Zu Besuch bei Fabian Siegel von Marley Spoon
Fabian Siegel kennt sich in der Food-Szene aus, schließlich hat er als ehemaliger Geschäftsführer der Internetplattform Lieferheld schon so manche Erfahung gesammelt. Mit Marley Spoon geht er nun selbst unter die Gründer und verschickt leckere Gerichte zum Selberkochen: Rezept und alle Zutaten inklusive!
Was war dein Lieblingsessen als Kind?
Ich erinnere mich gerne an meine Kindheit zurück und an die langen Mittagessen, die wir dank meiner französischen Mama bis in den frühen Abend zelebriert haben. So habe ich gute und insbesondere die französische Küche schon früh schätzen und lieben gelernt. Meine Leibspeise war das Hähnchen von unserem Nachbarsbauern. Er war ein guter Freund der Familie und hatte wirklich die leckersten Hähnchen, die ich in meinem Leben essen durfte. Ansonsten war ich als Kind nicht sehr wählerisch. Ich mochte alles, was Kinder gerne essen: Lasagne, Spagetti Bolognese, Hühnerfrikassee, Gulasch mit Klößen und weiße Bohnen-Eintopf.
Was inspiriert dich zu neuen Rezepten?
Ich liebe es auf meinen Reisen Wochenmärkte zu besuchen und Neues auszuprobieren. Egal welches Land oder welche Region, es gibt überall so viel kulinarische Vielfalt zu entdecken und das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Ich gehöre auch zu den Menschen, die Kochbücher lieben. Ich könnte Stunden damit verbringen in Kochbüchern zu lesen und die Gerichte danach auszuprobieren.
Ist mal etwas total schief gelaufen in deiner Küche?
Natürlich! Dass in der Küche nicht immer alles nach Plan läuft, ist völlig normal, aber eigentlich lässt sich alles irgendwie retten. Mein persönlicher Tipp, der eigentlich immer und bei allen Zutaten funktioniert: Im Notfall alles in sehr, sehr dünne Scheiben schneiden. So fällt es gar nicht auf, wenn mal was schiefgelaufen ist. Ich spreche da aus Erfahrung.
Was isst du, wenn du keine Zeit hast?
Meistens zaubere ich mir einen bunten Salat mit einem Stück Fleisch oder Fisch. Das geht sehr schnell und ist auch noch super gesund. Meine Favoriten für den bunten Salat sind Rote Beete, Feta und Walnüsse.
Welche Lebensmittel hast du immer vorrätig?
Ohne Olivenöl und Essig geht bei mir in der Küche wirklich gar nichts. Da ich viel Wert auf Lebensmittel lege, kaufe ich immer Bio-Olivenöl. Was mir auch sehr wichtig ist: gutes Salz!
Welche Lebensmittel würdest du niemals kaufen?
Was bei mir gar nicht geht sind Billiglebensmittel. Ich achte sehr auf die Qualität der Lebensmittel und setze, wo immer möglich, auf Bio-Produkte. Die kosten im Vergleich zwar meistens mehr, aber gute Qualität hat eben ihren Preis. Und notfalls verzichte ich lieber, bevor ich "minderwertige" Produkte kaufe.
Woher beziehst du die Zutaten für deine Küche?
Wenn die Zeit es zulässt, gehe ich am liebsten auf den Wochenmarkt. Ich mag die Atmosphäre, die auf dem Markt herrscht und dass die Verkäufer dort hundertprozentig hinter ihren Produkten stehen, weil sie von der Qualität überzeugt sind. Ansonsten gehe ich auch oft in die Markthalle z.B. die Markthalle Neun. Und wenn die ersten beiden Möglichkeiten aus zeitlichen Gründen keine Option sind, dann bestelle ich gerne auch mal im Online-Supermarkt.
Welche regionale Küche liegt dir am meisten?
Da meine Mama Französin ist, habe ich die französische Küche schon als kleines Kind lieben gelernt. Generell bin ich ein Fan von mediterraner Küche.
Was würdest du niemals in einem Restaurant bestellen?
Garnelen und King Prawns. Das Problem liegt dabei nicht in der Zubereitung, sondern dass diese meist schwer belastet mit Chemikalien und Medikamenten sind. Daher bestelle ich diese nicht im Restaurant.
Welches Kochbuch hast du als letztes gekauft?
"Bouchon" von Thomas Keller. Das Buch ist sehr zu empfehlen. Wer es sich kauft, muss aber auch mit Niederlagen beim Ausprobieren rechnen, denn leicht sind die Rezepte nicht. Man kann die Kochbücher von Thomas Keller wie einen Roman oder einen Krimi lesen und kommt gar nicht mehr davon los. Bei mir wandert das Buch ständig vom Tisch auf die Kochinsel und wieder zurück.
Was kochst du, wenn spontan ein paar Leute zum Essen vorbeikommen?
Ich flitze schnell zum Metzger und kaufe ein Stück Fleisch für den Backofen, beispielsweise Lammrücken. Das Ganze wird auf einem Linsenbett (Le Puy!) mit etwas Gemüse serviert. Ratatouille bietet sich hier gut an, da es fix gemacht ist. So kann man in rund 45 Minuten für mehr oder weniger beliebig viele Gäste ein leckeres Essen zaubern.
