Für ihr Buch BABYBEIKOST haben sich Nina Bott und Josephine Bayer ganz genau mit dem Thema Beikosteinführung beschäftigt und zeigen außerdem, wie man frischen Babybrei ganz einfach vorkochen und einfrieren kann. Aber egal ob man ihn selbst zubereitet oder fertige Gläschen mit Brei kauft, zu Anfang steht immer die eine Frage: Ist das Baby bereit für den Beikoststart?

Hier auf dieser Seite findet ihr Ninas und Josephines wichtigste Tipps für die ersten zwei Wochen der Beikosteinführung aus ihrem Buch BABYBEIKOST – inklusive Checkliste für den Start, Infos zum ersten Gemüsebrei und einer Liste mit geeigneten Gemüsesorten:

Checkliste für den Beikoststart

Ja, es gibt ihn, den perfekten Beikostplan. Die Realität sieht jedoch meist anders aus, denn jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich schnell. Deshalb gibt es auch keinen festen Zeitpunkt, wann du mit dem ersten Brei beginnen solltest. Wir haben eine kleine Checkliste für dich zusammengestellt, mit deren Hilfe du testen kannst, ob dein Baby bereit ist. Wenn dein Kind mehrere Punkte erfüllt, kannst du bedenkenlos mit der Beikost beginnen.

Bitte sieh die Checkliste als grobe Richtlinie und nicht als Gesetz. Vor dem Beikostbeginn solltest du unbedingt auch mit deiner Hebamme sprechen. Und zuletzt solltest du dich immer auf dein Bauchgefühl verlassen, schließlich kennst du deinen Nachwuchs am besten.

  • Dein Baby ist fünf Monate oder älter.
  • Mit Unterstützung kann es gerade sitzen und den Kopf allein halten.
  • Es beobachtet die Erwachsenen oder Geschwister beim Essen.
  • Dein kleiner Entdecker wird immer aktiver und benötigt mehr Energie.
  • Der angeborene Zungenreflex wird schwächer.
  • Dein Baby greift nach Essen und öffnet sogar den Mund für Nahrung.

Dein Baby ist ein Spätzünder? Keine Panik, da ist es nicht allein! Spätestens ab dem siebten Monat solltest du jedoch unbedingt zusätzlich zur Milchmahlzeit mit der Beikosteinführung beginnen. Starte zunächst nur mit 2–4 TL Brei und steigere nach Bedarf die Portion bis auf etwa 200 Gramm.

Gemüsebrei für die 1. und 2. Beikostwoche

Dein Baby erkundet krabbelnd die Welt? Dafür benötigt es reichlich Energie. Die zahlreichen Milchmahlzeiten reichen dafür jedoch nicht mehr aus – es ist Zeit für den Beikoststart und damit für den ersten puren Gemüsebrei. Bedenke, dass sowohl das Essen von einem Löffel als auch die etwas festere Konsistenz für dein Baby sehr ungewohnt sein werden! Deshalb ist es gut nachvollziehbar, dass sich manche Babys mit viel Neugierde und andere wiederum mit viel Skepsis an den ersten Brei heranwagen.

Es wird empfohlen, die ersten zwei Wochen mit einem puren Gemüsebrei pro Tag zu starten – zunächst mit wenigen Löffeln und dann Tag für Tag mehr. Anschließend kannst du den restlichen Hunger mit einer Milchmahlzeit stillen. Auch die Verdauung und der Stuhlgang deines Babys werden sich während des Beikoststarts ändern. Das sollte sich aber innerhalb weniger Tage geben. Als Gemüsesorten für den ersten Brei eignen sich Karotten, Pastinaken, Steckrüben, Kürbis, Zucchini, Fenchel und auch Avocado.

Grundrezept für den ersten Gemüsebrei

30 ml Wasser + 100 g Gemüse
Vor dem Verzehr 1 EL Öl und 1 ½ EL Fruchtsaft dazugeben.

Welches Gemüse für den Beikoststart?

Hier eine kleine Übersicht von Sorten, die du gern ausprobieren kannst. Experten empfehlen, neue Gemüsesorten jeweils etwa eine Woche zu füttern, bevor ein neues Gemüse ausprobiert wird. Babys kennen bisher nur den Geschmack der Muttermilch beziehungsweise der Säuglingsmilchnahrung und müssen sich zunächst an die neuen Aromen gewöhnen. Da die Muttermilch leicht süßlich schmeckt, mögen Babys meist auch Gemüsesorten, die etwas süßlich sind.

Kürbis

Geschmack: süßlich, nussig
Nährstoffe: Betacarotin, Kalium, Vitamin E
Besonderheiten: stuhlregulierend

Zucchini

Geschmack: mild, neutral
Nährstoffe: B-Vitamine
Besonderheiten: stuhlregulierend, bekömmlich

Avocado

Geschmack: cremig, mild
Nährstoffe: ungesättigte Fettsäuren, Kalium, Vitamin B6, Vitamin E
Besonderheiten: stuhlregulierend, sehr fetthaltig – deshalb nicht täglich für Baby brei geeignet

Steckrübe

Geschmack: süßlich
Nährstoffe: Vitamin B6, Folsäure, Vitamin C
Besonderheiten: stuhlregulierend

Fenchel

Geschmack: intensiv, süßlich, anisartig
Nährstoffe: Kalium, Kalzium, Folsäure
Besonderheiten: stuhlregulierend, lindert Blähungen

Karotte

Geschmack: süßlich
Nährstoffe: Betacarotin, Vitamin B6, Kalium
Besonderheiten: stopfend, süßlicher Geschmack kommt bei Babys meist gut an

Pastinake

Geschmack: intensiv, aromatisch, süßlich
Nährstoffe: Kalium, Vitamin C, Folsäure
Besonderheiten: stuhlregulierend, bekömmlich

Verdauung nach dem Beikoststart

Während der ersten Tage nach dem Beikoststart verändert sich der Stuhlgang eines Babys: Er wird fester und verändert die Farbe, der Geruch wird intensiver und die Häufigkeit nimmt ab. Das sollte sich nach ein paar Tagen langsam wieder geben. Bei sehr seltenem und hartem Stuhlgang, etwa nur einmal die Woche, spricht man von Verstopfungen. Dann empfiehlt sich, stuhlregulierendes Gemüse für den Brei zu verwenden (siehe Liste oben). Darüber hinaus solltest du deinem Baby zusätzlich Wasser zu trinken geben. Alternativ kannst du auch etwas Apfel- oder Birnenmus statt des Fruchtsaftes unter den Brei mischen. Leinsamen und Weizenkleie eignen sich für die Stuhlregulierung eines Säuglings nicht. Sollten sich die Verstopfungen nicht von selbst geben, raten wir dir, unbedingt einen Kinderarzt aufzusuchen.

Die Infos auf dieser Seite sind Textauszüge aus Babybeikost – Vorkochen. Einfrieren. Entspannen. In dem Buch von Nina Bott und Josephine Bayer findet ihr viele Rezepte für gesunden selbstgemachten Babybrei und noch mehr Tipps zum Thema.
ISBN 978-3-95453-141-7
Verlag: Becker Joest Volk