Meine Oma war eine leidenschaftliche Deckchenhäklerin. Auf nahezu jedem Tischchen, Sideboard oder Regal lag eine ihrer Handarbeiten. Noch zu Lebzeiten schenkte sie mir einige davon, später habe ich viele geerbt. Doch als Teenager konnte ich dem nicht genug Wertschätzung entgegenbringen, wie ich es als Erwachsene tue. Heute tut mir das leid. Ich habe die Deckchen aber alle über die Jahre aufgehoben und verteile sie inzwischen gern im Haus und überzuckere auf diese Weise das eine oder andere Eckchen mit einem Hauch Nostalgie. 

Da man aber nicht überall Deckchen auslegen kann, oder zumindest nicht in der Menge, in der ich sie besitze, überlegte ich, ob man sie nicht vielleicht auch anderweitig einsetzen könnte. Ich liebe es, querzudenken und den Dingen eine Aufgabe zu geben, die sie ursprünglich gar nicht hatten.

Eine wundervolle Art, Häkeldeckchen einen neuen Zweck zu verleihen, ist es, sie auf Kissen, Vorhänge, Taschen oder auch Kleidungsstücken zu applizieren. Da ich aber gern flexibel bleiben möchte, mache ich einfach kleine Körbchen aus ihnen. Alles, was man dafür braucht, hat man ohnehin im Haus.

Wer keine Kiste voller Häkeldeckchen geschenkt bekommen oder geerbt hat, wird übrigens auch auf dem Flohmarkt fündig. Oder man häkelt einfach selbst welche, was allerdings etwas länger dauert.

Material

  • Häkeldeckchen
  • 3/4 Tasse Zucker
  • 1/4 Tasse Zucker
  • Frischhaltefolie
  • Salatschüssel

Anleitung

1/4 Tasse Wasser in einem Topf auf dem Herd erwärmen. 3/4 Tasse Zucker unterrühren. Das Zucker-Wasser-Gemisch aufkochen und lassen und ca. 15 Minuten unter Rühren köcheln lassen, bis das Gemisch dickflüssig ist. Diesen Zuckersirup auf Körpertemperatur abkühlen lassen.

Das Häkeldeckchen eintauchen, auswringen und auf eine passend große Salatschüssel, die vorher mit Frischhaltefolie abgedeckt wurde, gleichmäßig auflegen. Mit den Händen faltenfrei ausstreifen.

Nun das Deckchen gut trocknen lassen, was 1-2 Tage in Anspruch nehmen kann, je nach Raumtemperatur und Luftfeuchte. Das vollständig trockene und formstabile Deckchen mitsamt der Frischhaltefolie abheben und diese abzeihen. Das Häkelkörbchen ist fertig und bleibt stabil.

Mein Tipp: Die Schale hält ihre Form, sollte aber nicht gedrückt oder geknickt werden. Braucht man das Häkelkörbchen als solches nicht mehr, so wird es in einem Bad in der Waschmaschine im Handumdrehen wieder zu einem Deckchen. 

Diese Anleitung findet ihr in dem Buch Zuhause selbstgemacht - Kreativprojekte aus Küche, Wollkorb & Nähkästchen von epipa (ISBN: 978-3-86355-223-7; Edition Michael Fischer).