Menstruationstassen werden zwar immer beliebter, die meisten können sich jedoch anfangs mit der Idee, einen Zylinder aus Silikon einzuführen, nicht anfreunden. Zugegeben, der gesamte Vorgang ist gewöhnungsbedürftig. Vor allem da man, sobald der „Cup“, wie sich die Tasse auch nennt, ausgeleert wird, das eigene Blut sieht. Doch die Mensi-Tassen haben so viele Vorteile, dass es sich lohnen kann, sich an sie zu gewöhnen.

Die Vorteile von Menstruationstassen

Im Gegensatz zu Tampons und Binden müssen Cups zunächst nur einmal gekauft werden. Das spart dem Portemonnaie und der Umwelt enorm viel, denn jede Frau verbraucht im Laufe ihres Lebens zwischen 10.000 und 17.000 Tampons, während eine Menstruationstasse bei guter Pflege jahrelang genutzt werden kann. Die Wiederverwendbarkeit der Mensi-Tassen ist es, was sie in erster Linie so umweltfreundlich machen, da sie sehr viel weniger Müll produzieren als Tampons und Binden.

Wenn man seit Teenagerzeiten daran gewöhnt ist einfach schnell mal eine Binde in die Unterhose zu kleben oder einen Tampon einzuführen, dann erscheint die Handhabung von Menstruationstassen durchaus kompliziert. Doch mit ein bisschen Übung, sind die ganz einfach anzuwenden. Der zylinderförmige Silikonbecher wird einfach mit den Fingern zusammengedrückt und eingeführt, sodass die Rückholhilfe gerade so nicht mehr herausguckt. Im Gegensatz zu Tampons ist das Einführen einer Mensi-Tasse übrigens auch an schwachen Tagen nicht unangenehm, da sie keine raue, sondern eine glatte Oberfläche haben. Sie führen auch nicht zu einem Austrocknen, wie es mit Tampons vorkommen kann. Darüber hinaus schaut kein lästiges Rückholbändchen heraus, das von allen in der Umkleidekabine gesehen werden kann.

Sind Menstruationstassen hygienisch?

Wer sich auf Grund der Wiederverwendbarkeit nun fragt, ob Menstruationstassen wirklich hygienisch sind, sei beruhigt. Die Cups werden regelmäßig ausgekocht, was alle Bakterien und sogar Pilze vollständig abtötet. Wenn du darauf achtest, eine Mensi-Tasse aus medizinischem Silikon zu kaufen, kannst du sogar sicher sein, dass du nicht mit Schadstoffen, wie es bei Tampons und Binden der Fall ist, in Berührung kommst. Es gibt auch Menstruationstassen, die aus dem Kunststoff TPE hergestellt werden, welcher auf Erdöl basiert. Hier ist die gesundheitliche sowie Ökobilanz nicht wirklich besser als bei Tampons und Binden. Was jedoch in jedem Fall besser ist, ist die Sicherheit, die Menstruationstassen mit sich bringen, denn das Toxische Schocksyndrom stellt mit ihnen so gut wie keine Gefahr dar. Cups haben ein Fassungsvermögen von ca. 30 ml, während Tampons nur bis zu 10 ml aufsaugen können. Aus diesem Grund können Cups nicht nur ohne Sauerei über Nacht getragen werden, sondern sogar bis zu 12 Stunden am Stück. Selbst an schwachen Tagen müssen Tampons allerspätestens nach 8 Stunden gewechselt werden, da sich sonst zu viele Bakterien an ihrem Material sammeln können und das Toxische Schocksyndrom eintreten kann. Das Silikon der Mensi-Tassen macht es Bakterien um einiges schwerer, wodurch sie ruhigen Gewissens nur zwei Mal täglich gewechselt und am besten einmal täglich ausgekocht werden müssen. Da man Mensi-Tassen so lange am Stück tragen kann, erübrigt sich auch das lästige Fragen nach einem Tampon, wenn man mal unterwegs keinen dabei hat. Denn die Menstruationstasse kann auch unterwegs gewechselt werden. Einfach den Inhalt in der Toilette auskippen und wieder einführen. Dieser Vorgang ist nicht unhygienisch, so lange du sie regelmäßig auskochst.

Das sagt die Redaktion:

Weg mit der Scham!
Menstruationsblut ist nicht eklig. Die Periode gehört zum Frau-Sein dazu und sollte kein Grund zur Verlegenheit sein, denn sie ist ein ganz natürlicher Vorgang. Und seien wir mal ehrlich, wenn du dich in den Finger schneidest, ekelst du dich doch auch nicht davor, oder? Probier die Alternative zu Tampons und Binden einfach einmal aus, einen Test ist es auf jeden Fall wert!

Geschrieben von LINDA SCHULZKI