Was ist Reiseübelkeit?

Reisekrankheit, auch Kinetose genannt, ist keine Krankheit, mit der man angesteckt werden kann. Sie entsteht vielmehr durch bestimmte Situationen: nämlich dann, wenn man sich in einem bewegenden Fahrzeug aufhält, beispielweise bei einer Autofahrt, einem Flug, im Zug oder auf dem Schiff. Der Körper und das Gleichgewichtsorgan werden durch unterschiedlich einwirkende Kräfte und das Empfinden von Bewegung beim Stillsitzen dermaßen durcheinandergebracht, dass der Körper mit ganz schön fiesen Symptomen reagiert: Übelkeit, Erbrechen bis hin zu Schwindel. Hinzu kommt dann noch eine gewisse Geruchsempfindlichkeit bei denjenigen, denen ohnehin gerade übel ist. Da genügt oftmals schon der Geruch nach Abgasen. Schwierig wird das bei Kindern, denen man gerne die Welt zeigen möchte, die jedoch keinen Zentimeter ins Auto wollen, weil ihnen gleich schlecht wird.

Was hilft gegen Reiseübelkeit bei Kindern?

Kinder, die zu Übelkeit beim Reisen neigen, sollte man ernst nehmen. Der quengelnde Satz „Mir ist schlecht!“ kommt nicht ohne Grund aus den kleinen Geschöpfen heraus. Bereite dich gut auf so eine Fahrt vor und sei für alles gewappnet.

Schlafen im Auto

Wenn irgendwie möglich, reise zu Schlafzeiten des Kindes. Im Schlaf bekommt der Körper die Reisebewegungen nicht so stark mit wie im Wachzustand und es kann viel Zeit geschunden werden. Beim Aufwachen ist schon ein großer Teil der Reise überstanden und allein das kann schon motivieren.

Frische Luft

Regelmäßige Pausen mit kurzen Spaziergängen an der frischen Luft neutralisieren die verwirrte Wahrnehmung des Körpers wieder. Das buchstäbliche Beinevertreten bringt den Kopf auf andere Gedanken und die Kleinen können kurz abschalten. Sorge für regelmäßiges Durchlüften während der Fahrt.

Fensterplätze

Generell sollte das Kind, das unter Reiseübelkeit leidet, am Fenster sitzen. Im Reisebus wäre das dann der vordere Sitzplatz direkt beim Einstieg. Sind die Kinder alt genug im Auto vorne zu sitzen, sollte dieser Platz für sie reserviert sein. Im Flugzeug solltest du dafür sorgen, dass das Kind einen Fensterplatz bekommt. Es hilft, wenn es nach draußen schauen kann, während sich alles andere bewegt. Man benötigt immer einen festen Punkt, an dem man sich orientieren kann. Die Straße oder vorbeiziehende Felder und Wälder können dabei helfen.

Bei hohem Seegang

Fensterplatz und Beine vertreten werden hinfällig, wenn man sich auf einem Schiff oder einer kleinen Fähre befindet. Die Wellen wiegen weiter und das Schiff für einen Spaziergang ohne Wellengang zu verlassen geht auch nicht während der Reise. Hierbei hilft es, auf die Horizontlinie zu schauen: Der Blick auf den Punkt, wo der Himmel und das Wasser zusammenkommen, geben dem Orientierungssinn etwas Halt.

Leichte Kost

Wenn ein Kind ohnehin zur Reisekrankheit tendiert, sollte man eine längere Reise nicht mit schweren Mahlzeiten beginnen. Früchtesnacks, Cracker und Rohkost eignen sich super, ebenso wie ein belegtes Brot. Vermeiden sollte man Schwerfrittiertes wie Pommes, oder Schnitzel, genauso sollten schwer verdauliche Mahlzeiten wie Cheeseburger, Käsenudeln, Pizza und so fort vermieden werden. Als Faustregel gilt: leicht und gesund.

Ausstattung

Manchmal gehen Dinge trotz Vorbereitung und Aufmerksamkeit schief. Gewöhne dir an, immer genügend Utensilien dabei zu haben, um kleine Unfälle beseitigen zu können. Wir empfehlen dir eine Flasche stilles Wasser, Feuchttücher und kleine Beutelchen, um den entstehenden Müll geruchsneutral entfernen zu können.

Hilfe aus der Apotheke

In der Apotheke kann man sich nach pflanzlichen Arzneimitteln informieren, die Symptome der Reisekrankheit lindern. Wenn es ganz schlimm ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Beschreibe dem Kinderarzt, wie schlimm die Symptome beim betroffenen Kind sind. Der Arzt kann dann abwägen, welches Medikament am besten für deine Kleinen geeignet ist. Merke: Die Einnahme von Medikamente sollten bei Kindern IMMER in Absprache eines geeigneten Arztes erfolgen, da Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten auftreten können.

Geschrieben von Assunta Giordano