Kurzinhalt

Los Angeles der Zukunft: Die Technik ist noch besser und die Mode ähnelt den 20ern. Inmitten dieser Welt bringt es der verlassene Single und professionelle Briefeschreiber Theodore (Joaquin Phoenix) nicht über sein gebrochenes Herz die Scheidungspapiere zu unterschreiben. Für fremde Menschen schreibt er romantische Briefe, doch sein eigenes Leben ist ein Delirium. In seiner Einsamkeit und Unfähigkeit sich wieder zu sozialisieren, vertraut er sich seinem neuen, sprechenden Betriebssystem "Samantha" an. Die Frauenstimme (Scarlett Johansson) ist charmant, witzig und bringt frischen Wind in Theodores Leben. Niemand, nicht einmal seine gute Freundin Amy (Amy Adams), scheint ihn so gut zu verstehen wie Samantha. Theodore verliebt sich in die Stimme und beginnt eine Beziehung mit ihr. Durch sie findet er wieder zurück ins Leben, doch Samantha ist und bleibt kein Mensch...

Filmkritik

HER trägt die unmissverständliche Handschrift von Regisseur Spike Jonze (BEING JOHN MALKOVICH) und ist schon dadurch weitab vom Mainstream. Jonze verzichtet auf schnellen Schnitt und überraschende Handlungstränge, sondern setzt lieber auf eine gefühlvolle Erzählweise und leise Klänge. Wer nachdenkliche, ruhige Geschichten mag, für den ist HER eine Hommage an Liebesbriefe, Unterhaltungen und die Schönheit von menschlichen Beziehungen in einem digitalen Zeitalter, in der Kommunikation ungeahnte Dimensionen angenommen hat. Für alle anderen ist HER ein Hintergrundgeräusch zum Einschlafen.

Joaquin Phoenix spielt den Protagonisten Theodore sehr subtil. Er ist ein Einzelgänger, der an seinem alten Leben hängt, sich aber nur schwer erinnert, wie man so unbeschwert leben kann. Immer mit dem Ansatz einer Träne im Auge und Samantha-Stöpsel im Ohr, führt er eine innige Beziehung herbei, bei der von Anfang an klar ist, dass sie scheitern wird. Die Frage ist nur, wie. Egal, ob man diesen Film mag oder nicht, HER zählt zu den originellsten Filmen der letzten Jahre.

Her

Ab 27. März 2014 im Kino
Regie und Drehbuch: Spike Jonze
Genre: Liebeskomödie
Preis: Oscar für Bestes Originaldrehbuch
mit JOAQUIN PHOENIX, AMY ADAMS, ROONEY MARA, OLIVIA WILDE, und SCARLETT JOHANSSON