Veggan

Eigentlich verschmähen Veganer bekanntlich jede Art tierischer Produkte. Käse, Eier, Butter, Steak, Joghurt – alles tabu auf dem Teller. Der neueste Foodtrend geht damit jedoch etwas lockerer um, zumindest bezogen auf ein Lebensmittel, das Ei. Sogenannte "Vegganer" wollen auf das proteinhaltige Lebensmittel nämlich nicht weiter verzichten. Auf Instagram und zahlreichen Foodblogs häufen sich die Bilder unter dem Hashtag "veggan" (vegan + "egg" für Ei), auf denen Salate, Brote, Suppen oder Avocados liebevoll mit Eiern in Szene gesetzt werden. Richtige Veganer verärgert der Trend mitunter eher. Achtet man beim Einkauf jedoch auf eine gute Herkunft des Eis, aus Bio- und Freilandhaltung, sollte man jedoch kein allzu großes schlechtes Gewissen haben. 

Paleo

Der Foodtrend Paleo bezeichnet eine Ernährungsweise, welche sich an der vermuteten Nahrung der Menschen in der Altsteinzeit orientiert. In dieser Zeit wurde vermehrt Ackerbau und Viehzucht betrieben, sodass die Paleo-Ernährung auf Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier, Nüsse und Honig setzt. Vermieden werden hingegen jegliche Milch- sowie Getreideprodukte. Logischerweise wird auch komplett auf industriell verarbeitete Lebensmittel verzichtet. Im Großen und Ganzen geht es also um eine "artgerechte" Ernährung des Menschen, wie sie im Ursprung praktiziert wurde, frei nach dem Credo: Jäger und Sammler haben vorgemacht wie es richtig geht.

Hybrid Food

Der neueste Trend auf den New Yorker Streetfood Markets heißt Cronut, dicht gefolgt von Cragel und Bruffin. Nein, das sind keine neuen Starköche, hinter diesen skurrilen Namen verbergen sich sogenannte Hybrid Foods, die von New York aus gerade die Gourmetwelt verzaubern. Die Köstlichkeiten sind Kreuzungen von Backwaren: Cronut = Crossaint + Donut, der Cragel ist eine Mischung aus Crossaint und Bagel und der Bruffin kombiniert Brioche Brot mit der Form eines Muffins. Mittlerweile gibt es auch salzige Zusammenstellungen. So zum Beispiel den Ramen Burger – eine Mischung aus Burger und japanischen Ramennudeln. Dazu wird Sojasauce gereicht. Die "Zwittersnacks" sind erstaunlich lecker und erobern die Geschmacksnerven der Streetfoodfans im Sturm. Man darf auf weitere köstliche Kreuzungen mehr als gespannt sein!

Clean Eating

Beim Clean Eating geht es um "reine", natürliche Ernährung - die Lebensmittel sollten also weitgehend naturbelassen und unverarbeitet sein. Im Vordergrund stehen somit Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und Vollkornprodukte. Prinzipiell ist sonst jedes Lebensmittel erlaubt, solange es auf synthetische Zusatzstoffe, Süßstoffe, Zucker, Farb- und Aromastoffe, Geschmacksverstärker usw. verzichtet und so in seiner "reinsten" Form konsumiert wird. Eine bewährte Faustregel der Clean Eater lautet: "Je kürzer die Zutatenliste, desto besser!" Zum Clean Eating gehören auch einige Verhaltensregeln: So sollte zum Beispiel täglich gefrühstückt sowie mit bis zu sechs kleinen Mahlzeiten am Tag regelmäßig gegessen werden. Außerdem sollten bis zu drei Liter Wasser jeden Tag getrunken, auf Weißmehl und Zucker weitgehend verzichtet und Mahlzeiten so kombiniert werden, dass komplexe Kohlenhydrate, wie diverse Gemüsesorten und Hülsenfrüchte, mit Eiweiß in Verbindung gebracht werden.

Culinary Misfits

Der Schönheitswahn macht auch vor Obst und Gemüse nicht Halt: So landen krumme Gurken, mehrarmige Möhren oder herzförmige Kartoffeln schnell auf dem Müll. Schade, denn wo kommt es mehr auf die inneren Werte an, als bei Obst und Gemüse? Geschmack hat doch nichts mit Äußerlichkeiten zu tun! Das dachten sich auch die zwei Berlinerinnen Lea Brumsack und Tanja Krakowski und gründeten die "Culinary Misfits", um dem Wegwerfen leckerer Sonderlinge ein Ende zu setzen. Die beiden Gründerinnen kochen im Rahmen ihrer Initiative leckere Gerichte aus Paprika, Kohlrabi und Co., die es aufgrund ihrer Ästhetik nicht in die Supermarktregale geschafft haben. Gestartet mit einem Essensstand auf zwei Rädern in Berlin-Kreuzberg, kochen sie mittlerweile auch für die Bio Company in der Hauptstadt sowie zahlreiche Empfänge und andere Veranstaltungen.

Food Pairing

Foodpairing ist eine relativ neue Entwicklung in der Ernährung, welche auf einem interessanten Prinzip basiert: Lebensmittel passen gut zueinander, wenn sie Schlüsselgeschmackskomponenten teilen. Durch verschiedene Labormethoden werden die Lebensmittel auf ihre chemischen Bestandteile hin analysiert, um so herauszufinden, welche davon Gemeinsamkeiten aufweisen. Dadurch werden neue, ganz innovative Kombinationen von Essen vorgeschlagen, auf die man so einfach nicht gekommen wäre - so zum Beispiel weiße Schokolade mit Kaviar oder Blumenkohl mit Schokolade. Überraschender Weise schmecken diese ungewöhnlichen Zusammenstellungen erstaunlich gut, was an den analysierten gemeinsamen Geschmackskomponenten liegt. Food Pairing dient professionellen Küchenchefs, Lebensmitteltechnikern, aber auch Hobbyköchen als experimentelle Inspirationsquelle.

Zurück zu den Wurzeln

Seit einiger Zeit findet man in den Gemüsekisten auf Wochenmärkten und in Rezepten angesagter Foodblogs vermehrt Urknollengewächse, die den meisten vermutlich (noch) unbekannt sind. Altes Wurzelgemüse aus der Region feiert momentan ein lange überfälliges Comeback. Wenn einem Kartoffel oder Kohlrabi also zu langweilig im Eintopf sind, wie wäre es dann mal mit Topinambur, Gelber Beete oder Urmöhre? Alles Köstlichkeiten, die in den letzten Jahrzehnten den genormten, ertragreicheren Gemüsen im Verkauf Platz machen mussten. Dabei steckt in ihnen so viel mehr als nur guter Geschmack: Topinambur zum Beispiel enthält Insulin statt Stärke, beeinflusst somit kaum den Blutzuckerspiegel und ist so perfekt für Diabetiker geeignet. Die Urmöhre zeichnet sich durch einen besonders hohen Gehalt an Vitamin B und C aus und enthält 40 % mehr Betakarotin, eine Vorstufe von Vitamin A, als die orangene Möhre. Die gelbe Beete ist wie ihre rote Schwester reich an wichtigen Nährstoffen und zudem, mit nur rund 40 Kalorien pro 100 Gramm, äußerst kalorienarm.

Superfoods

Acai-Beere, Baobab oder Chia-Samen: In trendigen Cafés begegnen uns diese Zutaten immer wieder in Müslis, Brot oder Smoothies. Oft zieren die bunten Früchte, Samen und Pulver sogenannte "Bowls" – außergewöhnliche Müslimischungen, hübsch angerichtet in einer dekorativen Schale. Unter dem Hashtag #superfood oder #bowl, finden sich auf Instagram unzählige solcher Food-Arrangements. Doch was macht diese Lebensmittel eigentlich so besonders, dass alle sie probieren wollen? Ihnen werden in erster Linie besondere gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben: So enthalten fast alle Superfoods wichtige Antioxidantien, die unsere Zellen vor Freien Radikalen schützen, welche diese beschädigen können. Superfoods sind bestimmt gesund, jedoch stehen sie auch zunehmend in der Kritik, da zum Beispiel mittlerweile festgestellt wurde, dass Blaubeeren oder Sauerkirschen sogar mehr Antioxidantien beinhalten als die Acai-Beere, sozusagen die Pionierin unter den Superfoods. Mehr zum Thema und den einzelnen Wirkungen findet ihr hier.

Fermentation

Apropos Altes wieder aufleben lassen: Aktuell sind auch fermentierte Lebensmittel wieder voll im Trend – also Sauerkraut, Essiggurken und Co. Die eingelegten Gemüse enthalten nämlich wertvolle Probiotika, die beim Gärungsprozess - der Fermentation - entstehen. Probiotische Produkte beinhalten Mikroorganismen, die zu einem großen Teil aus verschiedenen Arten von Bakterien und Hefe bestehen. Diese leisten im Darm einen wichtigen Beitrag zur Verdauung und helfen bei der Bekämpfung von Krankheitserregern. Die Probiotika sind daher der Schlüssel zum Hype um die fermentierten Lebensmittel. Sie sollen durch die Verbesserung der Darmflora nicht nur vor gewissen Krankheiten schützen, sondern auch bei Übergewicht helfen. Außerdem fördern sie die Zahngesundheit, wirken Blutdruck senkend und sollen sogar Einfluss auf die Gesundheit des Gehirns nehmen.

Raw Food

Ein weiterer aktueller Ernährungstrend verschreibt sich dem Essen von rohen Lebensmitteln. Die "Raw-Food"-Bewegung schwört auf das Verzehren von rohem Gemüse, manche konsumieren sogar bestimmte Fleisch- und Fischsorten ungegart. Doch wieso wird auf das Erhitzen der Lebensmittel so gänzlich verzichtet? Rohkost-Anhänger argumentieren, dass gekochte oder gebratene Speisen tot seien. Nur in rohem Essen, stecke noch Leben, so seien Enzyme lebende Proteine, die Lebenskraft in unsere biochemischen Prozesse im Körper leiteten. In jedem Fall gehen durch das Erhitzen von Speisen bestimmte Nährstoffe verloren, andere werden hingegen dadurch erst verstärkt freigesetzt – so zum Beispiel Betakarotin in Möhren. Dennoch sind Raw-Food-Fans der Meinung rohe Nahrung wirke sich ausschließlich positiv auf den Körper aus, so zum Beispiel auch aufs Immunsystem. Die Ernährungsweise ist jedoch umstritten, da Menschen, die sich über längere Zeit ausschließlich von Rohkost ernährten, einen Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Jod, Zink und Kalzium aufwiesen. Vitamine waren dann zwar auch reichlich im Körper vorhanden, manche jedoch in zu hohen Mengen. Der Verzehr von rohem Fleisch oder Fisch birgt zudem die Gefahr von Salmonellen und ist für Schwangere absolut nicht geeignet.