Tipps für die Umzugsplanung

Vor dem Umzug

Die meisten Mietwohnungen und -häuser haben eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Möchtest du schneller ausziehen, kannst du deinem Vermieter anbieten, einen Nachmieter zu suchen. Sobald du die alte Wohnung dann gekündigt hast und dein Mietvertrag für die neue Wohnung unterschrieben ist (auch vom Vermieter!), kannst du mit den längerfristigen Vorbereitungen beginnen.

Zuerst kommt der Papierkram: Benachrichtige deine Bank, deinen Arbeitgeber, alle Versicherungen, Ämter und natürlich deine Freunde und Verwandte über deine neue Adresse und vergiss dabei nicht deine Online-Accounts, Zeitschriftenabos und Vereine und Clubs, in denen du Mitglied bist. Da man dabei immer jemanden vergisst, oder nicht erreicht, kannst du bei der Post einen Nachsendeservice nutzen. Kümmere dich außerdem um alle Verträge für DSL, Strom etc., die mit der alten Wohnung zusammenhängen. Hier kannst du die Gelegenheit nutzen und zu einem anderen Anbieter wechseln. Oder du beantragst, dass dein Internetanschluss mit dir umzieht. Informiere dich dazu bei deinem Anbieter. 

Jetzt geht es ans Aussortieren. Widme dich nach und nach jedem Schrank, jeder Kommode und jedem Regal in deiner jetzigen Wohnung. Sei dabei ehrlich zu dir selbst und überlege dir genau, was du wirklich brauchst. Denk auch daran, dass du am Umzugstag jede Kiste schleppen wirst. Möchtest du wirklich drei Mal extra hoch und runter laufen, bloß, weil du dich nicht von zu kleingewordenen Klamotten und ausgelesenen Büchern trennen konntest? Wenn du aussortiert hast, kannst du einschätzen, wie viel Stauraum du in der neuen Wohnung brauchst. Zeichne dir einen Grundriss und Plane die Einrichtung. Aus allem, was du nicht brauchst, kannst du vielleicht sogar noch Geld machen. Die Möbel könnte dein Nachmieter übernehmen. Ansonsten kannst du alles an Klamotten, Kleinkram und Einrichtung entweder online, bei Ebay Kleinanzeigen sowie Kleiderkreisel, oder Offline bei einem Flohmarkt oder Secondhand Laden zum Verkauf anbieten. Wenn du kurzfristig umziehst, schmeiß nicht alles auf den Sperrmüll, sondern mache anderen noch eine Freude. Viele lokale Hilfsorganisationen holen Sachspenden sogar bei dir zu Hause ab und viele Flüchtlingsunterkünfte informieren online über ihren Bedarf an Spenden.

Nun hast du einen Überblick, wie viel du transportieren musst und kannst ein angemessen großes Auto mieten. Sowohl für das Ein- und Ausladen kannst du bei der Stadt eine Parkplatzabsperrung beantragen. Abgesehen von teuren neuen Umzugskartons eignen sich zum Verpacken auch Bananenkisten vom Supermarkt und gebrauchte Kartons aus dem Freundeskreis oder Internet. Für Textilien kannst du reißfeste Müllbeutel verwenden. Um Zerbrechliches zu schützen sind Werbezeitungen und Decken geeignet. Als Faustregel für die Menge gilt: pro Quadratmeter Wohnfläche einen Karton und besser zu viele als zu wenige. Kontaktiere deine Freunde und Verwandten und frage, wer Zeit hat, dir beim Umzug zu helfen. Mache dazu auch gleich einen konkreten Termin ab. Dann ist die Gefahr, dass die Hälfte kurz vorher absagt, geringer. Wenn du kleine Kinder hast, organisiere unbedingt einen zuverlässigen Babysitter, dann hast du Kopf und Hände am Umzugstag frei. Das Gleiche gilt für Haustiere.

Beginne jetzt mit dem Packen. Bis zum Umzugstag sind es allerdings noch ein paar Wochen, fange also nicht bei der Badeinrichtung, sondern bei saisonal nicht benötigten Klamotten an. Beschrifte jetzt schon die Kisten. Gib dazu den Zimmern der neuen Wohnung Nummern. Schließlich ist bei einem Umzug in eine leere Wohnung nicht erkennbar, ob es sich um ein Schlaf-, Wohn-, Kinder-, oder Arbeitszimmer handelt. Eine zweite Zahl ist dann die Nummer der Kiste. Mach dir eine Liste und schreibe jede Nummer und dahinter den Inhalt der Kiste auf. So findest du nach dem Umzug die Sachen schneller wieder.

Kurz vorher

Packe nach Wichtigkeit die Sachen weiter ein. Sorge vor Allem dafür, dass du am Umzugstag wirklich nur noch die Zahnbürste verstauen musst. Nichts ist nerviger, als am Umzugstag Kisten packen zu müssen. Dann muss nämlich alles ganz schnell gehen und hat kein System. Außerdem werden sich die Helfer bei jeder Schublade fragen, ob sie wohlmöglich deine Privatsphäre durchbrechen, wenn sie diese öffnen.

Lege einen großen Koffer oder Karton zur Seite. Das wird dein "Starter-Set". Hier kommen frische Klamotten, Kosmetik und Pflegeutensilien, alles, was du für die Arbeit oder Ausbildung dringend benötigst und eine Notfallapotheke rein. So bist du für die ersten Tage ausgestattet, ohne dich durch alle Kisten zu wühlen.

Denke unbedingt auch daran, im alten und neuen Bad Toilettenpapier, Handwaschseife und ein Handtuch dazulassen bzw. bereitzustellen. Was für dich und deine Helfer auch notwendig ist: Essen. Entweder du bestellst schon mal bei einem Liederdienst vor oder du bereitest selbst etwas zu. Denke dabei an alle Unverträglichkeiten oder Präferenzen. Gut eignet sich zum Beispiel ein Kartoffelsalat mit Essig-Öl-Dressing. Da kommt sogar ein Gluten-intoleranter Veganer zum Zug.

Sowohl in der alten als auch in der neuen Wohnung solltest du an das Übergabe-Protokoll denken. Am besten besichtigst du dazu alles zusammen mit dem Vermieter. Vergiss dabei das Treppenhaus nicht. Sollten dort Schäden entstehen, kannst du dafür verantwortlich gemacht werden.

Am Umzugstag

Notiere alle Zählerstände und putze die Wohnung noch einmal, wenn alles draußen ist. Wenn für die Übergabe kein Termin mehr mit dem Vermieter möglich war, mach mit deinem Handy Fotos von der Wohnung und lass deine Helfer als Zeugen alle Mängel begutachten. Dann bist du auf der sicheren Seite, was eventuelle Schäden angeht.

In der neuen Wohnung solltest du die Zimmertüren beschriften, sodass deine Helfer die Kisten und Möbel richtig zuordnen können. Außerdem kannst du mit Kreppband schon die Bereiche für große Möbelstücke abkleben. Dann stehen die an Ort und Stelle und können sofort aufgebaut werden. Nun kann die Schlepperei beginnen. Triff mit deinen Helfern klare Absprachen und sorge dafür, dass alle mit Getränken und Snacks versorgt sind. Zwischendurch solltest du deine Helfer und auch dich selbst fragen, ob alles in Ordnung ist und, ob jemand eine Pause braucht.

Nach dem Umzug

Die ersten Tage lebst du noch aus dem Starter-Set. In der erste Woche musst du zum Bürgeramt und dich ummelden. Jetzt bist du zu Hause! Nachdem du das geschafft hast, setzte dir ein Limit von zum Beispiel drei Wochen, in denen du alles einräumen willst. Zwinge dich dazu, das auch wirklich zu machen. Alles, was bis dahin noch in Kartons ist, wird auch immer da drin bleiben. Sobald alles eingeräumt ist, putze die Wohnung gründlich. Für einen guten Start in der Nachbarschaft kannst du dich deinen Nachbarn kurz vorstellen. Zu guter Letzt kannst du nun deine Helfer zu einem Essen oder einer Einweihungsparty einladen. Viel Spaß beim Feiern!