Die Hauptstadt Portugals ist das Zentrum der einst größten Seefahrernation und versprüht auch heute noch ihren ganz eigenen maritimen Charme. "Das San Francisco Europas" – so wird die Lissabon oft betitelt. In der Tat finden sich einige Attribute der kalifornischen Metropole in Lissabon wieder – Die Brücke Ponte 25, welche quer über den Tejo führt, die Ozeannähe, viele Hügel von denen man einen herrlichen Ausblick genießt und eine altehrwürdige Straßenbahn, die einem den Aufstieg dorthin erleichtert. Doch Portugals größte Stadt hat mehr zu bieten, als den Charme anderer Großstädte. Wer durch die alten Gassen von Alfama schlendert und die leichte Brise des Atlantik im Gesicht spürt, der merkt, hier wurde einst Geschichte geschrieben, nicht zuletzt als Vasco Da Gama nach Indien aufbrach. Wie ihr das maritime Flair Lissabons am besten genießen könnt, haben wir in ein paar Tipps zusammengetragen.

Burgruine mit atemberaubendem Ausblick: Castelo São Jorge

Steile Treppen führen hinauf zur Burg São Jorge auf einem der sieben Hügel Lissabons. Wer den Aufstieg geschafft hat, wird mit einem fantastischen Ausblick über die Stadt und den Tejo mehr als belohnt. Das viel umkämpfte Bauwerk diente die meiste Zeit als Königsburg und wurde 1755 bei dem großen Erdbeben von Lissabon weitgehend zerstört. Heute sind noch einige Türme, Wachposten, alte Gemäuer und Kanonen aus der früheren Zeit zu sehen. Auf zwei großen Plätzen kann man sich vom Aufstieg erholen, die Sonne und den Ausblick genießen. Auch Boule- und Dominospielmöglichkeiten laden zum entspannten Verweilen ein. Ein weiteres Highlight sind die vielen frei herumlaufenden Pfauen, die sich sogar in den Wipfeln der Bäume tummeln.
www.castelodesaojorge.pt

Beeindruckende Barockkirche: Igreja de Santa Engràcia

Die Igreja de Santa Engràcia ist ein Barockbauwerk aus dem 17. Jahrhundert. Steigt man hinauf zur Burg São Jorge begegnet man diesem prachtvollen weißen Bau mit der überdimensionalen Kuppel. Die ursprüngliche Kirche wurde erst im 20. Jahrhundert fertig gestellt und 1966 zum Nationalen Pantheon umgewandelt. Im Panteão Nacional liegen heute einige große portugiesische Persönlichkeiten begraben: Die Staatspräsidenten Manuel José Arriaga, Teófilo Braga, Sidónio Pais und Óscar Carmona, die Schriftsteller João de Deus, Almeida Garrett, Guerra Junqueiro und Aquilino Ribeiro sowie die Fadosängerin Amalia Rodriguez. 
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Historische Altstadt: Alfama

Zwischen dem Castelo São Jorge und dem Ufer des Tejo liegt die historische Alstadt Alfama. Zu Zeiten der Mauren stellte dieser Ortsteil das Zentrum der Stadt dar. Später weitete sich das Stadtgebiet bis nach Baixa aus, reichere Kaufleute zogen in die neueren Gegenden. So blieben in Alfama vorwiegend Arbeiter und Fischer zurück. Die einstige Bevölkerungsdichte dieses Viertels kann man auch heute noch gut erahnen. Die Gassen sind sehr eng und verwinkelt, fast kommt man sich vor wie in einem kleinen Labyrinth. Ein normaler Pkw passt hier so gut wie nicht durch, deshalb sind Tuk Tuks – kleine Fahrzeuge mit 3 Rädern – bei Touristen sehr beliebt. Alfama versprüht seinen ganz eigenen altehrwürdigen, robusten Charme, den man besonders gut in einem der vielen kleinen Restaurants genießen kann. Auch Fado, der traditionelle portugiesische Musikstil mit melancholischem Unterton, wird hier in zahlreichen Lokalen dargeboten. 
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Ein Muss für Törtchenfans: Pasteis de Belèm

Denkt man über Kulinarisches aus Portugal nach, so kommen einem schnell diese kleinen, köstlichen Vanilletörtchen in den Sinn, die es in portugiesischen Cafés zu kaufen gibt. Die Puddingtörtchen, auf portugiesich "Pasteis", sollte man sich bei einem Lissabonbesuch auf keinen Fall entgehen lassen. Zumal die original Confeitaria "Pasteis de Belèm" im gleichnamigen Stadtteil zu finden ist. Um etwas von der süßen Eiersahnecreme auf knusprigem Blätterteig abzubekommen, ist die Straßenbahn nach Belèm oft schon in den Morgenstunden überfüllt. Ein Besuch lohnt sich jedoch trotzdem: Wer eines der Törtchen für nur rund 1€ probiert hat, möchte am liebsten gleich noch eins.. oder zwei oder drei.. Probiert selbst!
www.pasteisdebelem.pt

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Die Grabstätte Vasco Da Gamas: Hieronymuskloster

Das Mosteiro dos Jerónimos, oder Hieronymuskloster, ist ein spätgotisches Meisterwerk. Genau wie die Konditorei für die berühmten Pasteis befindet es sich im Stadtteil Belèm, im Westen der Stadt. Das imposante Kloster wurde von dem großen Erdbeben weitgehend verschont und 1982 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Bis 1834 beheimatete es den Orden des heiligen Hieronymus, welcher als Namensgeber fungierte. Heute beherbergt es die Grabstätten wichtiger portugiesischer Persönlichkeiten wie zum Beispiel von Vasco da Gama und Mitgliedern der Königsfamilie.
www.mosteirojeronimos.pt 

Wahrzeichen Lissabons: Torre de Belèm

Der alte Leuchtturm in Belèm ist durch seine exponierte Lage auf einem Felsen in der Tejomündung und den besonderen manuelinischen Baustil bei einer Einreise per Schiff nicht zu übersehen und begrüßte schon zahlreiche Seefahrer, Entdecker und Besucher der Stadt. Als quasi "Willkommenssymbol" der Metropole gilt er heute mit als Wahrzeichen Lissabons. Der knapp 35m hohe Turm kann zu Fuß bestiegen werden. Von der Aussichtsplattform bietet sich ein herrlicher Blick über Tejo und Atlantik. Seit 1983 zählt der Torre de Belèm, so wie das Hieronymuskloster, zum UNESCO Weltkulturerbe.
www.torrebelem.pt

Ausgehviertel: Bairro Alto

Der hippe Stadtteil Bairro Alto liegt nordwestlich von Alfama und ist DAS Ausgeh- und Kneipenviertel der Stadt. Hier reihen sich in den alten Gassen Restaurants und Bars wie Ölsardinen aneinander. A propos, Sardinen gehören zu Portugals Spezialitäten und in den vielen kleinen Gaststätten von Bairro Alto kann man sie frisch und vom feinsten genießen. Die Lokalitäten reichen sonst von Fado-Lokalen, über schicke Bars für Neureiche, bis hin zu urigen Kneipen für Einheimische. Für jeden Geschmack ist etwas dabei und in lauen Sommernächten wird es hier sicher nicht langweilig. Tagsüber lädt das Viertel mit vielen angesagten Boutiquen zum Flanieren und Shoppen ein.
www.portugal-reiseinfo.de

Kunsttempel: Museo Nacional de Arte Antige

Das Nationalmuseum für alte Kunst beherbergt die bedeutendste Kunstsammlung Portugals. Zum Besitz des Museums zählen Keramik- und Glasobjekte, Möbel, sakrale Silber- und Goldarbeiten sowie Ausstellungsstücke aus Perlmutt und Elfenbein. Beeindruckend ist auch die Sammlung europäischer Künstler, darunter u.a. Dürer, Verlasquez, Cronach oder Holbein. Das wohl bedeutendste Werk ist ein sechsteiliger Flügelaltar des portugiesischen Malers Nuno Gonçalvez.
www.museudearteantiga.pt