"Dinkel ist ein sehr vielseitiges Getreide, das ich schon immer gern mochte und oft verwendet habe (Körner und Mehl). Vor ein paar Jahren wurde ich im Sommer geradezu fanatisch und bereitete dieses Rezept so oft zu, dass es schon nicht mehr normal war. Da es so einfach ist, kann man kaum etwas verkehrt machen. Bei dieser Pizza mit rustikaler hausgemachter Sauce und saisonalem Gemüse spürt man trotz Regen die Sonne scheinen, nicht wahr?" - Sophie Gordon / Alles vom Gemüse

Zutaten für 4-6 Minipizzas

Für den Boden
  • 300 g Dinkelmehl, plus mehr zum Arbeiten
  • 4 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 5 TL getrockneter Oregano/getrocknete gemischte Kräuter
Für die Tomatensauce
  • kleine Zwiebel, fein gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, zerdrückt oder fein gehackt
  • 12 Kirschtomaten oder 6 größere Tomaten, geviertelt
  • 2–4 EL Tomatenmark
  • 6 sonnengetrocknete Tomaten, grob gehackt
  • 1 Handvoll frisches Basilikum, grob gehackt
  • 2 TL getrockneter Oregano
  • Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Für die Tofucreme (ergibt 1 kleines Schraubglas mit ca. 580 ml)
  • 300 g Seidentofu, abgetropft
  • 1 ½ TL Apfelessig
  • 2 TL Dijonsenf
  • 1 Knoblauchzehe, zerdrückt oder fein gehackt
  • Saft von 1 kleinen unbehandelten Zitrone, plus etwas Abrieb
  • 2 TL getrockneter Oregano
  • Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • Trüffelöl (nach Belieben)
Für den Belag
  • 1 mittelgroße Fenchelknolle, von oben nach unten in Scheiben geschnitten
  • 1 kleine rote Zwiebel, in dünne Ringe geschnitten
  • einige gute Handvoll grünes Blattgemüse nach Wahl (Blattspinat, Grünkohl, Cavolo nero)
  • ¼ Kohlkopf (eine grüne Sorte), inkl. Strunk, in feine Streifen geschnitten
  • 1 Bund Basilikum, grob gehackt
  • getrockneter Oregano zum Bestreuen
  • Hefeflocken (nach Belieben)
  • Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung

  1. Den Backofen auf 200 °C (Umluft) vorheizen. Für den Boden die Zutaten in einer großen Schüssel mischen. Nach und nach etwa 250 ml Wasser (vielleicht auch weniger) zugießen und alles vermengen, bis ein Teig entsteht. Den Teig mit den Händen kneten und, falls nötig, noch etwas mehr Wasser unterarbeiten, bis ein homogener Teig entsteht. Beiseitestellen.
  2. Für die Tomatensauce die Zwiebel in 1 Schuss Wasser dünsten, bis sie glasig wird. Den Knoblauch zugeben und 1 Minute mitdünsten. Tomaten, Tomatenmark, sonnengetrocknete Tomaten, 250 ml Wasser, Basilikum und Oregano zufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen und bei schwacher Hitze 12 Minuten köcheln lassen. Die Sauce soll sämig werden. Falls sie zu dickflüssig ist, noch etwas mehr Wasser zufügen. Bei sehr schwacher Hitze 10–12 Minuten köcheln lassen. Danach den Herd ausschalten und die Sauce auf dem Herd weiterziehen lassen. Entweder so lassen oder im Mixer leicht pürieren.
  3. Für die Tofucreme Seidentofu, Apfelessig, Senf, Knoblauch, Zitronensaft und -abrieb, Oregano, Salz und Pfeffer im Mixer zu einer cremigen Paste vermengen. Beiseitestellen oder im Kühlschrank aufbewahren. Das Trüffelöl nach Belieben einrühren, nachdem die Creme fertig ist und umgefüllt wurde.
  4. Für den Belag die Fenchelscheiben mit einer Küchenzange einige Sekunden über eine Flamme halten und wenden, damit sie von beiden Seiten dunkel angebräunt werden (alternativ in einer heißen Pfanne ohne Fett anbräunen). Der Fenchel wird später im Backofen noch weitergegart.
  5. Eine saubere Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestäuben und den Dinkelteig halbieren oder vierteln (je nachdem, wie viele Pizzen geplant sind). Mit einem mit Mehl bestäubten Nudelholz jedes Stück zu einem Pizzaboden ausrollen. Beim Ausrollen einmal wenden.
  6. Die Böden sollten ½–1 cm dick sein (je nach Vorliebe). Die Böden auf eine Lage Backpapier (siehe Tipp, S. 35) legen, die auf ein Backblech oder Backgitter passt.
  7. Mit einem Schöpf- oder Servierlöffel die Tomatensauce auf den Böden verteilen. Sie sollten nicht durchweichen, aber auch nicht zu spärlich bedeckt sein.
  8. Mit Zwiebel, Fenchel, Blattgemüse, Kohl und der Hälfte des Basilikums belegen. Je nach Anzahl der Böden könnt ihr bei der Mischung eurer Kreativität freien Lauf lassen. Pizzen auf mittlerer Schiene 8 Minuten backen.
  9. Mit Oregano, Hefeflocken, Salz und Pfeffer würzen. Die Böden sollten durchgegart und nicht feucht sein. Weitere 4–5 Minuten backen, bis das Gemüse weich und gar ist. Einige Minuten vor Ende der Backzeit mit Tofucreme beträufeln, sodass sie noch kurz überbacken wird.
Tipps:

Wer gerade ein bisschen auf dem Abenteuertrip ist, belegt die Pizzen zur Abwechslung zusätzlich mit ganz dünnen Kartoffelscheiben. Da im Frühsommer viele Kartoffelsorten Saison haben, ist reichlich Auswahl geboten. Der Teig ist im Kühlschrank einige Tage haltbar, falls ihr ihn nicht aufgebraucht habt: Formt ihn zu einer Kugel, legt ihn in eine Schüssel und deckt diese mit einem Teller ab. Dies gilt auch für die Sauce. Ihr müsst euch natürlich nicht streng an die im Rezept genannten Gemüsesorten halten, sondern könnt kreativ eure Reste verwerten.

Alles vom Gemüse

Genussvolle Rezepte ohne Verschwendung

Dieses Rezept findet ihr in dem Buch "Alles vom Gemüse" von Sophie Gordon (ars vivendi; ISBN: 978-3-7472-0458-0).

Sophie Gordon schwört darauf, denn am liebsten verwertet sie alles vom Gemüse. Ob geröstet, gehackt, gedünstet oder püriert, die quirlige Britin kreiert in ihrem ersten Kochbuch innovative und aromatische Gerichte aus saisonalem Obst und Gemüse und versucht dabei, so wenig wie möglich wegzuwerfen.
Mit Rezepten wie Bruschetta mit Blumenkohl-Pastete und gesalzenen Birnen, Rhabarber-Cashew-Käsekuchen oder Gnocchi mit geröstetem Fenchel, Pesto und knusprigen Kartoffelschalen zeigt sie, wie ganzheitlich und nachhaltig Kochen sein kann.