ARBEIT

Am härtesten weltweit arbeiten Südkoreaner mit einer Sechstagewoche und nur drei Tagen Urlaub pro Jahr. Mexikaner haben mit durchschnittlich 9,45 Stunden den längsten Arbeitstag. In den 1970er Jahren arbeiteten Europäer länger als Amerikaner, seit 1960 kehrte sich dieser Trend aber um: Die europäischen Arbeitszeiten verringerten sich bis heut um durchschnittlich 23%, die amerikanischen nur um 3%. Amerikanische Arbeitnehmer haben den durchschnittlich geringsten Urlaubsanspruch der Industrienationen. Die 13 Tage Jahresurlaub der Amerikaner liegen deutlich hinter den 42 Urlaubstagen der Italiener, Franzosen (37), Deutschen (35) und Brasilianer (34).

FREIZEIT

Persönliche Bedürfnisse wie Essen, Schlafen oder Körperhygiene beanspruchen den größten Teil der täglichen Freizeit, mit 42,7 % in Mexiko bis zu 49,2 % in Frankreich. Im Durchschnitt schlafen Menschen 8 Stunden und 22 Minuten am Tag und verbringen eine Stunde und 37 Minuten mit Essen. Die Franzosen und Amerikaner schlafen am meisten, Japaner und Südkoreaner am wenigsten. Franzosen verbringen die meiste Zeit beim Essen (haben aber die niedrigste Anzahl an Übergewichtigen), gefolgt von den Neuseeländern und Japanern. In Mexiko, Kanada und den USA wird am schnellsten gegessen.

GLÜCK

2011 bezeichneten sich 53 % der rund um den Erdball befragten als glücklich und nur 13 % als unglücklich. Als weder glücklich noch unglücklich bezeichneten sich 31 %. Mit 77 % glücklichen Menschen ist Afrika die zufriedenste Region der Welt, gefolgt von Lateinamerika mit 74 % und Westeuropa mit 59 %. Die unglücklichste Region ist laut Umfrage die Arabische Welt, wo 27 % angaben, unglücklich zu sein. Frauen und Männer liegen in der Glücksskala weltweit gleichauf. 53 % beider Geschlechter gaben an, glücklich zu sein. Die glücklichste Altersgruppe waren die unter 30-Jährigen, hier gaben 57 % an, glücklich zu sein.

FRIEDEN

Außerhalb der Top Ten der friedlichsten Staaten rangieren Schweden auf Platz 13, Deutschland auf Platz 15, Australien Platz 18, Polen Platz 22, Großbritannien Platz 26, Italien Platz 45, China Platz 80 und die USA auf Platz 82.

WAFFENHANDEL

Die USA sind der größte Waffenexporteur der Welt. 2008 stammten 68,4 % aller weltweit verkauften Waffen aus den USA. Der größte Waffenimporteur im Jahr 2008 waren die Vereinigten Arabischen Emirate. Der britische Konzern BAE war 2010 mit Aufträgen von über 23,9 Milliarden Euro der größte Waffenhersteller der Welt. Die USA verfügen mit weltweit 54 % der Militärausgaben über das größte Rüstungsbudget. Bestellungen für neue Kampfflugzeuge machten 30 % der Rüstungsausgaben der USA in den letzten fünf Jahren aus. Seit 2008 geben Länder in Südamerika, Afrika und Asien immer mehr Geld für Waffen aus. Die meisten europäischen Länder haben ihre Verteidigungsausgaben gekürzt.

FLÜCHTLINGE

2010 gab es weltweit 10,5 Millionen Flüchtlinge. Gemessen am Vorjahr stieg die Zahl um 153000 Flüchtlinge, größtenteils aus Somalia. 2,5 Millionen Menschen konnten 2010 in ihre Heimatländer zurückkehren. Nur ungefähr 17 % der Flüchtlinge ersuchen in der Ferne um Asyl, die meisten finden Zuflucht in den Nachbarländern. Das größte Flüchtlingslager der Welt ist Dadaab im Norden Kenias, in dem sich etwa 400000 somalische Flüchtlinge aufhalten. 2010 fanden vier Millionen Flüchtlinge Aufnahme in asiatisch-pazifischen Ländern, gefolgt von Afrika mit 2,1 Millionen, dem Nahen Osten und Nordafrika mit 1,9 Millionen, Europa mit 1,6 Millionen und Amerika mit 800000.

ELEKTRIZITÄT

1,3 Milliarden Menschen (20 % der Weltbevölkerung) leben ohne Stromversorgung. Dabei ist der Unterschied zwischen Stadt- und Landbevölkerung immens – weltweit liegt die Elektrifizierungsrate in städtischen Gebieten bei 94 %, in ländlichen bei 64 %. In Afrika leben 571 Millionen Menschen ohne Elektrizität. In Nordafrika haben 99 % der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität, in den Staaten des südlichen Afrikas nur 31 %. Der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge ist die prozentuale individuelle Stromversorgung der Bevölkerung einer der klarsten Indikatoren für den Status der Energieversorgung eines Landes.

ATOMENERGIE

2008 wurden 13,4 % des weltweiten Energiebedarfs durch Kernenergie gedeckt. 40,8 % der Energie wurden aus Kohle, 21,3 % aus Erdgas, 16,2 % durch Wasserkraft, 5,5 % aus Erdöl und 2,8 % aus anderen Quellen gewonnen. Seit Beginn der Nutzung der Kernenergie gab es elf schwere Störfälle in Kernkraftwerken. Die schwerwiegendsten waren 1986 das Reaktorunglück in Tschernobyl und 2011 die Katastrophe von Fukushima in Japan. Derzeit sind 440 Kernkraftwerke in 30 verschiedenen Ländern in Betrieb. 60 Kraftwerke werden neu gebaut, die meisten davon in China.

MILLIARDÄRE

Der reichste Mann der Welt ist der mexikanische Telekommunikationsunternehmer Carlos Slim Helú mit einem Vermögen von ca. 74 Milliarden Dollar. Er führte die "Forbes Rich List" (als erster Nichtamerikaner seit 16 Jahren) erstmals im Jahr 2010 an. Der weltweit jüngste Milliardär ist Dustin Moskovitz, Mitgründer von Facebook, mit einem geschätzten Vermögen von 2,7 Milliarden US-Dolla. Sieben Menschen auf der Forbesliste von 2011 haben ihr Vermögen mit Facebook gemacht. Mit 79 Milliarden ist Moskau die Hauptstadt der Milliardäre, gefolgt von New York mit 59 und London mit 41 Milliardären. Weltweit gibt es 1210 Milliardäre mit einem Nettovermögen von rund 4,5 Billionen US-Dollar.

COCA COLA

In Belgien wird weltweit am meisten Diät-Cola getrunken. Die "Coca Cola Light Sango" mit Blutorangengeschmack ist nur in Belgien, Frankreich und Luxemburg erhältlich. Das 1985 unter dem Namen "New Coke" eingeführte "Coke 2" wird nur in Yap in Mikronesien und Amerikanisch-Samoa verkauft – es erreichte international nicht den gewünschten Markterfolg und wurde wieder durch die Originalrezeptur unter dem Namen "Coca Cola Classic" ersetzt. Lettland, Polen und Russland sind die einzigen Länder, in denen man heute noch "Coca Cola Orange" kaufen kann, nachdem es ursprünglich 2007 in Großbritannien und Gibraltar eingeführt worden war.

Mehr Infografiken in: DAS GROSSE GANZE

von Claire Cock-Starky
Gebunden, 192 Seiten
durchgehend farbig illustriert
Preis € 14,95 [D] / 15,40 [A] / sFr 21,90
ISBN 978-3-86873-583-3
Erscheinungstermin 22. Februar 2013

Claire Cock-Starkey arbeitet als freiberufliche Redakteurin und Schriftstellerin und war an der englischen Ausgabe von Schotts Almanach beteiligt. Die in DAS GROSSE GANZE versammelten Daten und Informationen reichen von ernst bis skurril über alles, was dazwischen liegt. Die Themenpalette erstreckt sich von Umwelt über Religion bis hin zu Politik, Wirtschaft und Kriminalität.