Leiden, die keine Linderung finden, Schmerzen, die einfach nicht aufhören – Patienten mit diesen Erfahrungen suchen nicht selten Hilfe beim Osteopathen. Oft hat die Schulmedizin ihnen nicht helfen können. Durch Empfehlungen werden diese „Wunderheiler“ von Hand zu Hand gereicht und sind doch heute kein Mysterium mehr. Die ersten gesetzlichen Kassen übernehmen jetzt schon die Kosten für die Behandlung beim Osteopathen.

Was ist aber das Besondere an der Osteopathie?

Zunächst die Zeit, die der Osteopath mit seinem Patienten verbringt: der Schulmediziner verbringt   etwa 10 – 20 Minuten mit seinem Patienten, seine Konzentration richtet sich schnell auf den Bereich, der Probleme macht. Eine Betrachtung der Person als Ganzes ist so kaum möglich, das Resultat  dementsprechend eine schnell und oftmals vorgefasste Diagnose. Dagegen dauert eine Therapie-Sitzung beim Osteopathen 60 Minuten.

Der Ansatz der Heilmethode ist ganzheitlich, denn die Lehre der Osteopathie geht davon aus, dass unsere Körperfunktionen in ständiger Wechselwirkung miteinander ablaufen. Wird diese Harmonie gestört, kann es zu Krankheiten kommen. Die Symptome der Krankheit erscheinen aber nicht zwangsläufig an dem Ort, der die Störung verursacht. Anders gesprochen: eine Zahnfehlstellung oder nicht erkannte Entzündung einer Zahnwurzel führt zu Magenschmerzen oder Nackensteifheit, ein ehemals verletzter Knöchel beeinflusst nachhaltig den Gang des Menschen, sodass sich eine Fehlstellung des Beckens einstellen kann.

Gesundheit ist eine Balance und Harmonie, die der Körper selber anstrebt. Seine Selbstheilungskräfte gilt es in der Osteopathie zu aktivieren und zu nutzen.

Was macht ein Osteopath?

Man kann sagen der Osteopath braucht zwei Dinge: Erstens - sein Wissen und zweitens - seine Hände. Mit diesen diagnostiziert und therapiert er den Patienten, indem er gezielten Druck auf Knochen ausübt, bestimmte Körperteile vorsichtig dreht oder durch Fingerdruck Muskeln aktiviert.

Wann kann die Osteopathie helfen?

Bei allen Erkrankungen des Bewegungsapparates - also der Gelenke und Knochen - aber auch in der inneren Medizin, wie bei Magen- und Verdauungsproblemen oder funktionellen Herzstörungen, findet die Osteopathie Anwendung. Auch bei Migräne, Schwindel oder Tinnitus kann ein Osteopath gegebenenfalls helfen – hierbei gibt es keinerlei Altersbeschränkungen. Sowohl Kinder und sogar Babys als auch sehr alte Menschen können durch die Therapie der Osteopathie Linderung erfahren.

Wie findet man den richtigen Osteopathen?

Als Erstes sollte man sich im Freundes- und Bekanntenkreis umhören. Eine Empfehlung bei ähnlichen Beschwerden ist hilfreich.

Folgende Organisationen nennen außerdem Therapeuten in der Nähe:
Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin (DGOM) www.dgom.info
Verband für Osteopathen Deutschland (VOD) www.osteopathie.de

Was kostet eine Behandlung durch den Osteopathen?

Die Behandlung durch den Osteopathen kostet zwischen 60,- und 120,- Euro und wird von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht übernommen. Viele der großen privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten mittlerweile, da dies jedoch nicht immer der Fall ist, sollte man es vorab erfragen. Es gibt jedoch Zusatzversicherungen, die auch die Behandlung durch einen Osteopathen einschließen.

Zu beachten:
Die Ausbildung zum Osteopathen ist rechtlich noch nicht geregelt, ein Studium der Medizin ist keine Voraussetzung. Dies kann leider auch Unkenntnis und mangelndes Wissen im Erkennen ernsthafter Grunderkrankungen zur Folge haben. Die Therapie sollte somit stets eine Kombination aus Schul- und alternativer Medizin, in diesem Fall der Osteopathie, sein.