Deine Schwangerschaft neigt sich dem Ende zu und du kannst es kaum erwarten, dein Baby im Arm zu halten. Das kleinste Ziehen im Bauch deutest du als die erste "echte" Wehe, du hast die Möbel im Kinderzimmer schon sieben Mal umgestellt und jeden Abend vor dem Einschlafen flüsterst du dem Baby zu, es soll sich doch endlich auf den Weg machen. An diesen Zeichen erkennst du, dass es wirklich losgeht.

„Zeichnen“

So bezeichnet man den Abgang des Schleimpfropfs (eventuell leicht blutig), der während der Schwangerschaft den Muttermund verschlossen hat, um das Eindringen von Bakterien in die Gebärmutter zu verhindern. Wird der Schleim zusammen mit viel Blut ausgeschieden, solltest du dich umgehend mit deiner Hebamme/deiner Klinik in Verbindung setzen. Es kommt vor, dass der Schleimpfropf sich bis zu zwölf Tage vor Einsetzen der echten Wehen löst – meistens geschieht dies doch ungefähr einen Tag vorher.

„Echte Wehen“

Kontraktionen, welche die Geburt einleiten, können sich zunächst anfühlen wie Menstruationsschmerzen. Sie sind anfangs auch nicht so stark und lang, dauern ungefähr 15 bis 20 Sekunden und kommen in einem Abstand von etwa 20 Minuten. Du kannst Vor- oder Übungswehen von echten Wehen unterscheiden, wenn diese durch Ruhe oder ein warmes Bad nicht schwächer, sondern stärker werden. Dauern die Wehen nun länger als 30 Sekunden und folgen mit kürzeren Pausen aufeinander, ist dies ein sicheres Anzeichen für die bevorstehende Geburt deines Babys. Kommen die Wehen in einem Abstand von etwa 10 Minuten, solltest du dich auf den Weg in die Klinik machen.

Blasensprung

Entgegen des allgemein bekannten Hollywoodfilm-Mythos beginnen im echten Leben nur etwa 20 Prozent aller Geburten mit dem Platzen der Fruchtblase. Meistens passiert dies erst unmittelbar vor der Austreibungsphase der Geburt. Sollte deine Fruchtblase noch vor dem Eintreten der Wehen platzen (vorzeitiger Blasensprung), solltest du sofort deine Hebamme/deinen Arzt informieren und dich auf den Weg in die Klinik machen, denn der Herzschlag des Babys muss nun umgehend geprüft und genau überwacht werden. Das Platzen der Fruchtblase ist völlig schmerzlos und das Fruchtwasser sollte nur tröpfelnd abgehen, denn dies ist ein Zeichen dafür, dass der Kopf des Babys bereits die Geburtsposition tief im Becken, unmittelbar vor dem Muttermund eingenommen hat. Geht das Fruchtwasser in einem Schwall ab, solltest du Ruhe bewahren und dich flach auf den Rücken legen und auch in dieser Position in die Klinik gebracht werden – denn dann ist der Kopf des Babys noch nicht an seiner endgültigen Position und es kann zu einem so genannten Nabelschnurvorfall kommen, d.h. die Nabelschnur kann zwischen Muttermund und Kopf des Babys eingeklemmt werden und es kommt zu einer Unterversorgung des Babys mit Sauerstoff. Normalerweise ist das Fruchtwasser klar. Ist es gelblich, grünlich oder bräunlich verfärbt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass dein Baby unter Stress steht. Die kindlichen Herztöne sollten auch in diesem Fall umgehend überprüft werden.

Weitere Signale, die dir dein Körper gibt, können auch diese sein:

„Nestbau-Instinkt“

Bist du plötzlich voller Tatendrang und verspürst das dringende Bedürfnis, die Wohnung neu zu streichen, Möbel zu rücken oder zu putzen? Dann kann es sein, dass die Wehen bald einsetzen.

Übelkeit und Erbrechen

Seit Monaten hast du Ruhe von der lästigen Übelkeit und Erbrechen, mit denen sich viele werdende Mütter in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft rumschlagen müssen – und plötzlich sind sie wieder da. Auch dies könnte darauf hindeuten, dass du dein Baby schon bald in den Armen halten wirst.

Erschöpfung und Schlafstörungen

Hormonelle Veränderungen, welche die Wehen auslösen, können dich müde, aber schlaflos machen – sozusagen schon mal ein Testlauf für die ersten Monate mit Baby.

Durchfall

Durch das von der Gebärmutterwand abgegebene Prostaglandin und die Kontraktionen haben einige Frauen bei Einsetzen der Wehen sehr weichen Stuhlgang oder sogar Durchfall. Positiver Effekt – ist der Darm erst mal leer, musst du dir keine Gedanken über unangenehme Nebenprodukte während der Presswehen machen.