Heimische Giftpflanzen
Von diesen Pflanzen sollte man die Finger lassen.
"Alle Dinge sind Gift und nichts ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist."
Dieses Zitat von Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus (1493–1541), solltest du dir bei den folgenden Pflanzen nicht zu Herzen nehmen sondern am besten ganz die Finger von ihnen lassen – und deine Kinder von ihnen fernhalten.
Alpenveilchen
Wo: in deutschen Wohnzimmern; ursprünglich aus Kleinasien
Giftig sind: Blätter und Knolle; nach Verzehr der Knolle starke Vergiftungserscheinungen (schon nach 0,2 g)
Vergiftungssymptome: Schweißausbrüche, starke Magenschmerzen, Kreislaufbeschwerden
Tödliche Dosis: 8 g (führt zu Atemlähmung)
Aronstab
Wo: vorwiegend in schattigen Laubwäldern
Giftig sind: alle Pflanzenteile, besonders der Wurzelstock
Vergiftungssymptome: innerhalb von 30 Minuten nach Verzehr starke Magen-Darm-Beschwerden und Reizung von Haut und Schleimhäuten
Bärenklau
Wo: häufig an Waldrändern und Wegen
Blütezeit: Juli bis September
Giftig sind: alle Pflanzenteile; giftig bei Verschlucken und bei Hautkontakt
Vergiftungssymptome: Juckreiz und Rötungen der betroffenen Hautstellen, im Sonnenlicht schmerzhafte Hautentzündungen und Bläschenbildung, auch bekannt als "Wiesendermatitis"
Blauer Eisenhut
Wo: hauptsächlich an feuchten Orten im Gebirge; als Zierpflanze in Gärten
Blütezeit: Juni bis August
Giftig sind: alle Pflanzenteile, besonders die Wurzel; Gift kann auch über die Haut aufgenommen werden
Vergiftungssymptome: Kribbelm im Mund, in den Fingern und Zehen, Taubheitsgefühl am ganzen Körper, schweres Erbrechen, bei großer Menge Herzrhythmusstörungen mit Todesfolge
Efeu
Wo: an vielen Hauswänden und Bäumen
Giftig sind: alle Pflanzenteile; Beeren schmecken sehr bitter
Vergiftungssymptome: bereits nach 2-3 Beeren Erbrechen und Durchfall; allergische Hautreaktionen
Eibe
Wo: in Mischwäldern; im Gebirge; als Zierstrauch in Parks und Gärten
Giftig sind: Nadeln und Samen; Samen reifen im Herbst in rotem, fleischigen Samenmantel heran, der ungiftig ist
Vergiftungssymptome: 1 Stunde nach Verzehr Magen-Darm-Beschwerden, Pupillenerweiterung, Hertrhythmusstörungen
Eiche
Wo: in jedem Park; am Straßenrand
Giftig sind: alle Pflanzenteile, besonders aber unreife Eicheln
Vergiftungssymptome: Erbrechen, Durchfall, Reizungen der Magenschleimhaut
Engelstrompete
Wo: ursprünglich aus Südamerika; beliebte Zierpflanze in heimischen Gärten
Giftig sind: alle Pflanzenteile, vor allem Wurzeln und Samen
Vergiftungssymptome: Reizungen und Trockenheit der Haut und Schleimhäute, Fieber, Krämpfe, Halluzinationen (halten mehrere Tage an), schlimmstenfalls Tod durch Atemstillstand
Fingerhut
Wo: auf Waldlichtungen, in Gärten
Blütezeit: Juni bis August
Giftig sind: Blüten und Samen, besonders aber Blätter
Vergiftungssymptome: Sehstörungen gefolgt von Übelkeit und Erbrechen, bei großen Mengen Herzrhythmusstörungen
Tödliche Dosis: 2,5 g
Goldregen
Wo: ursprünglich aus Südeuropa; hier in Parks und Gärten
Giftig sind: alle Pflanzenteile, besonders aber ausgereifte Samen (im Spätherbst am Strauch)
Vergiftungssymptome: schon nach wenigen Samen Magen-Darm-Beschwerden, Zittern, Krämpfe, im schlimmsten Fall Tod durch Atemlähmung
Herbstzeitlose
Wo: auf Weiden, feuchten Wiesen; in Gärten
Blütezeit: August bis Oktober
Giftig sind: alle Pflanzenteile, besonders Samen und Knolle
Vergiftungssymptome: 2-6 Stunden nach Verzehr Übelkeit, Erbrechen und blutiger Durchfall, be starker vergiftung Tod durch Atemlähmung oder Herzversagen
Tödliche Dosis: 2-5 g
Holunder
Wo: in Wäldern und Gärten
Giftig sind: rohe Beeren, Blätter
Vergiftungssymptome: bei unreifen oder rohen Beeren Magenbeschwerden, Erbrechen und Durchfall
Jakobskreuzkraut
Wo: in Ganz Deutschland am Wegesrand
Blütezeit: ab Juni
Giftig sind: alle Pflanzenteile
Vergiftungssymptome: schwere Leberschäden, wenn in großen Mengen verzehrt
Maiglöckchen
Wo: in West- und Mitteleuropa in Wäldern, Gebüschen, Gärten
Blütezeit: Mai bis Juni; ab Juli rote Beeren, die Samen enthalten
Giftig sind: Beeren, Blätter, besonders aber Blüten; auch Wasser, in dem Blumen stehen, nimmt Giftstoffe auf
Vergiftungssymptome: Magen-Darm-Beschwerden, Schwindelgefühl, bei größeren Mengen Herzrhythmusstörungen
Rhododendron
Wo: beliebte Zierpflanze in Parks und Gärten
Giftig sind: alle Pflanzenteile, Nektar
Vergiftungssymptome: Übelkeit, Erbrechen, vermehrter Speichelfluss
Stechapfel
Wo: an Wegesrändern; im Schutt; ACHTUNG! Blüten werden oft mit Engelstrompete verwechselt
Giftig sind: Blätter und Samen; Samen schmecken im unreifen Zustand sehr süß
Vergiftungssymptome: Hautrötungen, Krämpfe, Halluzinationen, Unruhe
Tollkirsche
Wo: vor allem in Süddeutschland am Wegesrand
Giftig sind: alle Pflanzenteile, aber besonders Früchte, weil leicht mit Kirschen zu verwechseln
Vergiftungssymptome: Hautrötungen, Pupillenerweiterung, Halluzinationen und Krämpfe
Tödliche Dosis: 3-4 Beeren (Kinder); 10-20 Beeren (Erwachsene)