Filmkritik: A Long Way Down

Kurzinhalt

Vier Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, begegnen sich in einer Silvesternacht auf dem Dach eines Hochhauses. Ein Dach, das schon viele Selbstmörder gesehen hat und aus keinem anderen Grund stehen sich Martin (Pierce Brosnan), Maureen (Toni Colette), Jess (Imogen Poots) und JJ (Aaron Paul) gegenüber. Jeder von ihnen hat seine Gründe hier oben zu sein. Die Erwachsenen Martin und Maureen halten die Teenagerin Jess jedoch davon ab, sich mit Anlauf vom Dach zu stürzen und das einzige, das in jener Nacht fällt, ist die Leiter, die über den Draht führen sollte. Nach dieser stressigen Sylvesternacht, kommt Jess auf eine Idee: Die vier schließen einen Pakt, der besagt, dass sich bis zum Valentinstag, dem nächsten beliebten Datum für Selbstmorde, keiner von ihnen umbringen darf…

Filmkritik

A LONG WAY DOWN wird seiner Buchvorlage durchaus gerecht. Die Geschichte ist zugleich einfühlsam und witzig und erzählt von vier Menschen, die durch ihr geteiltes Leid für immer eine Freundschaft verbinden wird und die füreinander wie Therapeuten sind. Vor allem ist es eine Geschichte über den langen emotionalen Weg runter vom Dach. Ohne die hervorragende Besetzung von Pierce Brosnan, Toni Colette (spielte schon in der Hornby-Verfilmung ABOUT A BOY mit), Imogen Poots und Breaking-Bad-Star Aaron Paul, hätte der Film allerdings eintönig und fad werden können. Erst die vier Hauptdarsteller sorgen dafür, dass die Erzählweise des Films locker und trotzdem tiefgängig wirkt.

In A LONG WAY DOWN gibt es keine rationale Erklärung für Depression und Selbstmordgedanken, weil es sie nicht geben muss. Die Charaktere fragen sich gegenseitig nach ihren Motiven und die ehrlichste Antwort unter Tränen ist: "Ich weiß es nicht." Es geht in diesem Film nicht darum, wer von den vier die besten Gründe hat, depressiv zu sein. Es geht darum, dass sie sich gegenseitig Gründe aufzeigen, es nicht zu sein.

Waschechte Nick-Hornby-Fans dürfen sich freuen, denn der Film hat die Erzählstruktur des Buches übernommen. Die Story wird abwechselnd aus der Perspektive einer der Hauptfiguren erzählt und ergründet auf diese Weise die Geschichte eines jeden einzelnen.