Was heißt eigentlich Self-Talk? Wer du bist und wie du dich fühlst ist ein Spiegel dessen, was du denkst, was du tust und was du sagst. Und was du sagst, erzählst du nicht nur deinem Gegenüber, sondern immer auch dir selbst. Natürlich ist niemand gefeit vor negativen Gedanken, Unzufriedenheit oder bösartigen Kommentaren anderer Menschen. Deswegen ist es hin und wieder einfach an der Zeit, sich bewusst zu machen, was man sich selbst mit Worten Schlechtes tun kann. Aber: Self-Talk funktioniert sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Jeder bewusst positiv formulierte Satz ist ein Schritt weg von übertriebener Selbstkritik und hin zu mehr Selbstbewusstsein und Zufriedenheit.

1: „Ich bin so dumm.“

Jeder macht mal Fehler und manchmal gibt es einfach Dinge, die scheinbar jeder weiß, man selbst aber nicht. Das heißt aber noch lange nicht, man wäre dumm. Und warum sollte man überhaupt erzählen, man selbst sei dumm? Allein der Gedanke sollte sich nicht verfestigen, weder bei uns selbst noch bei unserem Gegenüber. Nach einem Fehler ist es doch wichtiger sich wiederaufzubauen, als sich selbst noch zusätzlich mit dummen Kommentaren runterzuziehen. Denn eben diese Kommentare sind dumm, nicht man selbst. Sag doch stattdessen: „Interessant, das wusste ich nicht. Ihr?“ oder “Da habe ich mich diesmal geirrt“ oder „Das kann ich besser“.

2: „Ich bin ein Trottel, warum passiert IMMER MIR sowas?“

Du hältst dich für jemandem, dem andauernd Missgeschicke passieren? Lass dich nicht von diesem Gedanken nervös machen, wahrscheinlich kommt es dir sowieso nur so vor und damit beschwörst du in deinem Kopf nur unnötig die nächste kleine Katastrophe herauf (die noch gar nicht passiert ist, siehe Punkt 5). Je öfter du behauptest, du wärst ein Trottel, desto eher werden andere (und du selbst) dich für einen unbeholfenen Tollpatsch halten. Sag doch stattdessen einfach: „Ach, das kommt vor“ oder „Nächstes Mal passiert mir das nicht“.

3: „Ist das peinlich.“

Ja, es gibt unangenehme Dinge, doch die passieren jedem. Wenn dir ein Fauxpas unterläuft oder du aus irgendeinem Grund merkst, dass dir etwas sehr unangenehm ist, gilt es die aufkeimende falsche Scham so schnell wie möglich beiseite zu fegen und laut zu sich selbst und allen Anwesenden zu sagen: „Es gibt Schlimmeres, ICH schäme mich nicht dafür, also ist auch egal, was die anderen denken.“ Damit stehst du zu dir und sorgst dafür, dass negative Gedanken im Jetzt verschwinden oder zumindest abgemildert werden anstatt zuzulassen, dass die schlechte Erinnerung an ein Ereignis dich, möglicherweise sogar auch noch in mehreren Jahren, verfolgt.

4: „Ich hasse meinen Körper“ / „Ich bin hässlich“

Body Shaming und Fat Talk, also negative Äußerungen über das eigene Aussehen, sind besonders unter Frauen verbreitet. Für die eine ist es das Kilo viel, für die andere das Kilo zu wenig, Schwangerschaftsstreifen, Cellulite oder graue Haare – es gibt unzählige „Makel“, die Frauen sich gerne vorhalten. Und das sogar dann, wenn das vermeintliche Problem für Freunde und Partner gar keine Rolle spielt. Jede Frau hat irgendwann Momente, in denen sie sich aus dem einen oder anderen Grund nicht schön fühlt. Dieses Gefühl sollte aber nicht noch dadurch verstärkt werden, dass man sich selbst einredet, man wäre hässlich. Richte den Blick nicht auf das, was dich stört. Halte stattdessen Ausschau nach etwas, das dir an dir gefällt, egal ob äußerlich oder innerlich, und sage: „Ich mag an mir…“ oder ganz schlicht und einfach „Ich mag mich so, wie ich bin.“

5: „Das geht bestimmt schief“ / „Das werde ich nicht schaffen“ / „Das kann ich nicht und werde es nie können“

Nein. „Das“ liegt in der Zukunft und die Angst, dass etwas nicht klappen könnte noch dadurch zu befeuern, dass man das Scheitern herbeiredet, hilft niemandem. Vielleicht wird nicht jedes Vorhaben ein voller Erfolg. Aber wenn dieser von vornherein gedanklich ausgeschlossen wird, macht es aus einem Ziel, das es zu erreichen gilt, ein Scheitern, das es zu vermeiden gilt. Nicht besonders motivierend, oder? Sag lieber stattdessen: „Ich gebe mein Bestes“.