was!