Filmkritik: Die Bücherdiebin

Kurzinhalt

Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Die kleine Liesel (Sophie Nélisse) wurde von der flüchtigen Mutter zu Pflegeeltern gebracht. Auf dem Weg dorthin stirbt ihr kleiner Bruder. Auf dessen Beerdigung stielt sie ein Buch des Totengräbers und behält es als einzige Erinnerung an ihren Bruder. Bei ihren neuen Eltern Hans (Geoffrey Rush) und Rosa Hubermann (Emily Watson) fühlt sie sich anfangs wenig zu Hause. Zum Glück gibt es den Nachbarsjungen Rudi (Nico Liersch) und als ihr neuer „Papa“ herausfindet, dass Liesel nicht lesen kann, übt er mit ihr jede Nacht. Ihre neue Leidenschaft für Bücher teilt sie mit Max (Ben Schnetzer), einem jungen Mann, der plötzlich vor der Hubermann‘schen Tür steht und seitdem im Keller wohnt…

Filmkritik

DIE BÜCHERDIEBIN ist ein emotionaler Film, der die Schicksale verschiedener Menschen zeigt, welche unter dem Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg litten. Die 13-jährige Kanadierin Sophie Nélisse spielt Liesel mit der Unschuld und Neugierde eines Kindes, doch lässt sie Liesel in den richtigen Momenten weise, wie eine alte Frau erscheinen, die genau zwischen Gut und Böse unterscheiden kann und keine Scheu hat, danach zu handeln. Man darf auf folgende Filme von Nélisse gespannt sein. Neben ihr ist es eine Freude Geoffrey Rush in diesem Film zu sehen. Die Rolle des mutigen Hans Hubermann ist ihm wie auf den Leib geschrieben. Ein barmherziger Vater, der hofft für seine Überzeugungen einstehen und gleichzeitig seine Familie beschützen zu können.

Dem Drehbuch und der Überlänge des Films ist es zu verdanken, dass das umfassende Buch von Markus Zusak in einen Film zusammengefasst werden konnte. Zwar können Filme immer nur einen Teil der geschriebenen Geschichte wiedergeben, doch DIE BÜCHERDIEBIN beweist Tiefe und ist vor allem für Kinder und Jugendliche ein gelungener Film.