Welche Ehenamen kann man bei einer Heirat wählen?
Hier erhältst du eine Übersicht über die Möglichkeiten, die es heute für Frischvermählte gibt, denn inzwischen ist so gut wie alles möglich!
Seit 1991 dürfen Frauen ihren eigenen Mädchennamen bei einer Heirat behalten. Davor war gesetzlich geregelt, dass der Geburtsname des Mannes weitergeführt wird. Hier erhältst du eine Übersicht über die Möglichkeiten, die es heute für Frischvermählte gibt, denn inzwischen ist so gut wie alles möglich!
Welche Namensregelung steht allgemein fest?
In einer Beziehung bringt jeder Partner seinen eigenen Nachnamen mit. Allgemein muss man bei einer Heirat namenstechnisch zwei Dinge bestimmen: den eigenen Nachnamen, den man selbst nach der Hochzeit tragen möchte, und einen Familiennamen, den dann potentielle Kinder tragen. Viel Freiheit hat man bei der Namenswahl nicht. Hier sind alle Optionen, die man bei einer Heirat zwecks Nachnamen hat.
Nachnamen
Sara Müller und Hans Schmidt möchten heiraten und müssen sich für einen Nachnamen entscheiden. Möglich für Sara sind folgende Optionen:
- Sara Müller: Sie behält ihren Geburtsnamen (auch Mädchenname genannt) und heißt weiterhin Sara Müller, unabhängig von ihrem Partner.
- Sara Schmidt: Sie nimmt den Geburtsnamen von Hans an und heißt ab sofort Sara Schmidt.
- Sara Müller-Schmidt oder Schmidt-Müller: Sara gefallen sowohl ihr eigener Name als auch der Name ihres Liebsten. In diesem Fall kann sie einen Doppelnamen annehmen, bei dem entweder ihr Geburtsname oder aber der Geburtsname des Partners an erster Stelle steht. Sie hieße dann ab sofort Sara Müller-Schmidt bzw. Sara Schmidt-Müller.
Hans hat die gleichen Optionen wie Sara. Er kann sich in Zukunft Schmidt oder Müller nennen oder einen Doppelnahmen wählen. Es ist eher unüblich, dass der Mann den Geburtsnamen der Frau annimmt und seinen eigenen aufgibt. Das liegt unter anderem an einer langwierigen Tradition, unmöglich ist das aber mittlerweile nicht mehr. Also traut euch, Männer!
Nicht möglich sind die folgenden Optionen:
- Nur einer der beiden Partner kann den Geburtsnamen des Partners annehmen. Ein Tausch der jeweiligen Geburtsnamen (wie etwa Sara Schmidt und Hans Müller) ist nicht zulässig. Genauso wenig wie eine Neuerfindung eines Namens, wie etwa Schmidtler, die Kombination der Namen Schmidt und Müller.
- Leider kann nur einer der beiden Partner einen Doppelnamen annehmen, so schade das auch ist. Viele wünschen sich nichts sehnlicher als den selben Nachnamen nach der Hochzeit zu besitzen oder einen neuen Namen als gemeinsamen Namen zu kreieren, ohne einen der ursprünglichen Namen aufgeben zu müssen. Hier ist das deutsche Gesetz sehr strikt: Kann man sich nicht einigen, kann sich nur einer der beiden Partner für einen Doppelnamen entscheiden.
Familienname (Ehename)
Der Familienname oder auch Ehename ist der Name, den die Kinder tragen werden. Hierfür kann entweder der Geburtsname des Mannes oder der Frau gewählt werden. Was nicht möglich ist, ist ein Doppelname aus den beiden Geburtsnamen der Eltern. Sprich: Sara Müller heiratet Hans Schmidt. Als Familienname können sie sich zwischen Müller oder Schmidt ausgewählt werden, nicht jedoch Müller-Schmidt oder Schmidt-Müller. Der Grund dafür ist, dass Kinder im Erwachsenenalter nicht irgendwann auf Partner mit Doppelnamen treffen und es zu einem doppelten Doppelnamen führt.
Wie sieht es mit Namen aus einer früheren Ehe aus?
Sara Müller und Hans Schmidt heiraten und heißen ab sofort beide Schmidt. Bei einer Scheidung kann Sara Schmidt ihren neuen Ehenamen mit in die zweite Ehe nehmen. Nach der Scheidung heiratet Sara ihren neuen Partner Otto Wurm. Dieser möchte seinen Nachnamen gern ändern. Sie können als Ehenamen beide Schmidt tragen, obwohl dieser ursprünglich mal von Hans Schmidt stammte. Dieses Gesetz ist seit 2005 erlaubt.
Auch ein Doppelname aus einer früheren Ehe kann in die zweite Ehe mitgenommen werden. Hierbei gelten die oben genannten Regeln.
Geschrieben von Assunta Giordano