Kitzeln uns die ersten warmen Sonnenstrahlen im Gesicht, kehrt auch die Lust auf sommerliches Schuhwerk zurück. Winterstiefel und Wollsocken verschwinden auf dem Dachboden und wir freuen uns auf zarte Sandalen und Barfußlaufen am Strand. Wir wollen unsere Füße nicht länger verstecken - die richtige Pflege ist in der warmen Jahreszeit daher ein Muss. Mit ein paar Handgriffen gelingt auch zu Hause die perfekte Pediküre.

Vorbereitung

Bevor es mit der Pflege losgeht, müssen zunächst Lackrückstände vom letzten Mal entfernt werden. Das geht schnell und einfach mit ein paar Wattepads und Nagellackentferner. Dann geht es an den entspannenden Teil: Das Fußbad weicht die Füße ein und bereitet Haut und Nägel perfekt auf die nachfolgende Behandlung vor. Benutze eine kleine Wanne, einen Eimer oder eine Waschschüssel und lass warmes Wasser einlaufen – optimal ist eine Temperatur von 37°C. Ein normales Seifen-Wasserbad ist vollkommen ausreichend, spezielle Zusätze sorgen für noch mehr Pflege: Salicylsäure entfernt Hornhaut, Pflanzenöle sorgen für Feuchtigkeit und Rückfettung, ätherische Öle wie Minze oder Kamille regen an und beruhigen die Haut. Unser Favorit: Der persönliche Lieblingsbadezusatz sorgt für den Extra-Wohlfühlmoment.

Damit die Haut nicht aufquillt und trocken wird, sollte nach 5 Minuten Schluss sein. Die Füße werden gründlich abgetrocknet – dabei nicht den Bereich zwischen den Zehen vergessen.

Hornhaut entfernen

Nach dem Baden geht es an die Hornhautentfernung, denn verhornte Stellen, Schwielen und rissige Fersen sind im Sommer ein optisches No-Go. Harte Stellen können vorsichtig mit einem Bimsstein oder einer Hornhautfeile weggerubbelt werden. Dabei immer mal nachfühlen: Alles, was sich rau oder schwielig anfühlt, kann weg. Zu viel darf aber nicht entfernt werden, denn eigentlich will uns die Hornhaut nur vor Verletzungen beim Laufen schützen.

Auch die Nagelhaut ist nach dem Baden aufgeweicht und kann vorsichtig mit einem Holzstäbchen zurückgeschoben werden. Chemischer Nagelhautentferner bleibt besser im Schrank und auch geschnitten werden darf das empfindliche Häutchen nicht, denn es entzündet sich leicht.

Fußnägel in Form bringen

Ein schöner Fuß schreit nach schönen Nägeln! Auch die sind nach dem Fußbad aufgeweicht und lassen sich ganz leicht mit einer Nagelschere – oder noch besser: Nagelzange – kürzen. Der Nagel sollte mit dem Zeh enden, da zu lange Nägel in geschlossenen Schuhen stören können und das richtige Abrollen beim Gehen verhindern. Um ein Einwachsen zu vermeiden, wird die Nagelspitze möglichst gerade geschnitten.

Mit einer Feile bekommen die Nägel den letzten Schliff. Kleine Kerben und Kanten werden entfernt, die Ecken leicht abgerundet. Die Form sollte dabei der natürlichen Rundung der Nägel entsprechen. Gearbeitet wird von der Seite zur Mitte, um die Nägel nicht aufzurauen.

Unser Favorit: Die Glasfeile – sie glättet am besten, ist besonders schonend und schützt unsere Nägel sogar vor dem Einreißen, indem sie sie versiegelt. Dass sie auch noch als besonders langlebig gilt, ist ein willkommener Bonus.

Eincremen

Als Pflegeabschluss werden die Füße ordentlich mit Feuchtigkeit versorgt. Dafür reicht eine normale Handcreme oder Bodylotion, spezielle Fußcremes verhindern zusätzlich neue Hornhautbildung. Eine Verwöhn-Massage sorgt für den Extra-Wellnessmoment, lässt die Creme besser einziehen und fördert die Durchblutung. Für besonders zarte Füße sorgt eine reichhaltige Maske, die gut verpackt in Baumwollsöckchen über Nacht einwirken kann.  

Auch zwischendurch kann man seinen Füßen hin und wieder eine Portion Creme gönnen, um sie gepflegt und sanft zu halten. Und der beste Tipp für starke und gesunde Füße? Viel barfuß laufen – das trainiert Muskeln und Gelenke, massiert, entspannt und fördert die Durchblutung.

Lackieren

Wer möchte, macht seine Füße zum krönenden Abschluss mit Nagellack zum Hingucker. Ist die Creme vollständig eingezogen, werden die Nägel mit farblosem Unterlack grundiert. Das schützt den Nagel nicht nur vor Verfärbungen, sondern gibt ihm eine glattere Oberfläche und lässt farbigen Nagellack länger halten. Ein Zehenspreizer aus der Drogerie hilft, damit nichts verwischt. Tipp: Genauso gut funktioniert zusammengedrehtes Küchenpapier, das zwischen die Zehen gewunden wird.

Lackiert wird vom Ansatz zur Spitze. Fang in der Mitte an und arbeite dich zu den beiden Rändern vor. Um Unebenheiten auszugleichen und den farbigen Lack länger haltbar zu machen, ist es gut, zwei Schichten aufzutragen. Hier heißt es Geduld: Lass jede Lackschicht gut trocknen und warte lieber ab, bevor du wieder in die Socken schlüpfst. Wer will, trägt zum Schluss eine Schicht Überlack auf. Da der Nagellack an den Füßen meist länger hält, ist das aber nicht unbedingt notwendig.

...und wenn es etwas professioneller sein darf

Mit ein paar Geräten, die man für die Heimausstattung kaufen kann, wird die Pediküre zu Hause schnell noch fachgerechter. Akkubetriebene Fußpflegegeräte mit verschiedenen Aufsätzen zum Feilen, Hobeln und Raspeln sparen aufwendige Handarbeit. Überschüssige Hornhaut lässt sich so besonders leicht entfernen und auch beim Kürzen und Feilen der Nägel sind die elektrischen Werkzeuge eine effiziente Hilfe. Ein wenig Vorsicht ist aber geboten: Nur an trockenen Füßen darf das Gerät benutzt werden. Außerdem heißt es auch hier weniger ist mehr: Wird zu viel Hornhaut abgetragen, steigt die Verletzungsgefahr – im Zweifelsfall also doch lieber den Profi zurate ziehen.

Sogar für das Fußbad gibt es spezielle Geräte. Sie arbeiten etwa mit Massageeffekt oder Infrarotstrahlen und verlegen den Spa-Besuch in die eigenen vier Wände. Alle Werkzeuge sollten nach der Benutzung gründlich gereinigt werden, damit sich keine Bakterien und Pilze bilden und die Pediküre hygienisch bleibt.

Fische für die Abenteuerlustigen

Der Kangalfisch geht um! Von trendbewussten Großstädterinnen ist der nur fünf cm kleine, rote  Saugbarben-Fisch längst zum Pediküre-Profi der Wahl erkoren worden. Kein Wunder, denn die Fußpflege mit Fisch wirkt nach kurzer Gewöhnung wie eine Massage. Eine halbe Stunde werden die Füße ins warme Wasserbecken getaucht und von den Fischen bearbeitet: Die knabbern und saugen abgestorbene Hautschuppen einfach ab. Die Haut wird besonders weich und zart, denn statt wie eine grobe Raspel wirken die Tiere wie ein sanftes Peeling.

Ursprünglich stammen die Kangalfische aus heißen Thermalquellen in Asien und der Türkei. Dort werden sie bereits seit Jahrhunderten zu kosmetischen Zwecken eingesetzt, denn die Hornhautentfernung auf diese Art ist besonders schonend: Vor Verletzungen und Irritationen braucht sich niemand zu fürchten, die Hautregeneration wird angeregt, die neue Hornhautproduktion verlangsamt.  

In vielen Städten gibt es die "Fish-Spas" schon. Wer einen Termin vereinbaren möchte, sollte unbedingt auf die Hygiene des Studios achten: Gefiltertes und entkeimtes Wasser sowie die Desinfektion der Füße vor und nach der Behandlung sind ein Muss. Ist das geklärt, steht dem ungewöhnlichen Pflegeerlebnis nichts mehr im Wege – nur das Lackieren der Nägel muss dann doch noch die Kosmetikerin machen.