Nach ihren Erfolgen in "Star Wars", "V wie Vendetta" und "Black Swan", einem Oscar und zwei Golden Globes zählt Natalie Portman zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen in Hollywood.

Wie war das für Sie wieder in die Rolle der Jane Foster schlüpfen zu können?

Es hat mir wirklich Spaß gemacht, sie erneut darstellen zu können. Meines Erachtens hat man nur sehr selten die Gelegenheit, in einem Film wie diesem eine Wissenschaftlerin spielen zu können. Es ist schön, eine echte Kontrastfigur zum Superhelden entwickeln zu können.

An welchem Punkt in ihrem Leben befindet sich Jane zu Beginn des Films?

Sie vermisst Thor noch immer, aber sie treibt ihre wissenschaftliche Forschung unverändert voran, versucht wieder zu daten, sich mit Männern zu verabreden und ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen. 

Stimmt es, dass Thor alle Hände voll mit Asgard zu tun hat?

Das stimmt schon, aber als Thor auf die Erde zurückkommt, ist sie trotzdem sauer auf ihn, schließlich hat er sie nicht besucht, als er zuletzt auf der Erde war.

Wie hat sich Janes Leben seit dem ersten „Thor“-Film verändert?

Sie ist nach London gezogen, lebt nicht mehr in Santa Fe. Natürlich hat sie Thor vermisst und einiges in dieser Zeit durchgemacht. Natürlich hat sie sich auch über ihn geärgert, weil er nicht bei ihr vorbeigeschaut hatte, als er wieder auf der Erde war. Doch inzwischen hat sie diesen Ärger ganz sicher überwunden und versucht, nach vorne zu sehen.

Wie war es, erneut mit Chris Hemsworth zusammenarbeiten zu können?

Mit Chris zu drehen, ist immer ein großer Spaß. Seine Energie ist einfach unübertrefflich. Er bringt so große Begeisterung in die Arbeit ein, ist dabei so liebenswert und ein richtig guter Schauspieler. Die Dreharbeiten mit ihm haben wirklich großen Spaß gemacht.

Wie sieht es mit der Beziehung zwischen den beiden aus?

Thor und Jane finden wieder zusammen. Natürlich ist sie anfangs sauer auf ihn, aber er erklärt ihr schnell, warum er nicht zu ihr kommen konnte. Und er macht seinen Fehler wieder gut, als er ihr Leben rettet. Danach bilden sie dieses großartige Team.

Wie hat sich Janes Beziehung zu Darcy und Selvig in diesem Film entwickelt?

Darcy ist noch immer ihre Assistentin. Jane liebt Darcy, ist aber gleichzeitig ständig von ihr genervt. Darcy hat einen wunderbaren Humor. Nach den Ereignissen in MARVEL’S THE AVENGERS („Marvel’s The Avengers“, 2012) befindet sich Selvig am Rande des Wahnsinns, dennoch ist er für Jane ein großer Mentor geblieben.

Was war das für Sie für ein Gefühl, gemeinsam mit Anthony Hopkins und Rene Russo vor der Kamera stehen zu können?

Es war großartig. Ich hatte so großes Glück, dass ich dieses Mal sowohl mit Anthony Hopkins als auch mit Rene Russo zusammenarbeiten konnte. Ich bewundere diese beiden Schauspieler, und sie waren unglaublich bezaubernd, das hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen so nicht vorstellen können. Sie waren warmherzig, absolut normal und so eindrucksvoll. Sie haben in ihre Szenen so viele wunderbare Nuancen eingebracht, die mir beim Lesen des Drehbuchs nie in den Sinn gekommen wären.

Was haben Sie vom Drehbuch dieses Films gehalten, als sie es zum ersten Mal lasen?

Ich war wirklich froh, dass Jane nun etwas witziger sein durfte. Das große Vergnügen bei diesen Filmen ist doch, dass sie auf der einen Seite Actionfilme, auf der anderen Seite aber auch sehr entspannte und unbeschwerte Unterhaltung sind. Man will sie sich unbedingt ansehen, weil sie eine Flucht aus unserer Alltagswelt ermöglichen.

Wie war die Zusammenarbeit mit Regisseur Alan Taylor?

Alles an diesem Film ist riesig und gewaltig, er wirkt wirklich mehr oder weniger wie eine große Oper. Und Alan hat auch die Entwicklungen der Figuren auf den Punkt genau herausgearbeitet. Beim Drehen wiederholt er einzelne Einstellungen nicht sehr oft, aber er weiß genau, was er will und gibt seinen Schauspielern hilfreiche Infos.

Wie gefiel es Ihnen, für diesen Film auf richtigen Sets drehen zu können?

Die Sets waren einfach toll, man lief auf ihnen herum und dachte nur, „Wow, wir drehen einen richtigen Film hier“. Man kam sich wirklich vor wie in der goldenen Ära, wie in den Anfangsjahren des Kinos. Das ganze Ausmaß war einfach gewaltig. Überall standen diese riesigen Säulen und es gab noch viel mehr zu bewundern. Es war einfach unglaublich. Auf solchen Sets arbeiten zu können, macht Spaß, man kann die Handwerkskunst bestaunen, die in den Aufbau dieser Sets eingeflossen ist.

Erzählen Sie ein bisschen von den Kostümen.

Ich besuche in diesem Film erstmals auch Asgard, trage deshalb auch Kleidung aus dieser Welt. Für mich war das eine absolut neue Erfahrung. Glücklicherweise sollte sich meine Figur nicht wohl darin fühlen, jegliches Unbehagen meinerseits würde also bis zu einem gewissen Grad auch die Empfindungen meiner Figur widerspiegeln. Das Witzige daran war die Kombination meiner Outfits, denn im Film trage ich eine Barbour Outdoorjacke von der Erde – und zwar über meinem Asgard-Outfit und über weite Strecken der Handlung. Diese Kombination bringt die Leute immer zum Lachen.

Warum können sich die Zuschauer so gut mit Thor und seinen Problemen identifizieren?

Thor kämpft mit Konflikten, die typisch für uns Menschen sind. Konflikte mit seinem Vater, mit seinem Schicksal, mit der Frage, welche Richtung er seinem Leben geben soll. Das alles sind klassische Themen, die Bestandteile klassischer Geschichten und auch unseres eigenen Leben sind. Es ist sehr leicht, das nachzuempfinden und sich damit zu identifizieren.

Welcher Drehtag brachte Ihnen den größten Spaß?

Am meisten Spaß hatte ich in Hayes [Vorstadt im Großraum London], als ich in dieser Vorrichtung steckte und in das Wurmloch hineingesaugt wurde. Man legte mir dieses Gurtzeug an, und dann ging es für mich hin und zurück, immer wieder. Es war ein Riesenspaß.